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Ergebnisse und Leserdebatte: Patt in Nordrhein-Westfalen - Wahlen 2010 - Politik - Tagesspiegel
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Landtagswahl Patt in Nordrhein-Westfalen, Schwarz-Gelb abgewählt - Wowereit: Signal über NRW hinaus

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis der Wahl in Nordrhein-Westfalen ist die CDU ganz knapp die stärkste Partei, hat aber dieselbe Mandatszahl im Landtag wie die SPD. Es gibt ein Patt. Schwarz-Gelb ist aber in jedem Fall abgewählt. "Das ist auch gut für Berlin", sagt Klaus Wowereit und hofft auf eine andere Steuerpolitik.

Welches Bündnis als nächstes im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland regiert, ist unklar. Praktisch mit jeder Hochrechnung ergab sich am Wahlabend ein anderes Bild. Zunächst schien es für eine rot-grüne Koalition zu reichen, dann errechnete die ARD eine Mehrheit für Schwarz-Grün. Am Ende reichte es für keines der beiden Bündnisse mit grüner Beteiligung - beide verfehlen die Mehrheit um je einen Sitz. Möglich sind nach jetzigem Stand wohl nur eine Große Koalition oder ein rot-rot-grünes Bündnis.

Eine rot-rot-grüne Regierung gilt aber als wenig wahrscheinlich, nachdem SPD und Grüne die Linke im Wahlkampf immer wieder als nicht regierungsfähig bezeichnet hatten. Eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP hatten die Grünen vor der Wahl explizit ausgeschlossen, die Ampel wiederum war von der FDP strikt abgelehnt worden.

Die CDU von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers rutscht laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 34,6 Prozent der Stimmen (2005: 44,8 Prozent) ab und stellt künftig 67 Mandate. Die SPD mit Oppositionsführerin Hannelore Kraft erreicht 34,5 Prozent (2005: 37,1) und ebenfalls 67 Mandate. Die FDP kommt auf 6,7 Prozent (2005: 6,2) der Stimmen und erringt damit 13 Sitze. Die Grünen verbessern sich stark auf 12,1 Prozent (2005: 6,2) oder 23 Sitze. Die Linkspartei schafft mit 5,6 Prozent (2005: PDS 0,9/WASG 2,2) den Sprung in den Düsseldorfer Landtag und stellt künftig 11 Abgeordnete. Die "sonstigen" Parteien erhielten insgesamt 6,5 Prozent der Stimmen.

Nach einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen konnten die Grünen in den jüngeren und mittleren Altersgruppen erheblich zulegen. Mit 18 Prozent sind sie demnach bei den 30- bis 44-Jährigen inzwischen etwas stärker als bei den 18- bis 29-Jährigen mit 17 Prozent. Erfolgreich in dieser Gruppe der Jung- und Erstwähler sei mit 7 Prozent die Piratenpartei, auch die FDP habe hier 7 Prozent geholt.

Die Herausforderin Hannelore Kraft wurde von ihren Anhängern umjubelt. "Die SPD ist wieder da", sagte sie. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) gestand seine Niederlage ein. „Dieser Wahlabend ist für die CDU in Nordrhein-Westfalen, auch für mich ganz persönlich, ein bitterer Abend“, sagte Rüttgers am Sonntagabend in Düsseldorf. „Eins ist klar: Ich persönlich trage die Verantwortung, die politische Verantwortung für dieses Ergebnis. Und ich will sie auch tragen.“ Der CDU-Politiker Elmar Brok, der dem NRW-Landesvorstand angehört, sagte, Rüttgers habe dort seinen Rücktritt als Landesparteichef angeboten, was das Gremium aber abgelehnt habe.

Wowereit: "Unsägliche Steuersenkungspolitik nicht mehr durchsetzbar"

Klaus Wowereit, Berlins Regierender Bürgermeister, sagte: "Nachdem Schwarz-Gelb abgewählt wurde, gibt es Hoffnung auf neue Perspektiven in Nordrhein-Westfalen." Das Wahlergebnis sei aber auch ein Signal weit über das größte Bundesland hinaus: "Die Kanzlerin und ihre Koalition können bei Wahlen keine Mehrheit mehr hinter sich bringen. Das ist auch gut für Berlin." Denn die "unsägliche Steuersenkungspolitik von CDU und FDP" sei jetzt im Bund nicht mehr durchsetzbar." Insgesamt sei das NRW-Ergebnis "eine gute Nachricht für die Bürger. Unsoziale Gesetze können jetzt nicht mehr durchgesetzt werden", sagte Wowereit mit Blick auf den Verlust der schwarz-gelben Mehrheit im Bundesrat.

