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Merken   Drucken   26.10.2011, 11:52 Schriftgröße: AAA

Filmvertrieb: Abonnenten und Investoren lassen Netflix fallen

Mit einer massiven Preiserhöhung verschreckte der Video-Streamingdienst vor Monaten die Kunden. Nun liegt die Zahl der Kündigungen vor - und treibt Anleger in Scharen aus der Aktie.
© Bild: 2010 Bloomberg
Mit einer massiven Preiserhöhung verschreckte der Video-Streamingdienst vor Monaten die Kunden. Nun liegt die Zahl der Kündigungen vor - und treibt Anleger in Scharen aus der Aktie. von Thorsten Schröder, New York
Der einst so beliebte DVD- und Streamingdienst Netflix  scheint sich mit umstrittenen Strategiewechseln im Sommer selbst ins Aus gespielt zu haben. Firmenchef Reed Hastings musste erstmals den Verlust vieler Abonnenten melden, als er in der Nacht zum Dienstag die Quartalszahlen präsentierte. Rund 800.000 Kunden hat der Dienst verloren. Auch die Aussichten für das vierte Quartal korrigierte Hastings nach unten. Eine leichte Trendwende erwartet das Unternehmen erst 2012. Investoren zeigten sich alarmiert, der Aktienkurs von Netflix fiel am Dienstag um 35 Prozent.
Kursinformationen und Charts
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Netflix hat für den Onlinevertrieb von Medieninhalten Maßstäbe gesetzt und wird von der Branche deshalb weltweit genau beäugt. Einst als DVD-Verleih im Internet gestartet, hat Netflix den Streamingmarkt mit einem breiten Angebot an Inhalten, einem einfachen Abomodell und niedrigen Preisen revolutioniert. Jetzt will die Firma, die bereits in 43 Länder, darunter Lateinamerika und Kanada, expandiert ist, in Europa angreifen. Am Montag kündigte Co-Gründer Hastings für das Frühjahr den Start in England und Irland an. Weitere Länder könnten bald folgen. Netflix nimmt damit vor allem den Kampf mit dem Onlinekonzern Amazon auf, der Anfang des Jahres den europäischen DVD-Dienst Lovefilm übernommen hatte und zum Netflix-Konkurrenten ausbauen will. Lovefilm ist auch in Deutschland und Skandinavien aktiv.
Doch zunächst muss Netflix den Heimatmarkt retten. Hier galt die Firma unter Kunden und Investoren lange als hip. Im Sommer hatte Netflix mehr als 25 Millionen Abonnenten und war fast konkurrenzlos. Der Aktienkurs stieg Mitte Juli auf fast 300 Dollar, der Börsenwert lag bei 16 Mrd. Dollar. Innerhalb weniger Wochen drohte die Firma dann den Vertrauensvorschuss zu verspielen. Ein über Nacht angekündigter Preisanstieg von rund 60 Prozent führte zu einem Aufstand von Kunden und einer Welle von Kündigungen. Hastings verteidigte den Schritt mit steigenden Kosten vor allem für Lizenzen. Nur wenige Wochen später, die Wogen waren noch nicht geglättet, kündigte er an, die Firma in DVD- und Streamingservice aufspalten zu wollen. Als der Plan für Entsetzen bei Anlegern und Abonnenten sorgte, ruderte er eilig zurück und schrieb eine öffentliche Entschuldigung. Da schien es bereits zu spät: Der Kurs war um 61 Prozent und der Marktwert damit auf unter 5 Mrd. Dollar abgesackt.
Die geschwächte Firma sieht sich inzwischen starker Konkurrenz gegenüber. Neben Amazon haben längst auch Apple und Google in das Geschäft eingegriffen. Mächtige Inhalteanbieter wie NBC und Disney sind mit eigenen Diensten wie dem Online-TV Hulu am Markt. Im kommenden Jahr verliert Netflix einen Exklusivvertrag mit dem Liberty-Media-Sender Starz. "Wir haben eine Reihe Fehler gemacht. Jetzt ist es an uns, das zu akzeptieren und nach vorn zu blicken", sagte Hastings am Montag. Immerhin: Den Umsatz konnte die Firma im dritten Quartal um 49 Prozent auf 821,8 Mio. steigern, der Gewinn legte um 63 Prozent auf 62,5 Mio. zu.
Der Netflix-Chef bereitete die Investoren am Montag aber darauf vor, dass auch damit vorerst Schluss sein könnte. Denn um das Ruder rumzureißen, muss der Dienst nun in Marketing und Inhalte investieren. Anfang des Monats gab Netflix-Chef Hastings einen rund 1 Mrd. Dollar schweren Deal mit CBS und Time Warner bekannt. Außerdem sollen weitere Plattformen an Bord geholt werden, auf denen Nutzer Filme und Serien gucken können. "Es wird keine große Geste geben, sondern kleine, stetige Bemühungen", so Hastings. Die Investitionen und die Expansion nach Europa würden die Bilanz über mehrere Quartale belasten. Für 2012 kündigte Netflix Verluste an. Der Firmenchef versprach den Investoren: "Weiter wachsen wir erst, wenn wir wieder zu alter Stärke gefunden haben.
16:23:39 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Netflix 59,52 EUR   +3,89%  2.23
Amazon 146,85 EUR   +0,85%  1.24
  • FTD.de, 26.10.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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