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der Zeitpunkt der Entstehung
der Waren und Handelsmessen in
Frankfurt ist nicht genau bekannt,
vermutlich sind sie schon im 12. Jahrhundert von größerer
Bedeutung gewesen. Urkundlich erwähnt wird die Frankfurter
Messe erstmals um 1240,
worin Kaiser Friedrich der Zweite
den Fremden, die zur Frankfurter Messe kamen, kaiserliches Schutzgeleit
versprach. Ein Abriß über ihre lange Geschichte findet
sich hier: .
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der Wunsch nach einer
festen Großhalle für Ausstellungen verschiedenster Art
auf einem Freigelände zwischen Hohenzollernplatz,
Bismarckallee, Varrentrappstraße und Güterbahnhof
wurde 1906 erstmals konkret. Bis
in diese Zeit waren die Frankfurter Messen und Ausstellungen auf
das ganze Stadtgebiet verteilt gewesen. In der Stadtverordnetenversammlung
einigte man sich auf ein allgemeines Ausschreiben; -für die
riesigen Ausmaße der geplanten Halle konnte damals nur eine
Eisenkonstruktion in Frage kommen. Ein Jahr vergeht, in dem die
Pläne entstehen, der Entwurf von Professor
Thiersch aus München konnte sich schließlich vor
einer städtischen Jury durchsetzen. 1907
genehmigte die Stadt den Bau einer Ausstellungs-
und Festhalle, deren Bau und Betrieb einer zu gründenden
Ausstellungs- und Festhallengesellschaft
mbH übertragen werden sollte. Diese wurde am 22.
November 1907 gegründet. Die Rohbauarbeiten wurden der
Frankfurter Firma Holzmann und
der MAN-Gustavsburg übertragen.
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am 11. Juni
1907 beginnt der Bau eines länglichen Rechtecks von
ca. 110 m Länge, in der Mitte der Längsseiten durch zwei
ellipsenähnliche Ausbuchtungen auf 65 m Breite erweitert. Im
Bild erkennbar der in einer Höhe von über 30 Metern liegende
Druckring der Oberlichtkuppel und die radial verlaufenden Binder
aus Eisen. Nach nur 12 Monaten und 27 Tagen Bauzeit präsentierte
sich Anfang Juli 1908 der große
Kuppelbau bereits soweit fertig, daß er dem 11.
Deutschen Turnfest mit seinen tausenden Besuchern dienen
konnte. Auf dem weiten, damals noch völlig
freien Gelände, zwischen einem großen Turnplatz und einem
Festplatz mit Musiktempeln, machte die Halle auf Einheimische und
Fremde großen Eindruck. Erst im Mai 1909
wurde die Festhalle
vollendet, kurz darauf findet dort die weltweit vielbeachtete Internationale
Luftschiffahrt Ausstellung (ILA) vom
10.Juli bis zum 17. Oktober
1909
statt .
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die Frankfurter
Zeitung vom 12. Juli 1908:
"Wenige Schritte, und man steht vor dem gewaltigsten Kuppelbau
Europas. Es gibt Gebäude, die noch mehr Personen fassen können
wie dieser Leviathan, der 15000 verschluckt und davon kaum zuviel
hat, aber keine Halle, die so frei und stolz sich emporschwingt, die
so aus dem Schöpfergedanken geboren ist und so ganz ohne Hilfskonstruktionen
und Stützen zu stolzer Höhe aufragt. Der kolossale Kuppelbau
ist ohne zwischentragende Säulen aufgerichtet, wie eine Verkörperung
des Sieges der Idee über die Materie... Zwar war der Bau noch
roh und provisorisch ausgestattet, -die eine Galerie ruht noch im
Schoße der Zukunft, die andere ist so nackt wie ein neugeborenes
Kind, das Podium aus Brettern gezimmert, die Kaiserloge nur angedeutet."
(siehe Abb rechts, 1908) |
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1914 wurde die Festhalle
ab dem ersten Mobilmachungstag von der Militärverwaltung als
Kleiderkammer und Soldatenquartier für die ganze Dauer des
ersten Weltkrieges zur Verfügung gestellt, an Messen und Ausstellungen
dachte nun niemand mehr. Erst nach dem Ende des Krieges 1918,
der Freigabe des Gebäudes und größeren Reparaturarbeiten
konnte am 1. Oktober 1919 mit der
Internationalen Einfuhrmesse der
Messebetrieb wieder eröffnet werden. Der Andrang war so gewaltig,
daß die großräumige Festhalle
nicht ausreichte, 3000 Aussteller hatten dort und in einigen provisorisch
angebauten Flügeln ihren Platz, sogar Schulen in der näheren
Umgebung mußten in Anspruch genommen werden. Trotzdem konnten
1000 Firmen, die sich zu spät meldeten, nicht mehr berücksichtigt
werden; als "Phönix aus der Asche" wurde diese erste
Messe nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren dennoch euphorisch
gefeiert.