Schwarz-Gelb war in Nordrhein-Westfalen seit 2005 an der Macht – die Abwahl ist nach dem schwarz-gelben Wahlsieg im vergangenen Herbst im Bund ein Dämpfer für Kanzlerin Angela Merkel, vor allem aber für den FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle, der in Bonn seine Heimat hat. Peter Altmaier, CDU/CSU-Fraktionsgeschäftsführer im Bundestag, sagte: „Der Verlust trifft uns hart.“ SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann jubelte: „Das System Rüttgers ist abgewählt worden. Schwarz-Gelb kann auch im Bund nicht mehr durchregieren.“ Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir versicherte: „Wir sind nicht die neue FDP.“

Linke will mitregieren

Für die Linke galt die Wahl als wichtiger Stimmungstest nach dem angekündigten Rückzug von Parteichef Oskar Lafontaine aus der Bundespolitik. Bei der Wahl 2005 waren PDS (0,9 Prozent) und WASG (2,2 Prozent) noch getrennt angetreten. Nach der NRW-Landtagswahl vor fünf Jahren hatten der ehemalige SPD-Bundesvorsitzende Lafontaine und der PDS-Politiker Gregor Gysi das Linksbündnis geschmiedet und die PDS-Nachfolgepartei damit bundesweit verankert. Linken-Spitzenkandidatin Bärbel Beuermann versicherte zur Frage einer Regierungsbeteiligung: „An uns wird ein tatsächlicher Politikwechsel nicht scheitern.“

Der designierte Linken-Vorsitzende Klaus Ernst forderte die SPD auf, die Chancen für ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis in Nordrhein-Westfalen auszuloten. "Wenn die SPD ihr Programm ernst nimmt, dann wird sie es ohne die Linken gar nicht durchsetzen können", sagte Ernst dem Tagesspiegel. "Wir stehen für einen Politikwechsel zur Verfügung", versicherte er - und verwies unter anderem auf Übereinstimmung beim Kampf gegen die Studiengebühren. "Die SPD muss sich entscheiden, ob sie in Nordrhein-Westfalen eine andere Politik machen will oder mit der CDU so weitermachen wie bisher."

Skeptisch äußerte sich Ernst, der am kommenden Wochenende auf einem Bundesparteitag in Rostock zum Linken-Chef gewählt werden soll, zu den Aussichten bei einer rot-grünen Regierungsmehrheit. "Das wäre nicht das, was die Bürger wollen. Man muss nur einen Blick auf die letzten rot-grünen Regierungen werfen - am Erbe von Hartz IV haben wir heute noch zu tragen." Auf die Frage, er selbst als Linken-Vorsitzender zur Aussöhnung mit der SPD beitragen wolle, sagte Ernst: "Mein Ziel ist momentan nicht die Aussöhnung mit der SPD. mir geht es darum, dass wir als Linke so stark sind, dass weder die SPD noch die anderen politischen Parteien an uns vorbeikönnen."

Wahlbeteiligung äußerst niedrig

Die Beteiligung an der Wahl im größten Bundesland blieb trotz des erwartet knappen und spannenden Wahlausgangs mit 59,3 Prozent extrem niedrig. 2005 hatte sie bei 63,0 gelegen. Im Jahr 2000 war die Wahlbeteiligung mit 56,7 Prozent auf ihren bisherigen Tiefstand gefallen. Knapp 13,5 Millionen Menschen, darunter 930.000 Erstwähler, konnten im bevölkerungsreichsten Bundesland ihre Stimme abgeben – das sind mehr als ein Fünftel der Wahlberechtigten bundesweit. Erstmals konnten die Wähler zwei Stimmen abgeben, also auch über den Direktkandidaten in ihrem Wahlkreis entscheiden. Überhangmandate können die Sitzverteilung im nächsten Düsseldorfer Landtag noch beeinflussen.

