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Heimvorteil
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20090311004206/http://heimvorteil.tagesspiegel.de:80/

Was ist los mit dem Heimvorteil?

Jörg Leopold | 09.02.2009

Seit fast zwei Monaten ist im “Heimvorteil” nun schon nichts mehr passiert. Viele Leser haben mich deshalb bereits kontaktiert. Dafür meinen herzlichen Dank. Jede einzelne Nachricht hat mich sehr gefreut. Wirklich Konkretes zur Zukunft des Blogs und zum Berlin-Sport generell im TAGESSPIEGEL kann ich im Moment leider nicht mitteilen. Nur so viel: wir arbeiten derzeit an einer Umgestaltung bei tagesspiegel.de - Sie haben davon möglicherweise gelesen (siehe hier). Ich persönlich hoffe, dass der Berlin-Sport schon bald wieder ein wichtiger Bestandteil - in alter oder vielleicht sogar neuer Pracht - bei tagesspiegel.de sein wird. Bis dahin heißt es noch etwas Geduld aufbringen. Sobald es Neues gibt, werde ich es an dieser Stelle mitteilen.

PS: Ergebnisse und Tabellen vom Berlin-Sport sind weiterhin unter http://www.tagesspiegel.de/berlin-sport/ zu finden.

Berlin-Sport am Wochenende (51/08)

Jörg Leopold | 19.12.2008

Bevor zwischen Weihnachten und Neujahr praktisch nur noch die Eishockey-Cracks unentwegt ihren Sport betreiben, gibt es am aktuellen Wochenende noch ein bisschen mehr Abwechslung. Sogar die Fußballer müssen noch mal ran, wenn auch “nur” von der 3. Liga an abwärts. So trifft beispielsweise der 1. FC Union am Samstag zum Jahresabschluss noch auf Bayern Münchens Amateure und kann den ohnehin schon ganz ansehnlichen Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz vielleicht noch weiter ausbauen. Gleich zwei absolute Topspiele bestreiten die Tischtennis-Damen von 3B Berlin. Freitagabend geht es in der Champions League gegen Sterilgarda Castel Goffredo aus Italien, zwei Tage später kommt dann der Deutsche Meister Kroppach in die Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz. Und wem das Sportwochenende gar nicht lang genug sein kann, der hat sogar noch am Montag die Qual der Wahl zwischen Basketball und einem Berliner Derby im Volleyball. Details und Termine stehen in der folgenden Übersicht…

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Aus der Not eine Tugend gemacht

Jörg Leopold | 17.12.2008

Theresa Loll im aktuellen Spreebirds-Trikot.Der Name ist nur noch eine Worthülse. Zudem eine, die unangenehme Erinnerungen weckt. Im Frühjahr verkündete die BVG ihren Ausstieg als Hauptsponsor bei Berlins bestem Frauen-Handballteam. Seither kämpft der Zweitligist ums Überleben - bezeichnenderweise weiter unter dem alten Namen SV Berliner VG 49. Denn die Handballerinnen sind nur eine Abteilung des weiter existierenden Gesamtvereins, der 1949 als DDR-Betriebssportgemeinschaft gegründet wurde. Heute bräuchte es schon einen entsprechenden Beschluss aller Mitglieder, um sich einen neuen Namen zulegen zu dürfen. Und der ist momentan nicht in Sicht. Dabei wäre er mit Spreebirds Berlin längst etabliert, doch ist diese Bezeichnung nur in Handballfachkreisen auch tatsächlich verbreitet. Einen neuen Großsponsor zu finden, ist unter derartigen Voraussetzungen alles andere als einfach. Wer steckt schon Geld in einen Klub, der offiziell unter dem Namen eines anderen Unternehmens firmiert? Angesichts dieser äußeren Umstände verwundert es beinahe, dass die Mannschaft von Trainer Helmut Röder auf einem guten Weg ist, das ausgebenene Saisonziel “gesicherter Mittelfeldplatz” tatsächlich auch zu erfüllen. Nach zehn Spielen liegt sein junges und im Sommer auf wichtigen Positionen neu formiertes Team in der 2. Bundesliga Nord mit 11:9-Punkten auf einem beachtlichen sechsten Tabellenrang. Und hätten die Spreebirds die letzten beiden Partien nicht verloren, wäre sogar der Aufstieg in die Bundesliga noch ein Thema.

