30. Juni 2005
|
|
Unter der Gürtellinie
LSVD: WASG soll sexuelle Denunziation stoppen
Zu den frauen- und schwulenfeindlichen Entgleisungen im WASG-Wahlkampfsong „Deutschland Boogie“ erklärt Philipp Braun, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der WASG-Wahlkampfsong „Deutschland Boogie“ ist unerträglich. Mit schwulen- und frauenfeindlichen Angriffen wird darin versucht, Politik zu machen. Damit knüpft die WASG an die unsägliche Tradition an, den politischen Gegner mittels sexueller Denunziation zu demontieren. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) verurteilt diese Politik aufs Schärfste.
Die WASG hatte vergangene Woche einen Wahlsong auf ihre Internetseite gestellt, in dem FDP-Chef Guido Westerwelle wegen seiner Homosexualität angegriffen wird. Wörtlich heißt es darin: „Der Westerwelle schaut sich nur noch Männer an“. Im nächsten Atemzug wird CDU-Chefin Angela Merkel mit der doppeldeutigen Floskel angegriffen: „und die Merkel will eh keiner ham“. Derartige Angriffe offenbaren - wie die Ausfälle des WASG-Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine zu Folter und „Fremdarbeitern“ - ein gestörtes Verhältnis zu Freiheits- und Bürgerrechten.
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert WASG und PDS auf, sich von dem Song zu distanzieren und zu einer von Respekt geprägten Auseinandersetzung zu finden. Mit Angriffen unter der Gürtellinie diskreditiert sich das Wahlbündnis selbst – und das nicht nur bei Lesben und Schwulen.
|