(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Wirtschaftsprognose: Studie: In zehn Jahren 500.000 neue Jobs in Berlin möglich - Berliner Wirtschaft - Wirtschaft - Tagesspiegel
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20100423004437/http://www.tagesspiegel.de:80/wirtschaft/berliner-wirtschaft/studie-in-zehn-jahren-500-000-neue-jobs-in-berlin-moeglich/1804390.html

Wirtschaftsprognose Studie: In zehn Jahren 500.000 neue Jobs in Berlin möglich

Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey bescheinigt dem Berliner Arbeitsmarkt großes Potential. Vor allem in den Bereichen Tourismus, Elektromobilität, Informations- und Kommunikationsbranche und im Gesundheitsbereich könnten in den nächsten Jahren Tausende Arbeitsplätze geschaffen werden.

In der Hauptstadt könnten in den nächsten zehn Jahren 500 000 neue Arbeitsplätze entstehen, wenn Wirtschaft und Politik die richtigen Weichen dafür stellen. Davon ist die Unternehmensberatung McKinsey überzeugt. „Dieses Wachstumsziel ist ambitioniert, aber nicht unrealistisch“, sagte Katrin Suder, Leiterin des Berliner Büros des Unternehmens, am Montag. Es sei möglich, eine „neue wirtschaftliche Dynamik“ zu schaffen – dazu müssten aber „neue Wachstumskerne“ entstehen. „Berlin kann eine internationale Modellstadt für neue Entwicklungen werden“, befand sie.

Die neuen Stellen können nach der Vorstellung der Berater in den Bereichen Gesundheit, Tourismus, Elektromobilität sowie Informations- und Kommunikationswirtschaft entstehen. 160 000 neue sozialversicherungspflichtige Stellen in den Branchen seien hier möglich. Jeder Arbeitsplatz lege die Basis für zwei bis drei weitere. Wichtig sei, dass Berlin sich weniger mit sich selbst beschäftige. „Nur 14 von 100 Beschäftigten arbeiten jenseits der Grundversorgung für den Export von Waren und Dienstleistungen“, sagte Suder. Dieser Anteil müsse unbedingt steigen.

Mit 150 Fachleuten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft habe man gesprochen, sagte Suder. Einen Auftraggeber gebe es nicht, man habe dies „aus Interesse und Liebe zur Stadt“ getan. Die bisherige Wirtschaftspolitik des rot-roten Senats sei allerdings keinesfalls gescheitert, vielmehr setze die Politik bereits auf die richtigen Wachstumsfelder. Die meisten der nötigen Investitionen müssten zudem nicht vom Staat finanziert werden.

Im Tourismus verzeichnete die Hauptstadt in den vergangenen Jahren bereits enorme Wachstumsraten, jeder zehnte Erwerbstätige arbeitet in diesem Sektor. Setze sich der Aufschwung fort, werde es bis 2020 weitere 115 000 neue Stellen geben, erklärte die Unternehmensberatung. Dazu müsse man neue Besuchergruppen ansprechen, etwa junge Familien, Senioren oder ausländische Touristen, vor allem aus China.

Zur Modellstadt könnte Berlin daneben in der Elektromobilität werden. Hier gebe es ideale Voraussetzungen für einen Großversuch mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen – wegen der Größe, der Lage, der Pendlerströme und des Angebots im Nahverkehr. McKinsey schwebt ein Test mit 100 000 Autos vor. Die Hauptstadt könne sich darüber hinaus als Produktions- und Entwicklungsstandort für Batterien entwickeln, und auf den Flughäfen Tempelhof oder Tegel ließe sich eine Strecke für elektrisch betriebene Rennautos einrichten.

Potenzial bietet den Beratern zufolge außerdem der Bereich Kommunikation und Computer. Angesichts der Bevölkerungsdichte sei es hier besonders preiswert, ein Glasfasernetz für jeden Haushalt zu verlegen. Damit könne die Stadt Vorreiterin für neue Anwendungen im Internet werden, neue Unternehmensideen und Dienstleistungen könnten hier entstehen. Der Studie zufolge lässt sich die derzeitige Wertschöpfung in diesem Bereich in den kommenden Jahren verdoppeln, 20 000 zusätzliche Stellen wären möglich.

Schließlich traut McKinsey der Gesundheitswirtschaft noch eine Menge zu. Schon heute ist der Bereich mit 170 000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber. Es gebe eine Reihe von Standortvorteilen wie die Grundlagen- und die klinische Forschung sowie eine große medizinische Versorgungsdichte. Die Biotech-Branche verspreche weiteres Wachstum, außerdem könne Berlin zum Zentrum für Prävention und für klinische Studien werden, bei denen etwa Medikamente an Patienten erprobt werden.