Bemerkenswert ist neben den sportlichen Leistungen aber auch ein besonderes gesellschaftliches Engagement der Spielerinnen. In Ermangelung eines neuen Hauptsponsors prangt auf den Trikots aktuell der Schriftzug “Mut gegen rechte Gewalt” (siehe Foto). “Die Aktion hat schon für einige Aufmerksamkeit gesorgt”, erklärt Abteilungsleiter André Schünke und fügt hinzu:  “Es gibt aber auch viele – zum Teil kontroverse Diskussionen. Das war jedoch von Anfang an Ziel des Engagements.” Dabei beschränkt sich die Unterstützung nicht allein auf das Tragen von Handballhemden mit plakativem Aufdruck. So führt Mannschaftsführerin Jule Lang auf der Website zum Projekt ein Blog und verbindet in ihren Artikeln Sport und Kampagne miteinander. Und erst am vergangenen Montag präsentierte die Mannschaft gemeinsam mit Mo Asumang deren Film “Roots Germania” in den Clubräumen der heimischen Anton-Saefkow-Halle. Hier soll den Zuschauern nach Möglichkeit irgendwann auch wieder Erstliga-Frauenhandball geboten werden. Doch dafür müssen die aktuellen finanziellen Probleme so schnell wie möglich gelöst werden. Der Spielbetrieb für die laufende Saison ist zwar gesichert, die weitere Zukunft der Spreebirds steht hingegen in den Sternen - trotz des nicht alltäglichen Einsatzes der Mannschaft im Rahmen der Aktion “Mut gegen rechte Gewalt”.

Am Scheideweg

Jörg Leopold | 16.12.2008

Schwere Zeiten für den TRV, nicht nur sportlich.Der Play-off-Auftakt in der Ringer-Bundesliga am vergangenen Wochenende ging für den Türkischen RV Berlin gründlich in die Hose. Mit 10:24 verlor der Klub um Trainer Ramazan Aydin beim RKG Freiburg und hat damit im zweiten Duell am kommenden Samstag (20.12.) vor eigenem Publikum im Horst-Korber-Zentrum nur noch minimale Chancen, das Viertelfinale zu erreichen. “Eine schockierende Niederlage, wir waren uns zu sicher. Im Rückkampf kann uns nur noch ein Wunder helfen”, äußerte sich anschließend ein völlig konsternierter Ramazan Aydin gegenüber der Badischen Zeitung. Dabei passt die herbe Schlappe so ein bisschen ins Bild, das der TRV derzeit abgibt. Nach starker Hinserie gelangen der Mannschaft in der Hauptrunden-Rückserie gerade noch zwei Siege in sieben Duellen. Bei einigen Auftritten, insbesondere auswärts, wurde nur die zweite Garde der TRV-Ringer eingesetzt. Entsprechend heftige Pleiten mussten beklagt werden. Und von der einst gefürchteten Heimatmosphäre war in den vergangenen Wochen auch nicht mehr viel zu spüren. Statt 1.000 Fans kamen zuletzt kaum mehr als 100 zu den Kämpfen der Türken. Daran trägt allerdings nicht allein der Verein schuld, musste er doch beinahe jede Bundesliga-Veranstaltung in einer anderen Berliner Halle ausrichten. Doch zumindest damit soll angeblich bald Schluss sein:

“Von unserer Seite wird die kommende Wettkampfsaison planmäßig wieder in der Sporthalle Schöneberg stattfinden, Vorabzusagen der Halle sind getätigt.

(Quelle: “Achim” im Gästebuch auf der Website des Türkischen RV Berlin)

Wie sich der TRV 2009 tatsächlich präsentieren wird, ist allerdings längst nicht so klar. Der 60.000 Euro-Etat wackelt bedenklich, seit der Vereinsvorsitzende Ayhan Celik erklärt hat, die Mannschaft künftig nicht mehr als Hauptsponsor unterstützen zu wollen. Detaillierte Auskünfte, wie es denn nun mit dem Türkischen Ringerverein weiter gehen soll, sind indes schwer zu erhalten. Schriftliche Anfragen hierzu werden vom - laut Internetseite - verantwortlichen Pressesprecher seit Wochen ignoriert. Immerhin: im schon erwähnten Gästebuch gibt es diesbezüglich einige Anhaltspunkte:

