Der Gold-Coup blieb erstmals seit zwölf Jahren aus, doch auch ohne WM-Titel fühlen sich die deutschen Ski-Asse nach den Silber-Festspielen von Liberec für Olympia gerüstet.
Mit der hervorragenden Bilanz von acht zweiten Plätzen und einer Bronzemedaille erfüllten die Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei den nordischen Weltmeisterschaften das selbst gesteckte Ziel und untermauerten ein Jahr von den Olympischen Winterspielen in Vancouver ihre Position in der Weltspitze.
«Das Glas ist wunderbar voll und hat eine schöne Schaumkrone drauf. Wie bei einem guten bayerischen Bier», bilanzierte DSV-Präsident Alfons Hörmann. «Wir haben immer von der Anzahl der Medaillen gesprochen, nie von einer Farbe. Natürlich hätten wir auch gern eine Goldmedaille mitgenommen, aber wenn zukünftig alles Silber ist, macht das auch nichts. Vielmehr hat die WM verdeutlicht, dass es immer schwieriger wird, Siege zu erringen. Die Weltspitze ist derzeit sehr breit aufgestellt», betonte Hörmann.
Erfolgreichste Nation der zwölftägigen Titelkämpfe, bei denen gut 170 000 Fans an die Schanzen und Loipen pilgerten, war Norwegen mit fünf Gold-, vier Silber- und zwei Bronzemedaillen. Das 29-köpfige Rekordaufgebot des Deutschen Skiverbandes (DSV) war mit neun Plaketten, acht davon in Silber, zweitfleißigster Medaillensammler, landete in der Nationenwertung wegen des fehlenden Goldes aber nur auf Rang zehn. Mit jeweils drei Titeln avancierten die Finnin Aino- Kaisa Saarinen und 50-Kilometer-Weltmeister Petter Northug zu den Ski-Königen der WM.
Generalsekretär und Sportdirektor Thomas Pfüller würdigte, dass in allen Bereichen und Disziplinen Medaillen errungen wurden. «Das heißt, dass wir überall an der Weltspitze dran sind», sagte er. Den zweiten Platz von Martin Schmitt auf der Großschanze ordnete er dabei am höchsten ein. «Dieses Silber hat einen besonderen Glanz. Skisprung steht besonders im Fokus und hat uns in den zurückliegenden Jahren viel Geld in die Kassen gespült», erklärte Pfüller, der auch über Silber für Ulrike Gräßler (Klingenthal) bei der WM-Premiere des Damen-Skisprungs erleichtert war.
Die Nordischen Kombinierer erwiesen sich mit dreimal Silber erneut als Medaillen-Garanten. «Es war wichtig zu sehen, dass, wenn ein Ronny Ackermann einmal ausfällt, andere da sind. Und es kommen noch einige junge Leute nach», betonte Pfüller. Tino Edelmann im Massenstart, Björn Kircheisen im Einzel und die Staffel, die erst nach Foto-Finish Japan unterlag, verpassten den Titel nur knapp.
Ein differenziertes Bild bot sich im Langlauf. «Die Herren sind absolut konkurrenzfähig. Wir haben momentan zwar nur sechs Athleten, aber die sind besonders gut», sagte Pfüller und wurde am Abschlusstag durch den dritten Platz von Tobias Angerer im 50-Kilometer-Marathon bestätigt. Zuvor hatten Angerer und Axel Teichmann sowie die Staffel jeweils Silber geholt.
Im Damen-Bereich kündigte Pfüller trotz des überraschenden Staffel-Silbers einschneidende Konsequenzen an. «In jedem Fall wird es nicht so bleiben, weil das System nicht funktioniert hat. Wir müssen in Ruhe nachdenken, denn hier geht es um ein Netzwerk, nicht um Einzelpersonen», sagte Pfüller.
Potenzial für die Zukunft sieht der DSV in einer kontinuierlichen Heranführung von jungen Leuten. «Wir müssen mehr tun, um Talente in den Schulen zu finden. Denkbar ist, dass Trainer in den Gebirgsregionen eine Schulsportstunde pro Woche übernehmen oder wir uns verstärkt in das Ganztagsangebot eingliedern. Da Schulsport Ländersache ist, müssen wir an die Minister und Staatssekretäre ran. Das wird eine der vordringlichsten Aufgaben für die nächste Zeit sein», betonte Pfüller.
dpa, 01.03.2009
© 2009 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
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