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180 Kommentare

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    • von omni
    • Sun May 09 18:21:41 CEST 2010
      • Schlecht: 3
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    • (15 Stimmen)

    großartige nachrichten

    das wahlvolk nrws hat die richtige nachricht gesendet. über gründe kann man spekulieren. deutlich wirf jedoch, dass die berliner politik nicht angenommen wird.
      • von bundesbuerger
      • Sun May 09 20:05:24 CEST 2010
        • Schlecht: 9
        • Gut: 5
      • (14 Stimmen)
      Antwort auf omni vom Sun May 09 18:21:41 CEST 2010

      Sehr lustig...

      ...oder auch nicht.

      Ihnen geht es also nur darum, dass eine Partei abgestraft wird. Über die Gründe, die aber für eine Wahlentscheidung entscheidend sind, oder besser sein sollten, spekulieren Sie lieber. Sie wissen sie nicht, Sie freuen sich eben nur, dass das Volk aus NRW jemanden nicht wählt.Das nenne ich Wahlreife!

      Kann man der gestern im ZDF verbreiteten Meldung glauben, dass eben NICHT die Berliner Politik für den Wahlausgang entscheidend sein wird, haben Sie jetzt noch mehr Grund zum spekulieren! Viel Spass! Fragt sich auch, ob die für Sie vermeintlichen "richtigen" Gründe, welche es auch immer sein mögen, auch die derBürger NRWs es waren!
      • von ottobirra
      • Sun May 09 20:24:29 CEST 2010
        • Schlecht: 2
        • Gut: 4
      • (6 Stimmen)
      Antwort auf bundesbuerger vom Sun May 09 20:05:24 CEST 2010

      @ bundesbuerger

      Noch nicht mitbekommen, dass das ZDF ein tiefschwarzer Sender ist?
      • von wahrheitler
      • Mon May 10 09:06:49 CEST 2010
        • Schlecht: 0
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      Antwort auf ottobirra vom Sun May 09 20:24:29 CEST 2010

      wie kommts dann,

      daß das ZDF stundenlang die SPD vorne sah, während das erste richtigerweise die CDU? Sowas kann man nicht verallgemeinern
      • von omni
      • Sun May 09 23:00:11 CEST 2010
        • Schlecht: 2
        • Gut: 3
      • (5 Stimmen)
      Antwort auf bundesbuerger vom Sun May 09 20:05:24 CEST 2010

      Strafe

      Ich kann nicht über die gründe spekulieren, die in der landes- oder bundespolitik liegen, weil ich nicht in die köpfe der wähler schauen kann. trotzdem bleibt meine freude darüber erhalten, dass die schwarz-gelbe mehrheit im bundesrat verloren ist. das mag ihnen nicht gefallen, ist aber so
      • von bundesbuerger
      • Mon May 10 17:49:47 CEST 2010
        • Schlecht: 0
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      Antwort auf omni vom Sun May 09 23:00:11 CEST 2010

      @omni

      "...trotzdem bleibt meine freude darüber erhalten, dass die schwarz-gelbe mehrheit im bundesrat verloren ist."

      Das merkt man Ihnen an. Und es geht auch nicht darum, ob mir das passt oder nicht. Schadenfreude, wie bei Ihnen, war noch nie ein guter Wahlhelfer, oder: auch noch nie eine gute Wahlhilfe!
      • von teerpaul
      • Mon May 10 09:58:27 CEST 2010
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      Antwort auf omni vom Sun May 09 18:21:41 CEST 2010

      Nicht der Wähler

      hat entschieden, sondern unser Wahlsystem hat dieses Ergebnis hervorgebracht.
      NRW ist nicht regierbar, wenn man nicht eine Dreiparteienkoalition eingeht.
      Ist es möglich ein Land mit einer derartigen Koalition zu regieren?
      Es wird unweigerlich dazu kommen, dass die kleinste Partei das "Zünglein an der Waage" wird. Mit anderen Worten:"Der Schwanz wackelt mit dem Hund“.
      Haben das die Wähler wirklich gewollt, dass DIE LINKEN in unverhälnismässiger Weise Einwirkungsmöglichkeiten auf die Politik erhalten?

      DEUTSCHLAND WIRD UNREGIERBAR, wenn nicht schnellstens das
      MEHRHEITSWAHLRECHT eingeführt wird.
      • von lagern
      • Mon May 10 10:45:15 CEST 2010
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      Antwort auf teerpaul vom Mon May 10 09:58:27 CEST 2010

      Mehrheitswahlrecht????