Themen-Alarm
Sie interessieren sich für dieses oder ein anderes Thema und wollen keinen Artikel im Tagesspiegel dazu verpassen? Mit dem Themen-Alarm sind Sie immer aktuell informiert.
Wie funktioniert der Themen-AlarmThemen-Alarm aktivieren

14 Kommentare

Kommentar hinzufügen
  • Kommentare anzeigen nach:
  • (?)

    Debatten
    Ansicht der Kommentare und Antworten in ihren Zusammenhängen.

    Chronologisch
    Ansicht aller Kommentare in zeitlicher Reihenfolge.

    • von lear
    • Mon Apr 19 14:10:52 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 0
    • (0 Stimmen)

    ja, und noch viel mehr

    Die McKinsey-Leute haben einige Potenziale der Stadt richtig erkannt.

    Auch wenn die Wirtschaftsberater in der Regel nur die Zahlen aus der Vergangenheit extrapolieren, sind die Aussagen zum Tourismus hilfreich.

    Einen Bereich haben die in den klassischen Branchen denkenden
    Berater jedoch übersehen; die Kreativ-und Medienindustrie.

    Hier sind seit Jahren enorme Wachstumsraten zu verzeichnen und es ist zu erwarten, dass Berlin seine europaweite Kernkompetenz in diesem Sektor weiter ausbaut.
    • von elvira
    • Mon Apr 19 14:12:58 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 1
    • (1 Stimme)

    Wer hat die Studie in Auftrag gegeben?

    Vielleicht die die Branchen Tourismus, Elektromobilität, die Informations- und Kommunikationsbranche und die Gesundheitsbranche?
    So etwas macht man doch um eine Meinung zu belegen oder zu falsifizieren. Wessen Meinung?
    Werden die Neuen Job ein Ergebnis des Teilens von schon bestehenden Arbeitsstellen? Zwei halbe für eine ganze Stelle?
    Hatte McKinsey nicht auch einen halben Weltuntergang für das EDV Datumsproblem zur Jahrtausendwende prognostiziert?
    • von Managernachwuchs
    • Mon Apr 19 14:38:18 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 0
    • (0 Stimmen)

    Möglichkeiten

    Wieder nur Möglichkeiten. Unsere Politiker und Wirtschaftsfachleute werden dies schon zu verhindern wissen oder sind damit die Ein-Euro-Jobs gemeint, die man massiv ausbauen will. Der Arbeitnehmer benötigt ja nur Hartz IV lt. unseren Politikern und Managern. Deshalb werden die Löhne weiter massiv gekürzt, normale Arbeitsplätze abgeschafft und nur noch Zeitarbeit = Sklavenlohn gefördert.
    • von Undine
    • Mon Apr 19 15:00:43 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 1
    • (1 Stimme)

    ... und im Himmel ist Jahrmarkt

    Eine halbe Million neue Jobs! Hm, 'ne Nummer kleiner geht's wohl nicht?

    Ein paar Fragen drängen sich da schon auf:

    1) Wer hat diese Studie bezahlt und welche Experten wurden befragt?

    2) Wie wirkt sich das auf den Ruf von McKinsey aus, wenn die Prognose nicht eintrifft?

    3) Gab es auch eine McKinsey-Studie, die uns vor der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie ihren Folgen gewarnt hat?

    Zum Weiterlesen:

    www.wahl-stimmen.de/trans_html/010Maskenball%20im%20Fichtenwald/Leif_Beraten_und_verkauft.html
    • von klausotto
    • Mon Apr 19 15:06:43 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 0
    • (0 Stimmen)

    Na prima!

    Hier werden Wachstumsbereiche angesprochen, die zu Berlin passen wie der Kühlschrank in die Arktis. Berlin hatte seine Blütezeit, als es sich zur größten Industriestadt Deutschland entwickelt hat. Arbeiten war gefragt und nicht nur Party.








    • von mannemoe
    • Mon Apr 19 15:30:13 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 0
    • (0 Stimmen)

    Glauben...

    na, wers glaubt, der wird selig....warum nicht gleich 5.000.000??
    Wenn ich so an die "Vorhersagen" der "Experten" zur Finanz-/Bankenkrise bedenke.....
    • von oliphaunt
    • Mon Apr 19 16:37:44 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 0
    • (0 Stimmen)

    schlaues Buch

    hatte mal letztes Jahr gelesen, dass in Amerika in den letzten 10-20 Jahren mehr als 100 Millionen neuer Jobs geschaffen wurden. Dann im naechsten stand, dass 99 Millionen Jobs gleichzeitig abgeschafft wurden sind. Die Welt veraendert sich staendig..
    • von giselamittruecker
    • Mon Apr 19 16:50:14 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 1
    • (1 Stimme)

    Hurra

    "Auf den vier genannten Gebieten könnten 160.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Dadurch werde die Basis für zwei bis drei weitere Jobs gelegt, hieß es."