“Zur sportlichen Situation, die ja eigentlich nur durch die finanzielle beeinträchtigt ist, sind wir beim Umbau, um auch hier künftig wieder Vollgas geben zu können. Das geht in Berlin nicht so schnell wie anderswo, es bedrängen viele Vereine die wenigen potenten Sponsoren, aber wir sind dabei, wieder einen Sponsorenpool zu bündeln. Dazu brauchen wir vor allem Euch als treue oder neu hinzugekommene Fans als Zuschauer, sonst ist das für Sponsoren natürlich unattraktiv. Hier schließt sich der Kreis, eine tolle Bundesligasaison 2009 des TRV Berlin 1981 e.V. ist ohne Euch als Fans einfach nicht machbar! Bringt viele Freunde mit und ermuntert sie, auch ihre Freundinnen mitzunehmen.”

(Quelle: “Achim” im Gästebuch auf der Website des Türkischen RV Berlin)

Aktuell steht allerdings erst einmal der Achtelfinal-Rückkampf in der Endrunde gegen Freiburg auf dem Programm. Viel spricht dafür, dass es der letzte Kampfabend der Berliner in diesem Jahr wird. Aber wer weiß: vielleicht gelingt dem TRV ja das Wunder und die Mannschaft zieht tatsächlich noch in die Runde der besten acht Bundesligisten ein. Es wäre zur Abwechslung mal wieder eine ausnahmslos positive Schlagzeile rund um den Türkischen Ringerverein.

Berlin-Sport am Wochenende (50/08)

Jörg Leopold | 12.12.2008

Am letzten ganz großen Berliner Sportwochenende vor Weihnachten spielt der kommende Jahresabschluss schon vielerorts eine zumindest kleine Rolle. So gilt es für die Fußballer von Hertha und Union die guten Leistungen der Vorrunde in ihren letzten Hinrundenpartien 2008 zu bestätigen. Dabei haben die eisernen Drittligisten sicherlich die anspruchsvollere Aufgabe, treffen sie doch auf einen direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf - den BSV Kickers Emden. Hertha BSC, als derzeit viertbeste deutsche Fußballmannschaft, empfängt den Karlsruher SC. Beide Spiele finden übrigens - leider - nahezu zeitgleich jeweils am Samstagnachmittag statt. Von den Berliner Großvereinen sind am Wochenende auch Eisbären,  Füchse und SCC-Volleyballer vor eigenem Publikum im Einsatz. Möglicherweise weihnachtet es dann ja ähnlich wie beim Tannenbaum-Cup der Tegler Nachwuchsringer oder bei den Regionalliga-Handballern vom BFC Preussen. Die haben zwar zuletzt gleich drei Topspiele in Serie verloren, wollen dafür aber jetzt im Duell mit dem LHC Cottbus am Samstag Wiedergutmachung. Im Anschluss an das Spiel folgt dann eine große Weihnachtsverlosung für die treue Anhängerschaft - mit einem Sieg im Gepäck würde die wohl deutlich fröhlicher ausfallen. Was sonst noch am Wochenende im Berliner Sport passiert, ist wie gewohnt nachfolgend in der Übersicht zusammengestellt…

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Berlin-Sport am Wochenende (49/08)

Jörg Leopold | 05.12.2008

In der deutschen Sporthauptstadt türmen sich am Wochenende wieder die Ereignisse. Dabei ist der Terminkalender derart engmaschig, dass zwei der größten Vereine der Stadt keine andere Möglichkeit gefunden haben, als ihre Bundesliga-Heimspiele parallel zur selben Zeit auszutragen. Gemeint sind die Basketballer von ALBA und die Füchse-Handballer. Beide Clubs treten jeweils am Samstag um 19 Uhr an - in der Arena am Ostbahnhof, bzw. der Max-Schmeling-Halle. Ob da wirklich keine andere Lösung im Sinne der Fans möglich war? Im Eishockey haben die verschiedenen Berliner Teams das - zumindest diesmal - besser gelöst. Am Freitagabend kommt es in der Deutschlandhalle zum Regionalliga-Topspiel zwischen den Preussen und Schönheide, einen Tag später treffen die Eisladies im Sportforum auf Hamburg und am Sonntag ist schließlich Eisbären-Tag. Am Nachmittag sind die Profis gegen Kassel gefordert, ehe um 18 Uhr die Juniors Rostock empfangen. Es geht also - irgendwie. Und damit weiter zur großen Wochenend-Terminübersicht…

