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Merken   Drucken   04.10.2011, 06:00 Schriftgröße: AAA

Mittelstand: Schrittchenweise aufs Börsenparkett

Weil die Abhängigkeit von der Bank nervt, beschaffen Unternehmer sich immer öfter Kapital über Anleihen und Mittelstandsfonds. Die neu gewonnene Unabhängigkeit birgt aber auch Risiken. von Friederike Meier-Burkert
Wer seine Produkte an prominenter Stelle im Supermarkt platzieren kann, der hat auch mit der Platzierung eines Wertpapiers keine Probleme. Das legen jedenfalls Beispiele wie Schneekoppe, Valensina oder Underberg nahe. Die Unternehmensanleihen der prominenten Markenartikler gingen weg wie warme Semmeln. 10 Mio. Euro konnte der Müslivermarkter Schneekoppe im vergangenen Herbst von vorwiegend privaten Investoren leihen. Je 50 Mio. Euro sammelten Valensina und Underberg im April ein.
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Galt die Platzierung von Unternehmensanleihen am Kapitalmarkt bis vor Kurzem noch als Konzept für Konzerne und Großinvestoren, haben jetzt auch Mittelständler und Kleinanleger das Thema entdeckt. Die Börsen Stuttgart, Düsseldorf, München und Hamburg-Hannover haben neue Handelssegmente für Anleihen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich eröffnet und in diesem Jahr bereits über 700 Mio. Euro emittiert. Seit der Krise suchen viele Firmen nach Finanzierungsalternativen.
Unabhängiger werden
Auch die Diskussion um steigende Eigenkapitalanforderungen der Banken treibt manchen Unternehmer um. "Wir haben intensiv über die Möglichkeit nachgedacht, unsere Projektfinanzierung unabhängiger von den Banken zu machen", sagt Jürgen Bruns. Der Finanzchef der Dresdner Solarwatt hat im vergangenen Herbst erfolgreich eine 25-Mio.-Euro-Anleihe an der Stuttgarter Börse platziert.
Voraussetzung für die Emission ist allerdings ein tragfähiges Geschäftsmodell, das die versprochene Verzinsung auch erwirtschaften kann. Diese liegt meist zwischen fünf und acht Prozent und die Rückzahlung steht in der Regel nach fünf Jahren an. Einkalkuliert werden muss auch der Platzierungsaufwand mit bis zu sechs Prozent des Emissionsvolumens.
"Das ist schon ein teures Vergnügen", sagt Uwe Hack, Finanzvorstand bei Grenkeleasing. Der IT-Leasingspezialist deckt schon seit 2004 rund die Hälfte seines jährlichen Finanzierungsbedarfs mit neuen Anleihen. Und die gewonnene Unabhängigkeit birgt auch neue Risiken. Hack: "Wenn es mal nicht so läuft wie geplant, setzt man sich mit Banken an einen Tisch und findet eine Lösung, mit Kapitalmarktpartnern kann man nicht mal eben nachverhandeln."
Gefahr: Es wird weniger durchschaubar
Davor warnt auch Rüdiger Rass, Bereichsleiter Mittelstandsfinanzierung der Commerzbank: "Bei kapitalmarktnahen Produkten wie Anleihen und Schuldscheinen ist es für die Unternehmen weniger transparent, wer ihre Gläubiger und damit ihre Ansprechpartner sind." Gerade in schwierigen Situationen könne das ein Problem sein. So geschehen im Fall Escada: Im August 2009 musste der Modekonzern Insolvenz anmelden, nachdem sich die Inhaber einer 200-Mio.-Euro-Anleihe geweigert hatten, für die Restrukturierung des Luxuslabels auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten.
Wenn alle Voraussetzungen stimmen, kann eine Anleihe aber eine gute Ergänzung zum klassischen Bankkredit sein. Idealerweise sollte sie zur Wachstumsfinanzierung oder zum Aufbau neuer Geschäftsfelder genutzt werden. Dies kann theoretisch auch privates Beteiligungskapital leisten. "Momentan ist genug Geld am Markt und jeder will in den deutschen Mittelstand investieren", sagt Lars Schmidt-Ott, Geschäftsführer der Schweizer Investmentgesellschaft Capital Efficiency Group.

Teil 2: Auch andere Szenarien bieten sich an

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