      Ist ja total demokratisch wenn kleinere Parteien und ihre Wähler nicht mehr repräsentiert wären. Ganz im Gegensatz zu Ihren Wünschen wäre die Linke immer noch mit einer zweistelligen Zahl an Mandatsträgern dabei. Die Grünen hätten Ströbele und die FDP wäre draussen(Erststimmen mal als Beispiel gewählt).Mehrheitswahlrecht ist m.E. deutlich undemokratischer, in Frankreich hat die UMP mit gerade mal 40% rund 60% der Mandate. Das finden Sie gerecht???Ganz im Gegenteil wäre die Frage ob eine 5%Hürde demokratisch legitim ist. In den Niederlanden gibt es sie zumindest nicht. In Italien sind es glaube ich 4%, wie es in den anderen Staaten in Europa in denen Verhältniswahlen durchgeführt werden ist weiß ich ehrlicherweise nicht.
      • von teerpaul
      • Mon May 10 13:59:53 CEST 2010
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      Antwort auf lagern vom Mon May 10 10:45:15 CEST 2010

      Mehrheitswahlrecht!!!!

      Sie dürfen eine andere Meinung haben als ich. Das steht Ihnen zu.
      Sie müssen aber auch akzeptieren, dass ich eine andere Meinung habe als Sie. Das steht mir zu.
      Nun zur Sache:

      Ja, ich halte das Mehrheitswahlrecht für die einzig akzeptable Form von Demokratie.

      Es gibt viele Argumente dafür.
      Sicherlich auch einige dagegen.
      Es ist für mich akzeptabel, dass 40% der Stimmen als Mehrheit regieren. Auch bei unserem gegenwärtigen System kommt es zu derartigen Erscheinungen. Sogar noch viel schlimmer. Eine ganz geringe Zahl von Stimmen bestimmt unverhältnismäßig die Politik.
      Rechnen Sie sich mal die Stimmenzahl z.B. der Grünen aus und sie werden staunen, mit welch einem geringen Stimmenanteil man Macht ausüben kann. Sie müssen natürlich bei dieser Berechnung immer von der Zahl der Stimmberechtigten ausgehen.
      Die Nichtwähler müssen immer mit eingerechnet werden.
      Machen Sie das mal. Sie werden staunen auf wie dünnen Beinen Ihre Demokratiemodell steht.

      Außerdem, bei jeder Abstimmung, egal wo, entscheidet die einfache Stimmenmehrheit, also 50%+ 1 Stimme. Alle anderen Stimmen "fallen unter den Tisch". Das gilt übrigens auch bei allen innerparteilichen Abstimmungen, bei allen Parteien, auch bei den GRÜNEN.
      Meinen Sie, dass sei undemokratisch?

      Warum soll das, was im Kleinen demokratisch ist, im Großen undemokratisch sein?


      Noch eine Schlussbemerkung:
      Was andere Länder machen interessiert mich nicht. Mit der Praxis anderer Länder kann ich jede Regierungs- oder Wahlform begründen. Das ist nicht mein Ding. Ich lebe in Deutschland und kümmere mich nur um unsere Situation.
      Die finde ich und mit mir eine große Zahl von Bürgern, unbefriedigend. Oder warum gehe so wenige zur Wahl?
      Um die Nichtwähler kümmert sich keiner.
      Ich kenne jedenfalls keine Untersuchung über die Motivation der Nichtwähler.
      • von lagern
      • Mon May 10 16:11:48 CEST 2010
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      Antwort auf teerpaul vom Mon May 10 13:59:53 CEST 2010

      Zitat:

      Es ist für mich akzeptabel, dass 40% der Stimmen als Mehrheit regieren. Auch bei unserem gegenwärtigen System kommt es zu derartigen Erscheinungen. Sogar noch viel schlimmer. Eine ganz geringe Zahl von Stimmen bestimmt unverhältnismäßig die Politik.
      Rechnen Sie sich mal die Stimmenzahl z.B. der Grünen aus und sie werden staunen, mit welch einem geringen Stimmenanteil man Macht ausüben kann. Sie müssen natürlich bei dieser Berechnung immer von der Zahl der Stimmberechtigten ausgehen.
      Die Nichtwähler müssen immer mit eingerechnet werden.