    Dann wären es ja sogar 160.003.
      • von purist
      • Tue Apr 20 17:05:35 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf giselamittruecker vom Mon Apr 19 16:50:14 CEST 2010

      @giselamittruecker

      Erstens haben Sie das Zitat gefälscht und zweitens ist deswegen Ihre Rechnung absoluter Nonsens. Im Artikel steht:

      "Jeder Arbeitsplatz lege die Basis für zwei bis drei weitere".

      Und das führt mich zu einer anderen wirtschaftlichen Chance für Berlin, die von McKinsey leider nicht berücksichtigt worden ist: die Bildung.

      Volkswirtschaftlich "rentiert" sich nämlich ein höherer Bildungsabschluß mit rd. 12% bis 15%, eine Schulbildung ohne Abschluß mit weniger als 5%.
      • von giselamittruecker
      • Thu Apr 22 15:13:03 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf purist vom Tue Apr 20 17:05:35 CEST 2010

      "gefälscht"

      Nein, ich habe nichts gefälscht.
      Der Tagesspiegel hat sich nachträglich korrigiert.
    • von walentina
    • Mon Apr 19 18:57:50 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 1
    • (1 Stimme)

    Man beachte den Konjunktiv...

    ... könnten geschaffen werden....

    Und wenn mein Pferd ein Eichhörnchen wäre, dann könnte ich die Bäume hinaufreiten - soviel zum Konjunktiv.

    Aber mal im Ernst:
    1) In 10 Jahren - bedeutet das etwa "wenn Wowereit weg ist"?
    2) Kann mal einer nachschauen, was McKinsey vor 10 Jahren für die heutige Zeit so alles vorhergesagt hat?
    3) Arbeitsplätze für Osteuropäer werden bei gutem Wetter gerade wieder geschaffen - als Scheibenputzer auf diversen Kreuzungen. In Kombination mit der Vulkanasche gibt das ein echtes Potential.

    Also wenn das keine Möglichkeiten sind...

    Gute Nacht Berlin!

    Walentina
    • von isaacben
    • Mon Apr 19 22:59:19 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 0
    • (0 Stimmen)

    Pfingsten steht vor der Tür

    und die Strategien zu Weihnachten kommen schon heute. Unfaßbar Faßbares. Wahlkampfabsichten im Getümmel und Gedränge noch kurz vor Toresschluß.
    • von cz284
    • Tue Apr 20 09:36:48 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 2
    • (2 Stimmen)

    Wenn jeder von uns...

    Wir Berliner können mit etwas Optimismus selber viel dafür tun, dass es mit dieser, unserer Stadt aufwärtsgeht:

    Ein bischen mehr Freundlichkeit, mal aufeinander zugehen, ein wenig mehr Verständnis für die Probleme des Nachbarn, weniger Hundedreck, weniger Graffitti, Abfall in die Behälter...
    da wäre schon viel gewonnen.

    Wenn dann noch die Autos mal einer Rentnerin den Vortritt lassen, sich beim Einparken etwas vorsehen und beim kleinsten Fehler nicht gleich wütend hupen...
    wärs kaum noch zum Aushalten!
    • von kreuzbergerjunge
    • Tue Apr 20 09:44:49 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 0
    • (0 Stimmen)

    Endlich eine Expertenstudie, die das riesige Potenzial diese

    und nicht, wie all die Jahre zuvor ununterbrochen schwarzmalt. Es ist wirklich ein Skandal, wie negativ die Deutschen mit ihrer Hauptstadt umgehen und wie sehr diese Stadt in den Medien schlecht geredet wird. Vielfach ist auch die Missgunst der anderen deutschen Städte, die durch Berlin als einzige deutsche Weltstadt ihre Bedeutung gefährdet sehen und Berlin den Erfolg missgönnen. Das Ausland hat dagegen längst erkannt, dass Berlin eine der lebenswertesten Metropolen der Welt ist, die schon heute so viel mehr bietet als andere Städte. Deshalb sind es auch gerade Ausländer, die gerne nach Berlin ziehen und das Leben hier dem Leben in anderen Städten vorziehen. In vielen Bereichen ist Berlin ja jetzt schon führend, gerade in Zukunftsbranchen ist die Stadt besser aufgestellt als andere, die zu sehr auf klassische Industrie gesetzt haben.

Kommentar schreiben

Weitere Themen

Berlins Bestes Wetter

Biowetter, Deutschlandwetter und internationales Wetter, Niederschlagsmengen, Reisewetter und aktuelle Satellitenbilder. Behalten Sie das Wetter im Griff!

Tagesspiegel Wetterseite