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Thema Homosexualität im Schulunterricht
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27. Juli 2005

Thema Homosexualität im Schulunterricht

Leitfaden für Lehrer sind notwendig

Zu Presseberichten, die Düsseldorfer Kultusministerin wolle ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer zum Umgang mit dem Thema Homosexualität im Unterricht aus dem Verkehr ziehen, erklärt Arnulf Sensenbrenner, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes NRW:

Wir haben Kultusministerin Barbara Sommer in einem Schreiben aufgefordert, den Leitfaden für Lehrerinnen und Lehrer zum Umgang mit dem Thema Homosexualität im Unterricht nicht aus dem Verkehr zu ziehen.

Das Thema muss in den Lehrplänen verankert und fächerübergreifend behandelt werden. Homosexualität ist eine Facette der menschlichen Sexualität. Nur wenn Schülerinnen und Schüler frühzeitig lernen, dass es ganz normal ist, schwul oder lesbisch zu sein, kehrt langfristig auch Normalität ein. Noch immer gehört aber "schwule Sau" zum häufigsten Schimpfwort auf dem Schulhof.

Die Akzeptanz homosexueller Lebensweisen in unserer Gesellschaft steht und fällt mit der Aufklärung in der Schule. Lehrerinnen und Lehrern kommt hier, neben den Eltern, eine besondere Verantwortung bei der Erziehung der Kinder im sozialen Umgang zu. Was soll schlimm daran sein, ihnen bei dieser schwierigen Aufgabe einen Leitfaden an die Hand zu geben? Gerade diese Broschüre ist hier äußerst hilfreich und notwendig!

Wir weisen den reißerischen Artikel in der heutigen Bild-Zeitung entschieden zurück! Selbstverständlich sind „Anregungen“ wie beispielsweise „Achten Sie darauf, das Sie Lesbisch- und Schwulsein nicht nur als Problem, sondern als eine Lebensform neben vielen anderen gleichbedeutend darstellen“ oder „Verwenden Sie durchgängig geschlechtsneutrale Formulierungen“ aus dem Leitfaden richtig und in keinster Weise negativ.

Wir fordern Frau Minister Sommer auf, sich von der inakzeptablen Äußerung ihres Sprechers: „Wir dürfen unseren Kindern nicht das Gefühl geben, dass schwul oder lesbisch zu sein bald Pflicht wird“ zu distanzieren. Wie es scheint, ist der Sinn des EU-Projekts zur Antidiskriminierung, in dessen Rahmen der Leitfaden entstanden ist, noch nicht bis zu diesem Herren vorgedrungen.

Ehrenamtliche Aufklärungsarbeit, wie sie beispielsweise vom Schwul-Lesbischen Aufklärungsprojekt im Unterricht (SchLAU) durchgeführt wird, ist mehr als nötig – und dies offensichtlich nicht nur an Schulen.

Wir fordern die schwarz-gelbe Landesregierung auf, die Antidiskriminierungsarbeit in Nordrhein-Westfalen zum Wohle unseres Landes fortzuführen und weiter auszubauen.

 
 

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