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Schwere Zeiten bei den Central Hoops

Jörg Leopold | 03.12.2008

Stipo Papic - der letzte der großen Drei bei den Central Hoops.“Langfristig ist unsere große Vision, neben ALBA eine zweite Kraft im Berliner Basketball zu etablieren.” Das sagte Marc-Daniel Borgartz vor etwas mehr als 18 Monaten im “Heimvorteil” über das Projekt Central Hoops. Seitdem ist einiges bei den Hoops passiert - nicht nur Positives. Borgartz ist längst nicht mehr 2. Vorsitzender bei den Netzwerkern und von einer zweiten Kraft neben ALBA ist absolut nichts zu spüren. Im Gegenteil: die Männermannschaft von Central Hoops liegt in der 1. Regionalliga Nord nach acht Spielen und acht Niederlagen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Es droht der Abstieg und damit die Rückkehr in die fünfthöchste Spielklasse. Der Status der Nummer zwei in Berlin wäre dann futsch, erst recht, wenn dem VfB Hermsdorf seinerseits der Aufstieg aus der 2. Regionalliga gelingen sollte. In der Basketball-Community schoenen-dunk.de werden die Hoops von einigen Lesern schon abgeschrieben. Mancheiner hält es sogar für möglich, dass das Regionalliga-Team nicht einmal mehr die Winterpause überlebt.

Robert Bornemann, 1. Vorsitzender des Netzwerks, tritt derartigen Spekulationen mit einer klaren Aussage entgegen: “Ein tragfähiges Budget ist trotz Wirtschaftskrise für die nächsten zwei Jahre gesichert.” Dabei verweist der CEO auch darauf, dass “Central Hoops von Beginn an darauf verzichtet hat, öffentliche Finanzhilfen, Gelder von Vereinspartnern oder Ausbildungspauschalen von den geförderten Spielern zu verlangen.” Die Finanzierung des Netzwerks werde ausschließlich durch Spenden und Wirtschaftspartner getragen. Doch die stehen bei den Hoops - genau wie andernorts in Berlin - nicht eben Schlange, auch weil die Vermarktung noch nicht optimal läuft, wie Bornemann zugibt. Sponsoren dürften allerdings noch viel schwerer zu finden sein, sollte die Männermannschaft tatsächlich absteigen. Trotz des kapitalen Fehlstarts der Truppe von Coach Tomasz Kumaczynski glaubt man bei den Verantwortlichen noch an eine Rettung: “Das spielerische Potenzial im Team ist definitiv gegeben”, sagt Robert Bornemann und schließt daher einen Winterkaufrausch schon einmal aus: “Es wird bei Central Hoops keine Verpflichtung von ausländischen Profis geben, denn das würde unserer Grundidee widersprechen.” Und die laute nun mal, konsequent auf Spieler mit einer Basketballausbildung in Deutschland zu setzen. Das bedeutet im Umkehrschluss: erfahrene einheimische Basketballer sind im Team sehr wohl willkommen: “Sollten sich deutsche Spieler, die uns wirklich weiterhelfen, in dieser Lage anbieten, so werden wir keinem Gespräch aus dem Weg gehen”, verspricht Bornemann und ergänzt einen wichtigen Punkt: “Ausreichend Möglichkeiten sind bei Central Hoops vorhanden.”

Doch könnte man möglichen Neuverpflichtungen überhaupt eine vernünftige Perspektive bieten? Hierzu kündigt CEO Bornemann an: “Für die kommende Saison ist ein neuer Partner im Netzwerk geplant, der viele überraschen wird. Die Gespräche sind weit vorangeschritten. Unserem gesamten Projekt wird das weiteren Schwung verleihen.” Doch noch ist es nicht soweit und daher müssen die vielen jungen Spieler im Regionalliga-Team wohl noch mehr Lehrgeld zahlen. Die sind in dieser Saison besonders gefordert, weil von den ehemals “Großen Drei” Stipo Papic, Edwin Ofori-Attah und Tommy Thorwarth nur noch Papic regelmäßig mit von der Partie ist. Bei aller Kritik hat die sportliche Krise aber auch ihr Gutes: der deutsche Nachwuchs wird in entscheidenden Situationen gezwungen, Verantwortung zu übernehmen. Den Ball mal eben zum nächstbesten Ami passen, wie es in der Regel selbst in der Regionalliga der Fall ist, funktioniert bei den Hoops glücklicherweise nicht. Und es kommen weitere Talente nach. In der NBBL sind die YoungStars auch in dieser Saison auf Play-off-Kurs und in die geplante JBBL “wird sich Central Hoops aktiv und auch finanziell in drei Teams einbringen, um so den Unterbau zu sichern”, wie Robert Bornemann erklärt. Außerdem werde inzwischen auch in der weiblichen Jugend ein Team im Hinblick auf die kommende WNBBL aufgebaut. Ganz so dramatisch scheint die Lage im Netzwerk demnach nicht zu sein, nur das Aushängeschild Regionalliga-Mannschaft müsste endlich durchstarten. Vielleicht klappt es ja damit schon am kommenden Samstag (6.12.) um 15 Uhr, wenn es gegen den MBC Weißenfels in der Sömmeringhalle fast schon um den letzten Strohhalm geht…

