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Merken   Drucken   28.10.2011, 11:00 Schriftgröße: AAA

Nach dem EU-Gipfel: Zweifelhafte Euro-Rettung

Leitartikel Griechischer Schuldenschnitt und Finanzhebel für die Euro-Rettung sind beschlossene Sache. Doch ist der Euro jetzt wirklich aus der Schusslinie? Die Bedenken sind zahlreich.
Ist sie nun gerettet, unsere Gemeinschaftswährung, oder nicht? Niemand würde da im Moment eine definitive Antwort wagen. Eines aber kann man nach dem jüngsten Krisengipfel von Brüssel feststellen: Das mitunter gefährlich schwerfällige Schiff Europa bewegt sich doch.
Da gibt es eine hart umkämpfte Bankenbeteiligung an der Rettung Griechenlands, von der die Märkte deutlich erkennbar nicht mehr annehmen, dass sie uns noch weiter ins Verhängnis stürzen wird. Da gibt es eine Frischzellenkur für den Bankensektor in Form von Rekapitalisierungsauflagen - die anscheinend (zumindest in Deutschland) nicht richtig viele Geldinstitute an den Steuerzahlertropf führen werden. Da gibt es einen größeren Schutz-, man kann auch sagen: Abschreckungsschirm für die Euro-Zone, mit dem man zumindest vielleicht etwas Zeit gewinnen kann, bis sich die Märkte beruhigt haben. Und es gibt einen kleinlauten italienischen Regierungschef, der sich sogar konkret kooperationswillig zeigt.
Das alles hielten viele noch vor einigen Wochen (oder Tagen) für unerreichbar. Dass es jetzt doch gelang, dafür gebührt den übernächtigten Euro-Rettern auch mal Lob.
Aber das bedeutet nicht, dass es keine großen Zweifel an diesen neuerlichen Gipfelbeschlüssen gibt: Werden die Märkte immer noch so euphorisch reagieren, wenn die technischen Details von "freiwilligem" Schuldenschnitt und Bankenrekapitalisierung verstanden wurden? Wie viel Risikoprämie werden Investoren für Staatsanleihen verlangen, die nur teilweise über den EFSF-Hebel garantiert sind? Und dann ist da noch Griechenland, dieses Land ohne Geschäftsmodell, das also bis 2020 auf eine Schuldenquote von 120 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts kommen soll. Es ist allein schon sehr fraglich, ob dieser immer noch riesige Schuldenberg erträglicher ist für das Land (und akzeptabler für die Kapitalmärkte). Ohne stärkeres Wachstum aber - auch gefördert durch EU-Hilfsgelder - ist dieses Ziel heute bereits Fiktion.
  • Aus der FTD vom 28.10.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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Kommentare
  • 30.10.2011 15:04:05 Uhr   Adenauer- Fan: Das Dicke Ende kommt noch....

    Wie die meisten Kommentatoren hier die Lage einschätzen, ist der EURO noch lange nicht gerettet.

    Für mehr Glaubwürdigkeit ist die umgehende Neuverhandlung der EU-Verträge notwendig, da die aktuellen Verträge völlig unbrauchbar sind:

    Keine Ausschluss-Klausel für unsolide Wirtschaftssysteme wie die PIIGS, keine Rechtsfolgen für Betrüger, die mit falschen Haushaltszahlen den Rest der EU wie Griechenland belügen, keine klaren Kompetenzen, keine gemeinsame politische Handlungsstrategie gegenüber dem Rest der Welt.

    In dieser Form ist die EU-alt nicht zu retten. Je rascher eine von den aktuellen Fehlern befreite Neugründung der EU stattfindet, umso höher stehen die Chancen, daß die EU-neu auch ein Erfolgsmodell werden kann.

    Die politisch und ökonomosch vernünftige Lösung, die allerdings nur ohne Frau Merkel machbar ist, wird von allen Realpolitikern, die nicht der EU- Romantik verfallen sind, schon lange gefordert:

    D tritt aus der heutigen verkorksten EU mit den faulen EU-Verträgen aus und macht mit Frankreich einen Reset der EU: Gründung der neuen Kern-EU der starken Länder D, F, Benelux. Diese bilden die USE und schaffen den neuen USE- Dollar. In Brüssel entsteht die gemeinsame Regierung für ca. 200 Mio. Menschen. Nach Bewährung des Systems USE sehen wir weiter, welche Länder zu uns passen.

    Es führt kein Weg am Europa der "Zwei- bis Drei- Geschwindigkeiten" vorbei....

  • 30.10.2011 14:38:58 Uhr   khaproperty: Neben all der zutreffenden Kritik:
  • 29.10.2011 18:59:34 Uhr   Peter Lyssy: Zum hundertsten Male ...
  • 28.10.2011 17:40:16 Uhr   indy: Euro-Krise
  • 28.10.2011 13:49:04 Uhr   kosmogol999: ist gerettet ? - ist gerichtet !
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