      IHnen ist aber auch klar das in den Länder mit Mehrheitswahlrecht die Nichtwähler genauso nicht berücksichtigt werden. Dann wären wir beim französichen Bsp. das etwa 28% über 60% der Mandate vefügen.Die Grünen haben Verhältnismäßig nicht mehr Mandate als andere.


      Zitat:Außerdem, bei jeder Abstimmung, egal wo, entscheidet die einfache Stimmenmehrheit, also 50%+ 1 Stimme. Alle anderen Stimmen "fallen unter den Tisch". Das gilt übrigens auch bei allen innerparteilichen Abstimmungen, bei allen Parteien, auch bei den GRÜNEN.
      Meinen Sie, dass sei undemokratisch?

      Mal abgesehen davon das ich Demokratie genau aus diesem Grunde für "zweifelhaft" halte und ein System in dem 50%+1 Sieger über 50%-1 Besiegte entscheidet nicht für wirklich gerecht halte, ist das keine einfache Mehrheit, sondern eine absolute, falls Ihnen der Unterschied bekannt ist.


      Zitat:Was andere Länder machen interessiert mich nicht. Mit der Praxis anderer Länder kann ich jede Regierungs- oder Wahlform begründen. Das ist nicht mein Ding. Ich lebe in Deutschland und kümmere mich nur um unsere Situation.

      Das ist da wir in Europa Leben ziemlich engstirnig, aber Ihr gutes Recht. Trotzdem stellt sich die Frage warum Sie, während in Frankreich über das Verhältniswahlrecht(anhand des deutschen Beispiels mit Erst- und Zweitstimme) diskutiert wird, während in Großbritanien über eine Änderung des Wahlrechts nachgedacht wird, unbedingt ein Mehrheitswahlrecht einführen wollen.
      • von teerpaul
      • Mon May 10 19:52:54 CEST 2010
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      Antwort auf lagern vom Mon May 10 16:11:48 CEST 2010

      Das Mehrheitswahlrecht...

      ...ist geeignet eine Regierungsmehrheit zu erzeugen und Wahlversprechen überprüfbar zu machen.
      Deshalb bin ich dafür!

      Im Augenblick wähle ich A und bekomme AB oder AC. Beides habe ich nicht gewählt. Will ich auch nicht.
      Wenn ich dann A an das Wahlprogramm und dessen Umsetzung erinnere, bekomme ich die Antwort: "Ging nicht, weil B nicht wollte.” Da kann ich nichts machen. Das gefällt mir nicht.
      Wenn A allein regiert, kann ich Rechenschaft verlangen. Wenn Rechenschaftslegung mir nicht gefällt, wähle ich bei der nächsten Wahl eine Partei, die mir zuverlässiger erscheint.

      Wenn ich für meine Meinung keine Mehrheit bekomme, dann kann ich damit leben.
      Das ist für mich Demokratie.

      Wenn Sie 50+1 nicht akzeptieren können, weil Sie zu 50-1 gehören, wie soll dann entschieden werden? So lange reden bis alle einer Meinung sind? Die Grünen haben es versucht. Hat nicht wirklich funktioniert, weil die allgemeine Meinungsübereinstimmung eine Illusion ist. Am Ende ist einer immer der Meinung er habe nachgegeben und das gefällt ihm nicht.


      Sie erwähnten die 5% Klausel. Wenn ich mich zur Wahl stelle, egal in welchem Gremium, in welcher Partei und nur 5% der Stimmen erhalte, bin ich weg vom Fenster.
      Das empfinden Sie als undemokratisch? Ich nicht!


      Wenn Engländer und Franzosen die gleichen Fehler wie wir machen wollen interessiert mich das nicht. Ich weiß auch nicht, wer dies in diesen Ländern fordert.
      Wenn es dafür eine einfache Mehrheit gibt, dann müssen sie es einführen.

      Ich meinte natürlich in meinem Kommentar die einfache Mehrheit, d.h. die Mehrheit aller abgegebenen Stimmen und nicht die absolute Mehrheit - die Mehrheit aller Stimmberechtigten.