Spitzenspiel im Welli

Jörg Leopold | 28.11.2008

Franziska Busch (7) am Puck für die Eisladies im Spiel gegen den SC Riessersee (Endstand: 6:2).Im guten, alten Wellblechpalast findet am Samstag ein mit Spannung erwartetes Bundesligaspiel statt. Gegenüber stehen sich ab 19.30 Uhr der Deutsche Meister im Frauen-Eishockey, ESC Planegg/Würmtal, und der amtierende Pokalsieger von den gastgebenden OSC Eisladies Berlin. Beide Mannschaften sind im bisherigen Saisonverlauf ungeschlagen und werden unter Garantie den Titel unter sich ausmachen. Dem Duell kommt daher bereits vorentscheidender Charakter zu. Trainer René Bielke hat seine Eisladies gezielt auf das Spiel vorbereitet, so dass man seitens der Berlinerinnen hofft, den Titelverteidiger schlagen zu können. Einmal stand man sich in dieser Saison bereits gegenüber. Im Oktober verlor der OSC dabei in der Europaliga mit 2:5 bei den Bayern - unter allerdings abenteuerlichen Umständen. Eisladies-Pressechef Otto Eigen erinnert sich noch gut: “Wir hatten am Vorabend noch bis ca. 22:30 Uhr in Mannheim ein Bundesligaspiel bestritten und mussten danach ohne größere Erholungspause praktisch mitten in der Nacht die ca. 400 Kilometer von Mannheim bis Grafing zurücklegen, um dort bereits um 11:15 Uhr gegen Planegg anzutreten. Das Ergebnis kann daher nicht als wirklicher Maßstab für die Spielstärke beider Teams genommen werden.” Diesmal sind die Mannschaften ausgeruht und entsprechend groß ist die Hoffnung bei den Eisladies, den Spieß umdrehen zu können. Hinzu kommt, dass bisher im Wellblechpalast alle Pflichtspiele gewonnen werden konnten. Rein sportlich hat sich der Umzug von Wedding nach Hohenschönhausen daher durchaus bezahlt gemacht. Viel mehr Aufmerksamkeit haben der Verein und generell das Fraueneishockey dadurch allerlings nicht bekommen (Heimvorteil kommentierte). Für die Begegnung mit Planegg/Würmtal, bei der insgesamt 14 Nationalspielerinnen auf dem Eis stehen werden, hofft Otto Eigen auf einen größeren Besucherandrang als zuletzt und kündigt für diesen Fall schon mal eine kleine Dankeschön-Aktion an: “Sofern mehr als 250 zahlende Zuschauer zum Spiel kommen, werden unter ihnen ein Puck sowie 150 Euro verlost.” Auch deshalb kann es sich lohnen, beim Top-Duell des deutschen Fraueneishockeys am Samstagabend im Welli dabei zu sein.

Berlin-Sport am Wochenende (48/08)

