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Top-Ökonomen: George Soros - Der finanzpolitische GAU wird kommen | FTD.de
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  FTD-Serie: Die Top-Ökonomen

Es gibt kaum eine heiße wirtschaftspolitische Debatte oder kluge ökonomische Analyse, in der ihr Name nicht fällt: Joseph Stiglitz, Kenneth Rogoff und Jagdish Bhagwati bilden mit einem guten Dutzend weiterer Top-Ökonomen einen einzigartigen Think Tank. So konträr ihre Ansichten auch sein mögen: Sie schreiben für eine exklusive Serie, die die FTD in Zusammenarbeit mit der internationalen Public-Benefit-Organisation 'Project Syndicate' veröffentlicht.

Merken   Drucken   23.09.2011, 06:00 Schriftgröße: AAA

Top-Ökonomen: George Soros - Der finanzpolitische GAUえーゆー wird kommen

Es wird Zeit, das Undenkbare zu denken und sich darauf einzustellen: auf die Pleite von Griechenland, Portugal, vielleicht sogar von Irland. Nötig ist eine grundlegende Reform der Euro-Zone.
© Bild: 2011 Reuters/JORGE SILVA
Kommentar Es wird Zeit, das Undenkbare zu denken und sich darauf einzustellen: auf die Pleite von Griechenland, Portugal, vielleicht sogar von Irland. Nötig ist eine grundlegende Reform der Euro-Zone. von George Soros 
George Soros ist Chairman von Soros Fund Management und des Open Society Institute

Um eine Krise beizulegen, in der das Unmögliche möglich geworden ist, muss man das Undenkbare denken. Um also Europas Schuldenkrise beizulegen, ist es inzwischen zwingend erforderlich, sich auch auf die Möglichkeit einzustellen, dass Griechenland, Portugal und vielleicht Irland ihre Schulden nicht mehr bedienen können und die Euro-Zone verlassen.
Wann muss Griechenland den Bankrott erklären?

 

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Bei einem derartigen Szenario müssen Maßnahmen ergriffen werden, die helfen, eine finanzielle Kernschmelze der gesamten Euro-Zone zu vermeiden. Zunächst müssen die Bankeinlagen geschützt werden. Ginge bei Zahlungsausfall und Euro-Ausstieg 1 Euro verloren, der in einer griechischen Bank eingezahlt ist, wäre 1 Euro, der bei einer italienischen Bank eingezahlt liegt, schlagartig weniger wert als 1 Euro in einer deutschen oder niederländischen Bank. Das Resultat wäre ein Run auf die Banken der Defizitländer.
Zudem müssten in den Insolvenzländern einige Banken am Leben erhalten werden, damit dort die Wirtschaft nicht kollabiert. Gleichzeitig müsste das europäische Bankensystem rekapitalisiert werden und unter europäische anstelle nationaler Leitung gestellt werden. Und schließlich muss dafür gesorgt werden, dass Anleihen der anderen Defizitländer der Euro-Zone vor Ansteckung geschützt sind. (Die beiden letzten Anforderungen wären auch dann zu erfüllen, wenn kein Land Zahlungsausfälle erleidet.)
All dies würde Geld kosten, aber unter den bestehenden Vereinbarungen, auf die sich die Führer der Euro-Zonen-Länder verständigt haben, gibt es dafür kein Geld mehr. Es bleibt also keine andere Wahl, als die fehlende Komponente selbst zu erschaffen: ein europäisches Finanzministerium, das Steuern erheben und sich deshalb auch Geld leihen kann. Dazu wäre ein neuer Vertrag notwendig, der die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) in ein ausgewachsenes Finanzministerium verwandelt.
Ist Griechenland zu retten?

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Dafür bedarf es jedoch eines radikalen Sinneswandels, speziell in Deutschland. Die deutsche Öffentlichkeit glaubt weiterhin, sie habe die Wahl, ob sie den Euro unterstützt oder nicht. Das ist ein schwerwiegender Irrtum. Der Euro existiert, und wegen seiner Einbindung in das weltweite Finanzsystem, in die Vermögenswerte und Schulden dieser Welt, würde ein Zerfall des Euro eine Kernschmelze auslösen, die weder von deutschen Institutionen noch von irgendeiner anderen Stelle eingedämmt werden könnte. Je länger die deutsche Öffentlichkeit braucht, diese harte und nüchterne Tatsache anzuerkennen, desto höher wird der Preis ausfallen, den sie und der Rest der Welt werden bezahlen müssen.

Teil 2: Vorteile einer geregelten Insolvenz

  • FTD.de, 23.09.2011
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Kommentare
  • 13.10.2011 14:50:21 Uhr   Leopold: Neuer Vertag? Mitnichten!

    Ich sehe wenig Chancen. Die meisten EU-Mitglieder wollen nur billiges Geld. Und der derzeitige Vertrag konnte erfolgreich so verbogen werden, dass Geld fließt. Die EU-Südländer werden sich hüten, über einen neuen Vertrag zu verhandeln! Eine Wirtschaftsunion müsste endlich über die Bevölkerung der EU-Staaten legalisiert werden und ich räume dem sehr wenig Akzeptanz ein.

  • 12.10.2011 13:43:49 Uhr   bert: Vereinigten Staaten von Europa
  • 11.10.2011 10:54:42 Uhr   Fred: Soros et al.
  • 05.10.2011 17:29:17 Uhr   Tom: Einstweilen hilft vielleicht das...
  • 05.10.2011 06:43:09 Uhr   StefanThomas: Das sagen die Richtigen
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