Die Oberbürgermeister von Nürnberg und Córdoba, Dr. Ulrich Maly und Andrés Ocaña, haben am 6. Mai 2010 im Palast der christlichen Könige in Córdoba einen Partnerschaftsvertrag zwischen der andalusischen und der fränkischen Stadt feierlich unterzeichnet. Der Festakt fand in Anwesenheit von Stadträten aus beiden Städten sowie von Vertretern der Industrie, der Universität und der Bürgervereine von Córdoba statt.
In dem Vertrag wird im Namen beider Städte erklärt, sich für die Kooperation und den Bürgeraustausch, insbesondere von Jugendlichen, einzusetzen sowie die wirtschaftlichen Verbindungen zu stärken und sich für die Realisierung von gemeinsamen Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Kultur, Menschenrechte, erneuerbare Energien, Umwelt, Tourismus und Sport sowie in anderen Bereichen, welche für beide Städte von Interesse sind, zu engagieren.
Neben Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly waren die Stadträte Christian Vogel und Gerhard Groh (SPD), Max Höffkes (CSU), Brigitte Wellhöfer (Die Grünen) und Utz Ulrich (FDP), sowie - als Vertreter des Partnerschaftsvereins CONORIS - Antonio Fernández und Friedrich Popp nach Córdoba gereist, ebenso Dr. Norbert Schürgers, Leiter des Amtes für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg, und sein Mitarbeiter Esteban Cuya sowie drei Nürnberger Journalisten.
Nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags haben die beiden Stadtoberhäupter in Anwesenheit von zahlreichen cordobesischen Bürgern die "Glorieta Ciudad de Núremberg" in der Nordischen Zone der Stadt von Cordoba feierlich eingeweiht und das Straßenschild enthüllt. Der Platz liegt im Stadtteil “Zona Norte”, dessen Präsident, Juan Gregorio Ramirez, im letzten Oktober mit einer hochrangigen Delegation aus Córdoba die Stadt Nürnberg besuchte. Die Stadtteilverwaltung „Zona Norte“ setzte sich von Anfang an für den Abschluss einer Städtepartnerschaft zwischen Córdoba und Nürnberg ein.
Die Delegation aus Nürnberg traf sich auch mit Vertretern der IHK, der Universität, der Stiftung "Antonio Gala", des Arabischen Hauses und der Bürgervereinigung Zona Norte, welche ihre Arbeit und ihre Perspektiven für die Zukunft vorstellten. Auf dem Programm für die Nürnberger Delegation standen außerdem Gespräche mit VertreterInnen von Amnesty International, des Sefarad Hauses und des Vereins "memoria histórica", die über die Lage der Menschenrechte in Córdoba berichteten.
Die Bemühungen um eine Verbindung mit Córdoba in Nürnberg haben ihren Ursprung im Centro Español, dem ältesten Migranten-Verein in Nürnberg. Der seit 1961 bestehende Verein wurde im Jahr 2007 mit dem Interkulturellen Preis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. Auf Grund der Initiative dieses Vereins kam im Jahr 2008 die Freundschafts-und Städtepartnerschaftsinitiative Córdoba – Nürnberg zustande. Im März 2010 wurde der Verein CONORIS (Verein zur Förderung der Partnerschaft Córdoba – Nürnberg) gegründet.
Mit dem Besuch einer hochrangigen Delegation aus Córdoba in Nürnberg im Oktober 2009, bei dem die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Abschluss einer Städtepartnerschaft zwischen beiden Städten stattfand, wurden die Partnerschaftsbemühungen auf eine offizielle Ebene gehoben.
Am 21. April 2010 beschloss der Nürnberger Stadtrat einstimmig eine Partnerschaft mit der Stadt Córdoba. Mit dieser Entscheidung wächst die Zahl der Nürnberger Partnerstädte auf 13. Die letzte Partnerschaft wurde 1999 mit der griechischen Stadt Kavala geschlossen.
Die „Stadt der Menschenrechte“ und die „Stadt der Toleranz“ wollen in Zukunft gemeinsam ein starkes Band für Frieden, Verständigung und Freundschaft zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Religionen bilden.
