Boomende Onlinewerbung: Baidu ist zu Hause eine Macht
© Bild:
2010 ftd.de
Fast überall auf der Welt ist Google bei der Internetsuche das Maß aller Dinge. In den USA laufen zwei von drei Suchanfragen über die Online-Supermacht, in Deutschland sind es sogar neun von zehn. In China muss sich die US-Firma jedoch mit einer Statistenrolle begnügen. Dort heißt der Platzhirsch Baidu. Im vierten Quartal 2010 baute die in Peking ansässige Suchmaschine laut dem Marktforschungsinstitut Analysys International ihren Marktanteil auf 75,5 Prozent aus - ein Plus von 1,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal. Googles Quote im Reich der Mitte schrumpfte dagegen um zwei Prozentpunkte auf 19,6 Prozent.
Der Aktie von Baidu hat der Zugewinn an Marktanteilen sichtlich gutgetan und ihren Ruf als Perle unter den Internetwerten gestärkt. Seit Anfang des Jahres ist der Titel im Kurs um knapp 34 Prozent gestiegen.
Dass Baidu auf seinem Heimatmarkt so erfolgreich ist, hat hauptsächlich mit dem Streit zwischen Google und den chinesischen Behörden zu tun. Um überhaupt Suchdienste in der Volksrepublik offerieren zu können, müssen sich die Anbieter verpflichten, staatskritische Treffer herauszufiltern. Während Baidu kein Problem damit hat, leitet Google seit Frühjahr 2010 Suchanfragen vom chinesischen Festland auf das von staatlicher Internetkontrolle kaum betroffene Hongkong um, womit das Chinageschäft des US-Rivalen faktisch auf Eis liegt.
Genau wie Google verdient Baidu sein Geld mit Onlinewerbung. Tippt ein Nutzer einen Suchbegriff ein, erscheinen neben der Trefferliste mehrere zum Suchbegriff passende Textanzeigen. Abgerechnet wird nach der Zahl der Nutzer, die auf die Textanzeige klicken und damit auf die Internetseite des Werbenden gelangen. Dass sich mit dieser Form der Werbung auch in China glänzende Geschäfte machen lassen, zeigen Baidus jüngste Geschäftszahlen. So steigerte die Firma den Umsatz im vergangenen Jahr um 78 Prozent auf umgerechnet 1,2 Mrd. Dollar (884 Mio. Euro). Der Nettogewinn schnellte um 137 Prozent auf 534 Mio. Dollar nach oben.
Das rasante Wachstum der chinesischen Suchmaschine ist auch der Analystenzunft nicht verborgen geblieben. Die Mehrheit der Experten bewertet die an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistete Baidu-Aktie positiv. "China ist der weltweit am schnellsten wachsende Internetmarkt und Baidu hat die besten Voraussetzungen, um davon zu profitieren", sagt Tucker Grinnan. Der Analyst bei HSBC Global Research rechnet damit, dass der Marktanteil der Firma aufgrund der fehlenden Konkurrenz auf 80 Prozent steigen und Baidu 2013 dreimal so viel umsetzen und verdienen wird wie im vergangenen Jahr.
- 1
- 2
-
FTD.de, 20.02.2011
© 2011 Financial Times Deutschland
Meine FTD.de
Home |
Unternehmen |
Finanzen |
Börse |
Politik |
Management+Karriere |
IT+Medien |
Wissen |
Sport |
Auto |
Lifestyle |
zum Seitenanfang
© 1999 - 2011 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet
VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote
© 1999 - 2011 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet
VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote