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FTD.de - Kostspielige Kundenbindung: Amazon sammelt gebrauchte Spiele - Handel + Dienstleister
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Kostspielige Kundenbindung

Amazon sammelt gebrauchte Spiele

von Arndt Ohler (Hamburg)

Amazon versetzt einem kleineren Konkurrenten einen empfindlichen Schlag: Das weltgrößte Onlinekaufhaus hat damit begonnen, gebrauchte Videospiele aufzukaufen. Mit eben dieser Strategie war die Videospielhandelskette Gamestop bisher recht erfolgreich.

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Nutzer erhalten im Gegenzug Einkaufsgutscheine von Amazon. Nach dem Start von "Video Games Trade-In" des weltgrößten Onlinehändlers am vergangenen Donnerstag brach die Gamestop-Aktie bis Freitag um 18 Prozent ein. Gamestop erwirtschaftet über 40 Prozent des Bruttogewinns mit An- und Verkauf gebrauchter Spiele.

Für den Webkonzern Amazon ist das Angebot ein teures Kundenbindungsprogramm. Die Gutschrift für die eingesandten Spiele können Kunden ausschließlich bei Amazon einlösen. Durch attraktive Aufkaufpreise hofft der Konzern darauf, Tausende neue Kunden gewinnen zu können.

Bereits vor Jahren hat der Webhändler mit Prime einen Kundenbindungsservice eingeführt. Nach Zahlung einer Jahresgebühr werden nahezu alle Bestellungen kostenlos versendet. Analysten kritisierten Amazon-Chef Jeff Bezos zuerst scharf für die ihrer Meinung nach zu teure Marketingaktion. In den vergangenen Quartalen hat der Konzern jedoch unter anderem von Prime profitiert: Umsatz und Gewinn stiegen kontinuierlich.

Kursinformationen + Charts

25,21 USD 10,09 % [2,31]
Chart
GAMESTOP CORP... 25,21 USD 10,09 %
AMAZON.COM INC.. 65,71 USD 8,63 %
MICROSOFT CORP.. 16,48 USD 8,78 %
DEUTSCHE TELEK.. 9,42 EUR 2,84 %

Bei "Video Games Trade-In" können Interessenten auf Amazons Website den Preis für die Titel anschauen und ein Etikett für den kostenlosen Postversand ausdrucken. Nach Erhalt wird das Spiel von Amazon geprüft, und der Kunde erhält einen Gutschein. Der Service ist bislang im Teststadium und nur in den USA verfügbar. Was Amazon mit den gebrauchten Spielen vorhat, teilte der Konzern bislang nicht mit. Das Geschäft werde sich entwickeln, hieß es lediglich in der Ankündigung des Programms.

Mit seiner Initiative macht sich Amazon neben Gamestop auch bei den Videospielherstellern wie Activision Blizzard, Electronic Arts oder Take-Two Interactive Entertainment unbeliebt. Aus ihrer Sicht mindert der florierende Handel mit gebrauchten Versionen den Verkauf neuer Titel. Bei Preisen von rund 50 Euro und mehr für aktuelle Spiele wie "Halo Wars" oder "Far Cry 2" für Konsolen wie Xbox 360 oder Playstation 3 ist der An- und Verkauf der Titel für viele Nutzer eine attraktive Option. In Deutschland werden gebrauchte Spiele bereits über Online-Plattformen wie Trade A Game gehandelt. An dem Unternehmen sind die Verlage Dumont und Madsack beteiligt.

Ein weiteres Problem für Gamestop

Ein größeres Problem als der neue Konkurrent Amazon dürfte für Gamestop der Trend sein, Spiele per Download zu vertreiben. So verkauft zum Beispiel Microsoft über seinen Xbox-Live-Internetservice Hunderte Spiele online. Webportale wie Gamesload von der Deutschen Telekom bieten ebenfalls eine breite Palette. Da die Dateien für Toptitel jedoch enorm groß sind, reichen die meisten Internetanschlüsse noch nicht aus, um die Datenmengen komfortabel herunterzuladen. Experten erwarten erst einen mittelfristigen Bedeutungsverlust des stationären Handels.

Kursinformationen

Name Aktuell
% abs.
GAMESTOP CORP. (NEW).. 25,21 USD 10,09 % 2,31
AMAZON.COM INC. REGI.. 65,71 USD 8,63 % 5,22
MICROSOFT CORP. REGI.. 16,48 USD 8,78 % 1,33
DEUTSCHE TELEKOM AG .. 9,42 EUR 2,84 % 0,26
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Aus der FTD vom 09.03.2009
© 2009 Financial Times Deutschland

 

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