      Auch über das Mehrheitswahlrecht müsste die einfache Mehrheit der wahlberechtigten Deutschen abstimmen!
    • von isaacben
    • Sun May 09 18:27:36 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 4
    • (4 Stimmen)

    Ein PATT

    meine Damen und Herren vom TSP sieht fürwahr anders aus. Dazu sind die Hochrechnungen auch nicht geschaffen worden.

    IM Prinzip schwarz/gelb, das war einmal und rot/grün kann werden, mit oder ohne die Linke oder als Stillhalter.

    • von satyr
    • Sun May 09 18:28:46 CEST 2010
      • Schlecht: 2
      • Gut: 18
    • (20 Stimmen)

    Danke Guido

    Schwarz-Gelb verliert Mehrheit.
    Guido sei Dank.
      • von filetto
      • Sun May 09 20:05:19 CEST 2010
        • Schlecht: 1
        • Gut: 7
      • (8 Stimmen)
      Antwort auf satyr vom Sun May 09 18:28:46 CEST 2010

      Aus Westerwelle wird Tsunamii

      Das ist der Anfang vom Ende der
      Mövenpick-Connection in Berlin.
      • von jetbundle
      • Mon May 10 04:31:33 CEST 2010
        • Schlecht: 1
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      • (2 Stimmen)
      Antwort auf satyr vom Sun May 09 18:28:46 CEST 2010

      FDP

      Es sei anzumerken, dass die FDP 0,5% gegenueber dem Vorjahr hinzu gewonnen hat.

      Der Grund wieso Schwarz-Gelb abgewaehlt wurde ist also eher in der Union zu suchen, beziehungsweise in diese neuen Wahlkampftaktik von links-aussen, geschickt vermeindliche Parteienfinanzierungsskandale kurz vor der Wahl an die Presse zu lancieren.
      • von lagern
      • Mon May 10 08:58:40 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 1
      • (1 Stimme)
      Antwort auf jetbundle vom Mon May 10 04:31:33 CEST 2010

      Zitat:

      Es sei anzumerken, dass die FDP 0,5% gegenueber dem Vorjahr hinzu gewonnen hat.

      Der Grund wieso Schwarz-Gelb abgewaehlt wurde ist also eher in der Union zu suchen, beziehungsweise in diese neuen Wahlkampftaktik von links-aussen, geschickt vermeindliche Parteienfinanzierungsskandale kurz vor der Wahl an die Presse zu lancieren.

      Es sei anzumerken das die FDP gegenüber der Bundestagswahl etwa 50% der Wähler verloren hat und das eigene Wahlziel(zweistellig) bei weitem verfehlt hat.

      Vermeintliche Parteienfinazierungsskandale von linksaussen an die Presse lanciert???Das ist ja wohl nicht Ihr ernst, oder???
      • von dali
      • Mon May 10 09:03:54 CEST 2010
        • Schlecht: 1
        • Gut: 1
      • (2 Stimmen)
      Antwort auf jetbundle vom Mon May 10 04:31:33 CEST 2010

      War wohl nix, @jet

      "zum Vorjahr" hat sich die FDP halbiert,
      jet meint, im Verhältnis zur letzten Landtagswahl,
      aber diese Satire hat gestern schon Lindner abgeliefert...
      • von metua
      • Mon May 10 15:27:22 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf jetbundle vom Mon May 10 04:31:33 CEST 2010

      ich mache

      bekanntlich keinen Hehl daraus, dass ich mit Ihnen so gar nicht auf einer Welle liege, ABER in diesem Falle haben Sie Recht. Das witzige ist die Waehlerwanderung von CDU -> FDP und von CDU -> Nichtwaehler!

      Gucken Sie sich die Zahlen an, sie haben Recht und viele frustrierte Rüttgers-Opfer haben dann die FDP oder (und nicht schlucken, es stimmt) die Gruenen gewaehlt.
    • von icke
    • Sun May 09 18:35:56 CEST 2010
      • Schlecht: 6
      • Gut: 12
    • (18 Stimmen)

    Die SPD

    feiert schon einmal das vorläufig schlechteste Ergebnis seit Anfang der 50er in NRW. So kann man das auch machen
    • von hannibal
    • Sun May 09 18:44:03 CEST 2010
      • Schlecht: 11
      • Gut: 2
    • (13 Stimmen)

    Wollen wir nur hoffen,

    dass ALLE diese demokratische Wahl anerkennen und nicht gewalttätig werden, weil sie sie nicht anerkennen wollen.

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