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ein regelmäßiger
Flugverkehr zur Frankfurter Messe
wurde am 24. September 1920 eröffnet,
Post- und Passagierflugzeuge landeten auf dem nahegelegenen Flugplatz
Rebstock. So sah -und hörte man bis zur Eröffnung
des Rhein-Main-Flughafens 1936 über
Festhalle und dem Messegelände
häufig die tieffliegenden Maschinen mit den brummenden Propellermotoren,
wie auf der Abbildung rechts. |
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auf dem Gelände am Hohenzollernplatz
wurde 1920 als erster fester Bau
das neue "Haus Offenbach"
den bestehenden Bauten auf dem Messegelände zugefügt,
das an Ausstellungsfläche der Festhalle
fast gleichkam. 1927 wurde der
Umbau des Hauses für eine Dauervermietung begonnen, der 1928
vollendet wurde und neben der Messeverwaltung nun auch 24 Firmen
mitsamt ihrer Dauerausstellungen aufnahm.
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die schnelle
Expansion der Messe erforderte schon 1921
einen weiteren festen Neubau. Im Herbst gleichen Jahres
wurde das "Haus Werkbund"
eröffnet. Dort fand auch die Buchmesse
einen angemessenen Raum. |
die Bereiche
Technische Messe, Automobile, Chemie
und Pharmazeutik hatten sich so erheblich vergrößert,
daß auch sie ein angemessenes eigenes Haus erhalten sollten.
Nach dem Erfolg der von der Inflation geprägten Frühjahrsmesse
wurde das "Haus der Technik"
im Sommer 1922 mit allen modernen
Einrichtungen erbaut, die für die Darbietung von Erzeugnissen
der Schwerindustrie benötigt werden, z.B. die großen fahrbaren
Krane an der Hallendecke (Abb.). Die Halle besaß 13500 qm Nutzfläche
und wurde im Herbst 1922 eröffnet.
Das "Haus der Technik"
(später Halle 3) war neben der
Festhalle der einzige Messebau, der
die Bombardierungen des zweiten Weltkrieges halbwegs überstand
und schon in der frühen Nachkriegszeit wieder zur Verfügung
stand. |
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1924:
Parkplatz vor dem Eingang zum Messegelände. |
im Jahr 1925
wurde zur Erweiterung des Raumes für den bedeutenden Textilwarensektor
das langgestreckte "Haus der Moden"
eröffnet, das der berühmte Architekt Peter
Behrens (1868-1940) geschaffen hatte. Neben diesem Messebau
baute der Architekt in Frankfurt auch noch das Verwaltungsgebäude
der Hoechst AG und das Gaswerk
Ost im Stadtteil Fechenheim. Weitere Informationen über
Behrens sind über diesen Link
zu erhalten .
Das Haus der Moden wurde im Krieg
zu großen Teilen zerstört und 1948
zugunsten einer neuen Kongreßhalle abgerissen.
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pläne
für einen Um- und Neubau des Festhallen-
und Messegeländes waren schon 1937
vorgestellt worden, zur Bau- und Siedlungs-Ausstellung
1938 hatte sich der ganze Gebäudekomplex wiederum als
viel zu klein erwiesen, und so ging man im Sommer 1939
an das Projekt zur Umgestaltung des Festhallengeländes, das zwei
große Hallenbauten und ein geräumiges Tagungsgebäude
vorsah. Man hoffte, bereits so frühzeitig mit den Bauten fertig
zu werden, daß die Chemiemesse ACHEMA
1940 in angemessenen neuen Hallen eröffnet werden könne.
"Wer Ausstellungen vorbereitet, hofft auf Frieden"
hatte die Frankfurter Zeitung dazu
geschrieben, doch die Hoffnung trog. |
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bei Kriegsausbruch im September 1939
wurde die Festhalle und allen angrenzenden
Gebäude wiederum als Material- und Munitionslager zu Kriegszwecken
umfunktioniert, alle Ausbauplanungen gestoppt. Schon am 19.
