Chronik zur Griechenland-Krise: Wie sich das Drama um Athen zuspitzte

Zuerst hatte er der Übergangsregierung zugestimmt, dann wurde das Referendum abgeblasen - und am Ende eines langen Tages schien Ministerpräsident Papandreou sogar zum geforderten Abgang bereit. Lesen Sie die Ereignisse des Tages in der Chronik.

21:09 Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou ist Regierungskreisen zufolge zum Rücktritt bereit, um seine sozialistische Partei an der Macht zu halten. Dies habe Papandreou mit mehreren Ministern unter Führung von Finanzminister Evangelos Venizelos vereinbart, hieß es am Donnerstagabend aus den Kreisen, die mit Gesprächen einer Kabinettssitzung vertraut waren. Sollten die Minister Papandreou helfen, die Vertrauensabstimmung am Freitag zu gewinnen, sei er dazu bereit, zurückzutreten und die Macht an eine Koalitionsregierung abzugeben. "Ihm wurde gesagt, dass er sich ohne großes Aufheben zurückziehen muss, um seine Partei zu retten", sagte ein Insider. "Er stimmte dem Rücktritt zu. Es lief sehr zivilisiert ab, ohne Bitterkeit."

19:11 Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat die Absicht der griechischen Opposition gelobt, dem Brüsseler Paket aus Sparbeschlüssen, Schuldenschnitt und weiteren Krediten zuzustimmen. Eine entsprechende Erklärung des Athener Oppositionsführers Antonis Samaras sei "wichtig, mutig und verantwortungsvoll", sagte Sarkozy am Donnerstagabend in Cannes auf dem G20-Gipfel. Er hoffe auf einen "positiven Elektroschock" und fügte hinzu: "Wir wollen, dass Griechenland im Euro bleibt."

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Die Gemeinschaftswährung wolle er auf alle Fälle verteidigen. "Der Euro ist das Herz Europas. Und Europa ist das Herz der französischen Politik. Wir können nicht die Explosion des Euro akzeptieren und damit die Explosion Europas", sagte Sarkozy. Europa habe im 20. Jahrhundert sehr viel Gewalt erlebt. Daher sei es notwendig, dass die beiden wirtschaftsstärksten Länder dieses Erbe verteidigten.

19:07 Der griechische Oppositionsführer Antonis Samaras forderte den Ministerpräsidenten Giorgios Papandreou zum Rücktritt auf. Der Premier habe ihm gegenüber aber betont, er werde sein Amt nicht aufgeben. Samaras erneuerte zugleich seine Forderung nach Neuwahlen binnen sechs Wochen.

18:48 Neue Hoffnung auf eine Entspannung der Griechenland-Krise hat der Wall Street am Donnerstag Auftrieb verliehen. Der #Dow-Jones#-Index der Standardwerte legte bis zum Mittag um 1,5 Prozent auf 12.010 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 stieg ebenfalls um 1,5 Prozent auf 1256 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 1,7 Prozent auf 2683 Punkte. In Frankfurt ging der #DAX# mit einem Plus von 2,8 Prozent bei 6133 Punkten aus dem Handel.

Die Furcht vor einer kurz bevorstehenden Pleite Griechenlands ließ Börsianern zufolge etwas nach. "Die vorherrschende Meinung am Markt ist, dass der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou kurz vor seinem Abschied steht", sagte Analyst Art Hogan von Lazard Capital Markets. Sollte dies der Fall sein, werde es voraussichtlich kein Referendum geben. Dann stehe den Beschlüssen vom Euro-Gipfel vergangener Woche für neue Griechenland-Hilfen nichts mehr im Wege.

18:37 Nach dem Entfallen des Griechen-Referendums drehte der EURO im späten europäischen Handel noch deutlich ins Plus. Nachdem er zunächst nicht auf die Anzeichen einer möglichen Absage reagierte, stand Gemeinschaftswährung 0,3 Prozent höher als der Dollar bei 1,379 Dollar. Nach der Absage des Griechen-Referendums ist der Euro im späten Handel deutlich ins Plus gedreht. Nachdem er zunächst nach ersten Berichten über ein Aus der Volksabstimmung reagierte, stand die 0,3 Prozent höher als der Dollar bei 1,379 Dollar.

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