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Kfz-Versicherung: Moderate Erholung | FTD.de
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Kfz-Versicherung: Moderate Erholung

Die Autoversicherer freuen sich über steigende Prämien. Doch die scharfe Konkurrenz verhindert deutliche Gewinnsteigerung. Auch branchenfremde Wettbewerber wie Automobilhersteller und Internetvergleichsportale machen der Branche zu schaffen. von Herbert Fromme 
Die Prämien in der Autoversicherung steigen zum ersten Mal seit 2004 im Durchschnitt wieder leicht. "Wir haben den Eindruck, dass bei den Preisen auf jeden Fall das Tal durchschritten ist und es nicht weiter herunter geht", sagt der Deutschlandchef der Generali -Gruppe Dietmar Meister. Der Konzern ist mit den Marken Aachen Münchener, Generali und Cosmosdirekt im Kfz-Markt aktiv.
Das sind gute Nachrichten für die Versicherer, bei denen das Autogeschäft mit 20,2 Mrd. Euro den größten Brocken in der Schadenversicherung ausmacht. Sie kommen rechtzeitig vor der Wechselsaison, die in diesen Tagen mit Werbeschlachten der Versicherer beginnt. Denn bis Ende November können Autofahrer, die den Versicherer wechseln wollen, bei ihrem alten Anbieter kündigen. 2011 wird die Wechselsaison besonders spannend. Viele Gesellschaften haben die Preise erhöht. Dann aber haben die Kunden ein Sonderkündigungsrecht. Die meisten werden ihre Rechnung für 2012 Ende November oder erst im Dezember erhalten. Entsprechend wird die diesjährige Saison sich verlängern.
Experten warnen die Branche davor, von einer Rückkehr zu den goldenen Zeiten Anfang des vergangenen Jahrzehnts zu träumen. "Der Preistrend nach unten bei den deutschen Autoversicherern hat den Boden erreicht", sagt auch Johannes Bender von der Ratingagentur Standard & Poor's. "Das könnte die technischen Ergebnisse etwas verbessern, aber wir erwarten nicht, dass weitere technische Verluste in den Jahren 2011 und 2012 vermieden werden können." Der Grund: Der Markt sei einfach zu voll, es gebe zu viele Anbieter, und die Kunden seien sehr preisbewusst geworden.
Das Geschäft mit Kfz-Versicherungen ist immer noch stark umkämpft   Das Geschäft mit Kfz-Versicherungen ist immer noch stark umkämpft
Seit 2004 hat die Assekuranz einen scharfen Preiskrieg ausgefochten. Zwischen 2005 und 2010 sind die Durchschnittspreise in der Autoversicherung um 14 Prozent gesunken. Gleichzeitig verschlechterte sich die Schaden- und Kostenquote von 95,1 Prozent der Beitragseinnahmen im Jahr 2005 auf 107,4 Prozent 2010. Die Branche musste also pro Euro Beitrag 1,07 Euro für Schäden, Schadenbearbeitung, Verwaltungs- und Vertriebskosten ausgeben.
Diese Zahl zeigt nicht einmal das ganze Ausmaß der Verschlechterung. Die Versicherer haben hohe Schadenreserven, die etwa 160 Prozent der gesamten Autoprämien entsprechen, und können sie in manchen Jahren maßvoll reduzieren. Daraus flossen in den vergangenen beiden Jahren hohe Summen in die Ergebnisse - die tatsächlichen technischen Ergebnisse sind bei vielen schlechter als gezeigt.
Die Branche macht allerdings betriebswirtschaftlich keine Verluste, wenn sie technisch in den roten Zahlen ist. Denn die Schadenreserven verzinsen sich. Gute Versicherer konnten lange Jahre bei Schaden- und Kostenquoten von 107 Prozent oder 108 Prozent betriebswirtschaftlich noch ordentliche Gewinne zeigen. Heute sorgen die niedrigen Zinsen dafür, dass diese Schwelle absinkt.
Die jetzt beginnende Erholung dürfte kaum so kräftig ausfallen wie die von 1990 bis 1994. Die zahlreichen Anbieter liefern sich einen heftigen Konkurrenzkampf. Bei den großen Gesellschaften sorgt vor allem die Rivalität zwischen der HUK-Coburg und der Allianz  für Spannung. Die HUK-Coburg hatte 2010 mit 8,41 Millionen versicherten Fahrzeugen die Allianz an der Spitze abgelöst, die Münchner kamen auf 8,16 Millionen. Gemessen in Prämien liegt die Allianz noch vorn. Deutschlandchef Markus Rieß hat das Ziel ausgegeben, auch nach Stückzahl wieder an die Spitze zu kommen. Generali-Chef Meister will dagegen den Marktanteil halten. Dabei sei der Ertrag aber wichtiger als der Umsatz. "Dafür nehmen wir auch in Kauf, in dem einen oder anderen Jahr Marktanteile zu verlieren."
Dazu kommen branchenfremde Wettbewerber. Die Automobilindustrie bietet Versicherungspolicen mit ihren Neuwagen an, VW  hat mehr als eine Million Fahrzeuge im Bestand. Risikoträger ist die Allianz. Die Überlegung: Über Gesamtpakete einschließlich Versicherung kann ein Hersteller den Absatz besser steuern. Vor allem aber sorgen die Kooperationen mit Versicherern dafür, dass Unfallfahrzeuge weiter in die Vertragswerkstätten von VW, BMW  oder Daimler  gehen. Damit wehrt sich die Autobranche auch gegen die Werkstattnetze, mit denen HUK-Coburg und andere antreten. Sie bieten ihren Kunden Rabatte bei der Kaskoversicherung, wenn sie ihre Fahrzeuge in der Vertragswerkstatt reparieren lassen.

Teil 2: Wie Internetvergleichsportale die Branche bedrohen

  • Aus der FTD vom 20.10.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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