Dezember 1940 brannte die
Festhalle nach einer Brandstiftung
aus, ein zweiter verheerender Großbrand entstand durch einen
Luftangriff am 24. August 1942,
das Bild zeigt die ausgebrannte Halle. Nach dem Kriegsende 1945
besetzten zunächst die amerikanischen Streitkräfte das
zerbombte Messegelände.
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Frankfurter Messe nach 1945
als 1945 das,
was von Frankfurt geblieben war, in einen Alltag zurückkehrte,
der im Niemandsland zwischen Krieg und Frieden lag, glich das Messe-
und Ausstellungsgelände einem umgepflügten Acker, an dessen
Rand das verbogene Gestänge der ausgebrannten Festhalle sich
wirr und dunkel gegen den Himmel abhob. Es teilte das Geschick der
Stadt. Die elementare tägliche Sorge um Nahrung und Wohnung,
die das Leben des einzelnen bestimmte, schien - gemessen an dem,
was vom Nullpunkt aus wieder zu schaffen war - auf Jahre hinaus
das einzige Thema städtischen Bemühens bilden zu müssen.
Das einzige Thema im weitesten Sinne: Verkehr, Transport, Elektrizität,
Gas und Wasser, die wieder in Gang gebracht werden mußten,
waren ja Voraussetzungen zur Steuerung dieser täglichen Sorge.
Ausstellungen und Messen schienen im weiten Feld zu liegen. Was
sollte man ausstellen, womit sollte man Messen beschicken, so lange
die Produktion in behelfsmäßigen Räumen mit mageren
Rohstoffzuteilungen kaum das Notwendigste hervorbrachte und die
Fäden des Handels gerissen waren?
(aus: Am Strassenkreuz Europas, 1958)
anfang Juli 1946
nahm die Messe- und Ausstellungs-Gesellschaft
ihre Arbeit wieder auf, am 15. August
1946 bezog sie die behelfsmäßig hergerichteten
Räume in dem erhalten gebliebenen Teil der Festhalle.
Man hatte bereits begonnen, das noch von der Besatzungsmacht besetzte
Freigelände aufzuräumen und einzuebnen. Am 25.
August 1946 verkündete Frankfurts Oberbürgermeister
Walter Kolb in einer Rundfunkansprache:
"Frankfurt soll wieder Messestadt werden." Diese Ankündigung
rief in Industrie und Handel ein so stürmisches Echo hervor,
daß für 1947 eiligst
eine erste Herbstmesse geplant wurde, dafür vorgesehen war
das alte Haus der Technik
(Halle 3), mit 8000 qm Bodenfläche früher die größte
der Frankfurter Messehallen auf dem nordwestlichen Teil des Messegeländes.
Doch der ungewöhnlich harte und lange Winter 1946/47
verzögerte die Bauarbeiten; -auch gesamtwirtschaftlich war
die Reichsmarkzeit vor der Währungsreform
1948 wohl noch nicht reif für
die Wiederaufnahme der Herbstmesse: sie wurde abgesagt!
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doch
schon ein gutes Jahr später, am 4.
August 1948 wurde auf dem Ausstellungsgelände
das Richtfest für vier neue Ausstellungshallen gefeiert (Hallen
7, 9, 10 und 11). Es handelte sich dabei
um Leichtbauhallen
aus Stahlrohren, Glas und Trümmersplitt-Platten aus TVG-Produktion
(siehe Abb.). Schon länger fertiggestellt waren sechs Holzbaracken
und einige Ausstellungszelte. |
zusammen
mit dem Haus der Technik
stand nun wieder eine überdachte Ausstellungsfläche
von 35000 qm zur Verfügung, als am 29.
