Starting in 1996, Alexa Internet has been donating their crawl data to the Internet Archive. Flowing in every day, these data are added to the Wayback Machine after an embargo period.
Starting in 1996, Alexa Internet has been donating their crawl data to the Internet Archive. Flowing in every day, these data are added to the Wayback Machine after an embargo period.
TIMESTAMPS
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20111101181743/http://www.ftd.de:80/politik/europa/:schuldenkrise-athen-setzt-euro-rettung-aufs-spiel/60123453.html
Der Euro-Gipfel mit dem neuen Rettungspaket versprach ein Ende des langen Zerrens und Zauderns in der Euro-Zone. Entschieden ist aber immer noch nichts, Regierungschef Papandreou lässt das Volk über den Schuldendeal abstimmen. Umfragen sehen die Gegner vorn.
von Joachim ZepelinBerlin
Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat Montagabend überraschend ein Referendum über das neue, 130 Mrd. Euro schwere Hilfspaket für sein Land angekündigt. Die Volksabstimmung solle "bindend" sein, sagte Papandreou. Wenn das griechische Volk die Vereinbarung ablehne, werde sie nicht verabschiedet. "Wir vertrauen den Bürgern", sagte der Athener Regierungschef vor Abgeordneten seiner sozialistischen Partei. "Wir glauben an ihr Urteilsvermögen, wir glauben an ihre Entscheidung." Die Bürger sollten in einigen Wochen entscheiden, ob sie den Schuldendeal unterstützen oder ablehnen. Es wäre die erste Volksabstimmung in Griechenland seit der Abschaffung der Monarchie 1974.
Mit dem Referendum geht die griechische Regierung ein enormes Risiko ein. Das jüngste Rettungspaket war am vergangenen Donnerstag auf dem Euro-Gipfel in Brüssel nach wochenlangen zähen Verhandlungen beschlossen worden. In einer am Samstag veröffentlichten Umfrage hatten fast 60 Prozent der Griechen das mit großen Einsparungen verbundene Programm als "negativ" oder "wahrscheinlich negativ" bewertet. Auch im Parlament war die Abstimmung über die Sparvorhaben der Regierung vor zehn Tagen äußerst knapp mit 153 zu 144 Stimmen ausgefallen.
Sollte das Rettungspaket im Referendum abgelehnt werden, hätte das unabsehbare Folgen für den Euro und die Staaten der Euro-Zone. Die künftige Finanzierung des Staates wäre wieder völlig offen. Im schlimmsten Fall droht der Staatsbankrott. Sollten die internationalen Geldgeber nicht bereit sein, Athen weiter zu unterstützen, wäre das ein verheerendes Signal an die Investoren. Andere hoch verschuldete Euro-Staaten wie Italien gerieten wieder in den Fokus der Märkte und müssten steigende Refinanzierungskosten fürchten. Nachdem der Euro-Gipfel den Verzicht privater Gläubiger auf die Hälfte ihrer Forderungen und gleichzeitig eine weitere Hilfstranche über 100 Mrd. Euro für Griechenland beschlossen hatte, hatten sich die Märkte zunächst beruhigt.
Zweifelhaft, ob die Griechen noch mehr Einsparungen hinnehmen
Seit Monaten protestieren die Griechen gegen die harten Einsparungen. Zuletzt waren die Löhne der Staatsbediensteten und viele Renten um 20 Prozent gekürzt worden. Mit einer Volksabstimmung will Papandreou nun offenbar versuchen, an das Verantwortungsgefühl seiner Bürger zu appellieren, und sich die notwendige politische Unterstützung für die Einsparungen verschaffen. Dafür spricht, dass er auch die Vertrauensfrage stellen will. Die Abstimmung soll am Donnerstag oder Freitag stattfinden.
Finanzminister Evangelos Venizelos unterstützte die Entscheidung: "Das wäre eine Katharsis in unserem Drama." Das Referendum gebe den Griechen die Möglichkeit, ihren Willen auszudrücken. Der wahrscheinlichste Termin sei Anfang 2012. Fällt der Schuldendeal durch, schließt die Regierung Neuwahlen nicht aus: "Wahlen sind Teil des Prozesses und werden früher oder später stattfinden", sagte Venizelos. Ein Sprecher der größten Oppositionspartei Nea Dimokratia nannte die Volksabstimmung "waghalsig". Papandreou werfe "Griechenlands Zukunft in Europa wie eine Münze in die Luft".
Die USA, Deutschland und einige Partnerländer haben versucht, den Beitritt der Palästinenser zur Uno-Kulturorganisation Unesco zu verhindern. Sie sind damit gescheitert. Dabei sollten sie es bewenden lassen. mehr
Die CDU-Spitze vermeidet es tunlichst, den aufgeladenen Begriff Mindestlohn zu verwenden. Aber im Prinzip ist die von ihr geforderte Lohnuntergrenze nichts anderes. Und die soll grundsätzlich gelten. mehr
Griechischer Schuldenschnitt und Finanzhebel für die Euro-Rettung sind beschlossene Sache. Doch ist der Euro jetzt wirklich aus der Schusslinie? Die Bedenken sind zahlreich. mehr
Auf den ersten Blick sieht es aus, als sei der Fall in Libyen klar: Gaddafi ist gestürzt und der Nato-Einsatz in dem Land damit beendet. Allerdings wünscht die provisorische Regierung die Anwesenheit der Soldaten. Die Allianz sollte sie trotzdem abziehen. mehr
In diesen Zeiten ein Investor in Aktien oder Anleihen zu sein hat bei allen Risiken und Nöten auch Vorzüge: Die Akteure aus Politik, Notenbanken und Banken sorgen mit ihrem Geschachere um Abschreibungen, Rekapitalisierungen und Sparmaßnahmen für einen erstklassigen Nervenkitzel. mehr
Aus Sicherheitsgründen möchten wir Ihre E-Mail-Adresse bestätigen.
Klicken Sie bitte dazu den Aktivierungs-Link, den wir Ihnen
gerade per E-Mail an zugesendet haben.
Die Landesregierung in Wiesbaden ehrt Klaus-Peter Müller in seiner Eigenschaft als Bankenpräsident. Leider ein paar Jahre zu spät: Das Amt hat Müller längst abgegeben. mehr
Wie die Bundesregierung hat Dublin ein paar Milliarden Miese zu viel nach Brüssel gemeldet. Mitverantwortlich ist auch auf der Insel ein staatlicher Immobilienfinanzierer. Die Aufdeckung des Rechenfehlers erleichtert Irland die Erfüllung von Sparauflagen. mehr
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions
AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!