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TIMESTAMPS
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Kommentar
Amerikas größter Luftfahrtkonzern versteht seine Kunden nicht mehr. Zwei von ihnen wollen bestellte Maschinen nicht abnehmen. Die Rebellion ist ein Indiz für größere Probleme: Das Unternehmen hat sich mit zu vielen Projekten übernommen.
von Gerhard HegmannMünchen
Bei Boeing geht im Augenblick einiges schief: Gleich zwei Kunden - die Frachtfluggesellschaften Cargolux und Atlas Air - weigern sich, ihre nagelneuen Jumbojets abzunehmen. Die Maschinen brächten nicht die versprochene Leistung, murren die Airlines.
Das ist eine öffentliche Ohrfeige für die Manager des Flugzeugherstellers. Die Konzernspitze unter Jim McNerney muss sich fragen lassen, was im Konzern falsch läuft, wenn Unternehmen, die Produkte bei den Amerikanern bestellen, ihre Unzufriedenheit dadurch kundtun, dass sie die Annahme der Lieferung ablehnen. Sie muss sich auch fragen lassen, warum es bei den wichtigsten Neuentwicklungen des Flugzeugherstellers jahrelange Verzögerungen gibt.
Cargolux hatte seine Absage mit offenen Vertragsfragen begründet
Der modernisierte Jumbojet 747-8 wird mit zweijähriger Verspätung präsentiert, und die ersten Modelle verbrauchen mehr Treibstoff als versprochen. Zudem gibt es bis heute kaum Abnehmer für den neuen Jumbo.
Ein anderes Projekt, der Prestigeflieger 787 Dreamliner, kostet das Unternehmen mit schätzungsweise 15 Mrd. Dollar grob doppelt so viel wie einst vorhergesagt - Strafzahlungen für Verzögerungen eingerechnet. Die Maschine kommt dreieinhalb Jahre später zum Kunden als geplant.
Was viel schwerer wiegt, sind die Ursachen für die Misere. Der Boeing-Verwaltungsrat muss sich fragen lassen: Wie kann es passieren, dass Kunden das Management des Flugzeugherstellers blamieren, indem sie Premierenfeiern einfach platzen lassen? Die Kunden zeigen unverblümt: Mit ihnen steht und fällt der Erfolg des US-Konzerns.
Eine der Ursachen für die aktuellen Missstände bei Boeing: Mit dem Bau des 787 Dreamliners hat sich der US-Flugzeughersteller schlicht übernommen. Man wollte zuviel Neues auf einmal: zum einen eine weltweit verstreute und ausgelagerte Teilefertigung und zum anderen die Umstellung der Fertigungsmethode vom Aluminium-Flieger zur Kunststoffmaschine aus Karbon. Das verschlang zu viel Kapazität - und schwächt das Unternehmen auf Jahre.
Hinzu kommt: Boeing hat den Blick dafür verloren, was die Kunden brauchen. Wie kann es sein, dass der Erzrivale Airbus mit der modernisierten, treibstoffsparenden Version der meistverkauften Baureihe A320 Hunderte von Aufträgen einsammelt, bevor Boeing reagiert?
Erst planen die Amerikaner ein komplett neues Konkurrenzmodell und behaupten, dies sei der Kundenwunsch. Dann gestehen sie ein, dass ihnen dazu der Mut fehlt und das Risiko zu groß ist. Sie bieten jetzt - genau wie Airbus - ebenfalls eine Spritsparlösung auf Basis des derzeitigen Modells an. Boeing knickt also vor dem europäischen Rivalen ein, traut sich nichts mehr. Das Unternehmen ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Dabei hatte auch Airbus massive Probleme mit neuen Modellen - vor allem mit dem Riesenairbus A380 und dem Militärtransporter A400M. Die Amerikaner schaffen es nicht, die Schwächen des Konkurrenten für sich zu nutzen.
Hinzu kommen die Streitigkeiten mit der Belegschaft: Boeing-Chef McNerney verunsicherte die Stammbeschäftigten an der US-Westküste durch nebulöse Äußerungen über künftige Fertigungsstandorte. An der Ostküste wurde ein neues 787-Werk eröffnet, gegen das die Gewerkschaft gerichtlich vorgeht. Das alles trägt nicht gerade zum inneren Frieden im Unternehmen bei.
So muss der Konzern einen Wust von internen und externen Problemen lösen. Wenn am kommenden Sonntag und Montag die Feierlichkeiten zur Erstauslieferung des 787 Dreamliner beginnen, wird wahrscheinlich viel von einer Zeitenwende in der Luftfahrtindustrie die Rede sein. Gemeint ist dabei der Technologiesprung durch das 787-Modell. Doch der Preis, den Boeing dafür zahlt, ist hoch. Der Flugzeughersteller hat an Ansehen verloren.
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