August 1948 die Landwirtschaftliche
Ausstellung in Frankfurt eröffnet
werden konnte, die 450000 Besucher anlockte (Bild). Es war die erste
Veranstaltung auf dem Messegelände nach dem Krieg und die "Generalprobe"
für die Wiederaufnahme des regelmäßigen Turnus der
Frühjahrs- und Herbstmessen. |
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1948 -
Internationale Frankfurter Herbstmesse
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als erste "richtige" Messe
nach dem Krieg öffnete am 3. Oktober
1948 die Internationale Frankfurter
Herbstmesse für sechs Tage ihre Pforten. Bereits im
Juni des Jahres lagen Meldungen von 2700 Firmen vor, von denen aber
wegen des beschränkten Raumangebotes nur 1771 berücksichtigt
werden konnten. Aussteller aus 33 Branchen hatten auf 60000 qm Ausstellungsfläche
ihre Stände aufgebaut. 300000 Interessenten besuchten die "D-Mark-Messe"
genannte, erste umfassende Messe nach der Währungsreform in
Deutschland. Auch mit dem Ausland waren erste Produktvergleiche
und Kontaktaufnahmen wieder möglich, 46 ausländische Aussteller,
vor allem Italiener und Holländer, beteiligten sich am Angebot
und erteilten nennenswerte Orders. Für die gesamte deutsche
Wirtschaft war der große Erfolg dieser Messe ein wichtiges
Signal für die Zukunft!
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1949 -
Internationale Frankfurter Frühjahrsmesse
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Foto:Jäger |
an der Frühjahrsmesse
1949, vom 7. bis 12. April, beteiligten sich bereits 2759 Aussteller,
eintausend weitere mußten zurückgewiesen werden. Der Erfolg
der Herbstmesse 1948 hatte im Ausland
große Aufmerksamkeit erregt, so kamen zu dieser Messe daher
schon über 300 Aussteller (12 Prozent) aus dem Ausland. Die Zahl
der ausländischen Einkäufer hatte sich auf 4000 erhöht,
und die Zahl der Exportaufträge nahm erheblich zu. Besonders
Maschinen, Textilien, Porzellan, Glas, Haushaltsgeräte und Kunstgewerbe
wurden vom Ausland abgenommen. Der Gesamtumsatz von 185 Millionen
Mark setzte sich aus vielen kleinen Aufträgen zusammen, was die
zurückhaltende Vorsicht dieser unsicheren Zeit widerspiegelte.
(Abb.: hölzerner Pavillon der Marshallplanhilfe ERP, Vorplatz
der Festhalle, 1949) |
zehn
europäische Staaten Belgien,
Frankreich, Griechenland, Italien, Irland, Jugoslawien,
die Niederlande, Österreich,
die Schweiz
und Spanien
hatten in den Jahren 1949 bis 1953
auf dem Messegelände eigene, feste Pavillons für Gemeinschaftsausstellungen
errichtet (Hallen 18-22).
Sie vereinten sich zur sogenannten "Straße
der Nationen", die den internationalen
Charakter der Frankfurter Messe verdeutlichen sollte.
rechts: die buntbeflaggte
Straße der Nationen. Unten
die Pavillons Belgiens
und Italiens
im Jahr 1950.
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1949 - Frankfurter Rauchwarenmesse
zwei Wochen nach der
Frühjahrsmesse 1949 traf sich
die gesamte Branche der Pelzfachleute und des Kürschnerhandwerks
zur ersten Rauchwarenmesse auf
Frankfurter Boden. Rund 80 Prozent des gesamten Handels aus dem
auf diesem Sektor einst führenden Leipzig
waren mittlerweile in die Westzone übergesiedelt, viele dieser
Firmen kamen direkt nach Frankfurt. Nach zehnjähriger Unterbrechung
trafen sich in drei Messehallen 125 Aussteller, hinzu kamen eine
Leistungsschau und repräsentative Modeschauen (Abb. rechts),
die etwa 5000 Besucher auf das Messegelände lockten und der
Branche unerwartet hohe Exportaufträge brachten. Das Angebot
umfaßte alles vom Pelzfell bis zur fertigen Ware, das Ausgangsmaterial
war noch zeitgemäß bescheiden - Kanin und Fohlen dominierten,
Edelpelze gab es so gut wie gar nicht. Die Industrie mußte
auch hier den überall spürbaren Mangel an Rohstoffen mit
viel Phantasie und großem Können ausgleichen.
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Foto:Voigt
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1949 - Buchmesse
1949 war das Jahr,
in dem die Buchmesse nach Frankfurt
zurückkehrte. Hier wurde sie einst, mit Beginn der Verbreitung
der ersten gedruckten Schriften, geboren. Jahrhundertelang war Frankfurt
der Treffpunkt des europäischen Buchhandels und der europäischen
gelehrten Welt, bis Ende des 17. Jahrhunderts die Buchmesse in das
damals freiere Leipzig abwanderte.
Nach den Ausfall der sächsischen Stadt, die nach dem zweiten
Weltkrieg unter sowjetischer Besatzung stand, zeigten im September
1949 über 200 deutsche Verleger nun im Wandelgang der Frankfurter
Paulskirche und in den engen Hallen des Römers
wieder erste Verlagsprogramme.