Jörg Leopold | 28.11.2008

Tanz-WM, Skateboard-Weltcup, dazu Fußball-Bundesliga am Freitag - in Berlin ist am Wochenende auch in sportlicher Hinsicht wieder eine Menge los. Doch der Reihe nach: Hertha BSC eröffnet den 15. Erstliga-Spieltag  am Abend unter Flutlicht um 20.30 Uhr im Olympiastadion gegen den 1. FC Köln. Ebenfalls von großem Interesse für Fußball-Fans ist einen Tag später Unions Spiel in Liga drei gegen Erzgebirge Aue im Jahn-Sportpark. Von da ist es nicht mal ein Katzensprung zur Max-Schmeling-Halle, wo die Weltmeisterschaft im Kombinationstanzen stattfindet. Wem das zu beschaulich ist, der kommt Samstag und Sonntag im Velodrom beim Skateboarding World Cup vermutlich eher auf seine Kosten. Zumal es die einzige Veranstaltung dieser Größenordnung in Deutschland ist. Am Start sind Weltmeister, Europameister und natürlich auch deutsche Meister - in der Halfpipe und beim BMX-Contest. Drumherum gibt es ein buntes Showprogramm, u. a. mit einem Auftritt von “The Offspring”. Was es außerdem am Wochenende in Sachen Berlin-Sport zu erleben gibt, ist nachfolgend in aller Ausführlichkeit Termin für Termin zusammengefasst.

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Den Favoriten ärgern

Jörg Leopold | 26.11.2008

Justus Loge will mit dem BFC Preussen auch gegen Potsdam abheben.Der Füchse-Fan hat es in diesen Tagen nicht leicht: seit dem grandiosen Sieg am 12. November gegen Nordhorn und noch bis zum 6. Dezember (gegen Balingen) gab bzw. gibt es kein einziges Heimspiel des Handball-Bundesligisten. Da kann es schon mal lohnen, über den Tellerrand - sprich in die Regionalliga - zu schauen. Hier empfängt der BFC Preussen am kommenden Samstag (29.11.) um 18 Uhr im Lankwitzer Adlerhorst den 1. VfL Potsdam zum Berlin-Brandenburg-Derby und echten Spitzenspiel in Liga drei. Gegenüber stehen sich dann der Tabellendritte und der nach absolvierten elf Spielen verlustpunktfreie Spitzenreiter. Die Favoritenrolle ist daher klar verteilt: “Die Potsdamer verfügen über eine große Portion Zweitligaerfahrung, sind ausgeglichen in ihrer Leistung und haben zwei starke Torhüter”, sagt Manfred Plötz vor dem Duell. Dennoch hält der Preussen-Manager eine Überraschung für denkbar: “Der VfL ist durchaus verwundbar und wenn die Adler auf einer Woge der Begeisterung getragen werden, ist Vieles möglich…” Bislang verlor der BFC nur ein Heimspiel in dieser Saison. Gegen Peenetal-Loitz kassierte das Team im Oktober eine gleichermaßen bittere wie unnötige 34:35-Pleite. Genauso vermeidbar war die deutlich Auswärtsniederlage bei der SG Kropp/Tetenhusen. Auch hier wäre für die Adler mehr drin gewesen. Das 31:35 am vergangenen Wochenende bei der SG Flensburg-Handewitt II musste hingegen erwartet werden, gehört die Reserve des Bundesliga-Topteams doch gemeinsam mit Potsdam zu den Favoriten auf den Aufstieg. Somit gehen die Preussen mit 16:6- statt machbaren 18:2-Punkten in das Spiel gegen den Tabellenführer. Das Saisonziel Platz fünf ist damit allemal erreichbar, der Traum von der ganz großen Sensation dürfte aber wohl schon jetzt ausgeträumt sein. Nun gilt es am Samstag, “den großen Nachbarn aus der kleinen Hauptstadt Brandenburgs, nicht nur zu ärgern, sondern ihm vielleicht sogar ein kräftiges Bein zu stellen”, wie es Manfred Plötz ausdrückt. Nötig ist dafür eine Topleistung der ganzen Mannschaft von Coach Peter Frank, trifft man doch gleichzeitig auf den besten Angriff und die beste Abwehr der Regionalliga Nordost. Angesichts des Derby-Charakters der Partie wird es an der rechten Motivation sicherlich nicht fehlen. Und dass man gegen die Potsdamer tatsächlich etwas reißen kann, bewiesen die Adler in der Vorsaison. Damals erkämpften sie mit viel Leidenschaft ein 27:27-Unentschieden.

Heimvorteil - Das Sportblog für Berlin. Von Jörg Leopold.

Jörg Leopold ist beim Tagesspiegel seit 2002 Ansprechpartner für Berliner Sportverbände und -vereine. Im "Heimvorteil" schreibt er über das lokale Sportgeschehen abseits des großen Geldes. Themenvorschläge werden unter der E-Mail-Adresse berlin[punkt]sport[at]tagesspiegel[punkt]de gern entgegen genommen.

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