12.10.2010
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Die SPD hat auch noch ihr letztes Direktmandat in Bayern verloren. Im Münchner Norden unterlag Axel Berg mit rund 1.500 Stimmen Unterschied seinem Mitbewerber Johannes Singhammer von der CSU. Die Christsozialen holten damit alle 45 bayerischen Direktmandate.
Stand: 27.09.2009
Auch in der einstigen SPD-Hochburg in Nürnberg haben die Sozialdemokraten wieder kein Direktmandat gewinnen können. Der bisherige Staatsminister im Auswärtigen Amt, Günter Gloser, unterlag der Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Dagmar Wöhrl. Und Neuling Michael Frieser besiegte im anderen Nürnberger Bundestagswahlkreis den Bundestagsabgeordneten Martin Burkert (SPD), der vor vier Jahren über die Liste den Sprung ins Parlament schaffte. Anders als sein Kollege Berg aus München, der nicht über die Liste abgesichert ist, könnte Burkert auch dieses Mal wieder über die SPD-Liste in den Bundestag einziehen. Berg scheidet nach seiner Niederlage aus dem Bundestag aus.
Entgegen dem bayernweiten Trend hat der heutige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in seinem Wahlergebnis hinzu gewonnen. Vor vier Jahren kam er auf rund 60 Prozent der Erststimmen. Dieses Mal schaffte zu Guttenberg über 68 Prozent. Damit ist zu Guttenberg der CSU-Kandidat mit dem besten Erststimmen-Ergebnis in Bayern. Die 60-Prozent-Marke hat nur noch Stephan Mayer (CSU) in Altötting knapp genommen. Hier erzielte die CSU mit 51,9 Prozent auch ihr bayernweit bestes Zweitstimmenergebnis dicht gefolgt von Rottal-Inn (50,1 %). In Ministerpräsident Horst Seehofers Wahlkreis Ingolstadt erreichte die CSU mit 49,6 Prozent immerhin ihr drittbestes Ergebnis.
Peter Ramsauer, CSU-Landesgruppenchef und offizieller CSU-Spitzenkandidat, hat in seinem Wahlkreis Traunstein viel schlechter abgeschnitten als vor vier Jahren. Er erzielte 54,6 Prozent der Erststimmen, mehr als neun Prozentpunkte weniger als 2005. Trotzdem zeigte er sich mit dem Wahlergebnis insgesamt zufrieden. Die Wähler des bürgerlichen Lagers seien halt auf "Nummer sicher" gegangen und hätten ihre Zweitstimme als "Leihstimme" an die FDP gegeben.
Aus dem Wahlkreis Hof werden wie bisher drei Abgeordnete im neuen Bundestag vertreten sein. Hans-Peter Friedrich (CSU) hat den Wahlkreis gewonnen. Die SPD-Kandidatin Petra Ernstberger und die Grünen-Kandidatin Elisabeth Scharfenberg schaffen mit ihren Listenplätzen vier und sieben den Wiedereinzug in den Bundestag.
Große Freude herrscht bei Joachim Spatz, der im Wahlkreis Würzburg für die FDP angetreten ist. Der Unternehmensberater befindet sich auf der bayerischen Landesliste der FDP auf dem achten Platz und hat damit den Sprung in den Bundestag geschafft. Nach 1994 wird nun wieder ein FDP-Mann aus Unterfranken dem Bundestag vertreten sein.
In Unterfranken erreichte der bayerische Spitzenkandidat der Linken, Klaus Ernst, ein Erststimmenergebnis von über 15 Prozent. Mit dem bayernweiten Wahlergebnis von fast sieben Prozent wird Ernst aller Wahrscheinlichkeit nach dem neuen Bundestag angehören.
In 16 bayerischen Wahlkreisen hat die FDP der SPD den Rang als zweitstärkste Kraft abgerungen: Sehr deutlich ist der Abstand im Wahlkreis München-Land. Hier erzielte die FDP 19,7 Prozent, die SPD nur 16,7 Prozent. Auch im Ostallgäu landete die SPD mit 12,2 Prozent weit abgeschlagen hinter der FDP mit 16,9 Prozent. Auch in den Wahlkreisen Augsburg-Land, Donau-Ries, in Erding-Ebersberg, Freising, Fürstenfeldbruck, Landshut, Neu-Ulm, Oberallgäu, Passau, Rosenheim, Rottal-Inn, Starnberg, Traunstein und Weilheim wurde die FDP zweitstärkste Kraft hinter der CSU.
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