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im
September 1951 zog man auf das größere
Messegelände um (Abb oben: Messestände im Haus des
Kunsthandwerks), nur vier Jahre später
befanden sich unter 1158 Verlegern über 600 ausländische,
-die Frankfurter Buchmesse war damit
die bedeutendste Bücherbörse Europas geworden. Verleger
und Buchhändler aus aller Welt tauschten Erfahrungen aus, verhandelten
über Verlagsrechte, Übersetzungen und Lizenzen, Autoren
trafen ihre Leser, die an den Nachmittagen auf der Buchmesse zugelassen
waren. |
zur zweiten
Herbstmesse vom 18. bis zum 23.
September 1949 hatte auf dem Sektor Verbrauchsgüter
die Ausstellerzahl weiter um 18 Prozent zugenommen, unter den 203000
Besuchern befanden sich 3100 ausländische Gäste aus 36
Nationen. Weitere Ausstellungen des Jahres 1949
waren im Sommer die Fleischerei-Fachausstellung
mit 172000 Besuchern und im Oktober eine erste
deutsche Agrarmesse, die
immerhin 80000 Interessierte anzog.
auf dem Messegelände funktionierte
der Service wieder: Dolmetscher- bzw. Übersetzungsbüros,
Schreib- und Kopierräume standen nun bereit, der Zoll hatte
eine eigene Abfertigungsstelle, es gab ein Postamt, Währungswechselstellen,
ein Fundbüro, eine Sanitätsstation und für die Besucher
fuhren Sonderzüge der Frankfurter Straßenbahn .
Ein Großparkplatz für rund 2000 Fahrzeuge stand erwartungsvoll
bereit. (Abb. frühes Messe-Plakat, etwa 1954).
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Foto:Keim |
auch an der altehrwürdigen
Festhalle wurde fieberhaft gearbeitet,
im März 1950 wurde sie rechtzeitig
zur Frühjahrsmesse wiedereröffnet
(Abb).
neben dem eigentlichen
Messebetrieb finden hier bis heute Großveranstaltungen aller
Art statt, darunter auch lange Jahre nach dem Krieg die berühmten
Sechstagesrennen der Radsportler
auf einer eigens für dieses Ereignis installierten Holzbahn.
Die rund 15000 Zuschauer fassende, inzwischen fast einhundert Jahre
alte Halle ist bis in die heutige Zeit eine der größten
überdachten Veranstaltungsarenen Deutschlands. Eine aufwendige,
große Restaurierung und Modernisierung fand im Jahr 1986
statt, bei der die noch im Bild erkennbaren alten Treppen zur Kaiserloge
abgerissen wurden.
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1950 -
ACHEMA - Ausstellungs-Tagung für chemisches Apparatewesen
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die letzte Planung einer
großen Veranstaltung vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges
galt der Chemiemesse ACHEMA IX
im Jahr 1940, der 9. Ausstellungs-Tagung für das chemische
Apparatewesen. Ihretwegen wurde der Bau der Halle
2 in Angriff genommen, der aber ebensowenig fertiggestellt
wurde, wie die Chemiemesse durchgeführt werden konnte. Erst
zehn Jahre später war diese Halle 1950
vollständig errichtet, so konnte im Juli dieses Jahres die
ACHEMA nach langer Unterbrechung
endlich wieder stattfinden! Über 7000 Wissenschaftler, unter
ihnen zahlreiche Professoren und Nobelpreisträger, aber auch
Techniker, Industrielle und 438 Aussteller der Apparateindustrie
aus 31 Staaten besuchten diese weltweit stark beachtete Ausstellung,
bei der Abschlüsse zustande kamen, die die gesamte deutsche
Apparate-Industrie für ein halbes Jahr mit Aufträgen auslasteten!
rechts: Blick in die Halle
2 während der ACHEMA
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zwei Jahre später,
im Mai 1952, war die zehnte ACHEMA-Tagung
die größte Veranstaltung ihrer Art, die bis dahin jemals
stattgefunden hatte. Im Bild links die mit Maschinen und Apparaturen
aller Art vollgestopfte Messehalle 3 (Haus der Technik).
1955 nahmen erstmals
10 Firmen der Atomtechnik teil, dem "jüngsten Kind der
Chemischen Technik", wie damals konstatiert wurde.
...weiter zum nächsten Teil
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