Hier kommentieren Stammgäste und andere renommierte Experten die wichtigsten wirtschaftspolitischen Trends
20. November 2011 20:28 Uhr
TINA prägt die aktuelle Debatte zur Finanz- und Schuldenkrise in Europa und weltweit. Wofür TINA gleich noch stand? Genau, "There is no alternative" - jener Leitspruch von Margaret Thatcher, der aktuell besonders bei der Eurorettung ein Comeback feiert. Zu Unrecht.
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02. November 2011 20:00 Uhr
Wer sich von risikobehafteten Staatsanleihen eines Eurozonenmitglieds trennen will, bekommt seinen Erlös dennoch stets in Euro - nicht etwa in der abgewerteten Währung des Krisenstaates. Über Zahlungsströme zur Unterstützung eines Krisenstaates verhandelt die Eurozone jedoch stets neu. Und obwohl der Vergleich mit den USA hinkt, wird dennoch deutlich: Transfers zu kriselnden Bundesstaaten wären in Amerika ein Automatismus. Ein tieferes europäisches Einheitsdenken könnte die Situation in Europa angleichen.
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25. Oktober 2011 18:45 Uhr
Selbst die Hebelung des Rettungsschirms wird nicht reichen. Langfristig führt kein Weg an einem stärkeren Engagement der Europäischen Zentralbank in der Schuldenkrise vorbei.
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23. Oktober 2011 20:41 Uhr
Südeuropa kämpft mit negativen Leistungsbilanzsalden und zum Teil gravierenden Nettoschulden. Andere Eurozonenländer wie Deutschland, die Niederlande, Belgien, Österreich und Finnland haben dagegen lange unter ihren finanziellen Möglichkeiten gelebt. Sollte jetzt nur in Südeuropa reformiert werden, dann müsste die Eurozone insgesamt Leistungsüberschüsse im Ausland erwirtschaften - nur ist das kaum möglich. Die Stärkung der Binnenkonjunktur wäre die realistischere Lösung.
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18. Oktober 2011 17:20 Uhr
Europa nimmt einen neuen Anlauf, seine Schuldenkrise zu entschärfen. Aber wird es diesmal der große Wurf? Das hängt auch davon ab, ob unsere Entscheidungsträger aus ihren früheren Fehlern gelernt haben und sich zu klaren Worten bekennen.
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05. Oktober 2011 17:19 Uhr
Der Effizienzmythos der Finanzwelt strauchelt heftiger denn je. Funktionierende Märkte benötigen Gesetze, Reglen und Sanktionen.
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04. Oktober 2011 20:27 Uhr
Mittlerweile haben selbst die Notenbanken kaum noch ein wirksames Mittel zum Ankurbeln der Konjunktur. Werfen sie nämlich heute die Druckerpresse an - entgegen aller Inflationsbedenken - kommt das Geld trotzdem nur vereinzelt bei Wirtschaft und Verbraucher an. Statt zu investieren, bauen Banken und Unternehmen lieber Schulden ab oder horten gar das Geld. Damit steckt die Wirtschaft in der Liquiditätsfalle.
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20. September 2011 21:18 Uhr
Auf Pump finanzierte, noch dazu steigende, öffentliche Ausgaben - eine Horrorvorstellung; schließlich sollen doch Vertrauen geschaffen und die maroden Staatsfinanzen konsolidiert werden. Fällt aber der Staat als Investor aus, muss sich der Privatsektor verschulden, um weiterhin Wachstum zu generieren - es sein denn, das Ausland spränge ein. Da aber die Leistungsbilanzüberschüsse des Einen immer zu Lasten des Anderen gehen, ist die gleichzeitige Konsolidierung privater und öffentlicher Schulden der gesamten Eurozone eher unwahrscheinlich. Langfristig müsste man also doch auf steigende öffentliche Ausgaben zum Schuldenabbau zurückgreifen.
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14. September 2011 22:40 Uhr
Wenn ein zauderndes Deutschland im letzten Quartal tatsächlich in eine Rezession schliddern sollte, dann hat ein Land besonders Schuld daran: Deutschland selbst. Langwierige Diskussionen über die Konditionen zur Rettung Griechenlands verunsichern Anleger weltweit. Einige zweifeln sogar schon daran, dass die Bundesrepublik dem Euro überhaupt treu bleiben wird. Die daraus resultierte Investitionszurückhaltung betrifft nicht mehr nur die Euro-Peripherie, sondern plötzlich auch die wachstumsverwöhnten Deutschen.
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13. September 2011 22:32 Uhr
Strenge Sparvorgaben und eine boomende Wirtschaft treten selten im Team auf. Denn unter einer knausernden Regierung hat besonders der Privatsektor zu leiden - in Form geringerer verfügbarer Einkommen. Fallen dann noch die Banken als Kreditgeber aus, wird das Sparprogramm zum Schrumpfungskurs. Abhilfe schaffen würde eine staatlich beförderte Rekapitalisierung der Banken.
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21. August 2011 19:42 Uhr
Dass die Börsen ein Art „Konjunkturbarometer“ sind, ist berechtigterweise zu bezweifeln. Den Schwankungen auf den Aktienmärkten wird eine zu große Bedeutung zugemessen. Denn Aktienkäufe orientieren sich immer seltener an eigenen Erwartungen und sind häufig bloß eine Reaktion auf das Handeln anderer. Viel wichtiger für Konjunkturaussichten als der Börsenhandel sind die Entwicklung von Rohstoffpreisen, Löhnen und Zinsen.
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02. August 2011 21:03 Uhr
Eine negative Leistungsbilanz ist nicht in jedem Fall etwas Schlechtes. Doch häuft ein Staat Schuldenberge im Ausland an, wie bei den allermeisten Euro-Krisenstaaten geschehen, sind Leistungsbilanzkorrekturen unausweichlich: Kurzfristig müssen Investitionen verringert, Staatsausgaben reduziert und auf Wachstum verzichtet werden, damit auf lange Sicht die Wirtschaftsleistung wieder deutlich anziehen kann.
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Selbst wenn das Renteneintrittsalter auf 69 abgehoben würde - wie jüngst gefordert - hätte das kaum eine Entlastung der Erwerbstätigen zur Folge; denn die Stellschraube an der gedreht werden müsste, ist eine ganz andere.
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Es brennt an den Märkten Europas. Die Lage ist nahezu so brenzlig, wie sie es Anfang Mai 2010 war. Nachdem die Ratingagentur Moody’s vor einer Woche portugiesische Staatsanleihen auf Ramschniveau runtergestuft hat, fliehen viele internationale Anleger auch aus den Staatsanleihen Spaniens und Italiens. Solche Absetzbewegungen sind gefährlich. Sie können sich für einige Zeit selbst verstärken.
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David Milleker
Der europäischen Gemeinschaftswährung fehlen die gemeinsamen, mit starken Kompetenzen ausgestatteten Institutionen. Daher muss die Europäische Union heute die Weichen für eine tiefere politische Integration stellen. Ein Blick in die Geschichte, nämlich auf die USA im Jahr 1787 könnte dabei helfen: Damals gaben sich die noch jungen Vereinigten Staaten in der Philadelphia Convention eine neue Verfassung mit starkem Zentralstaat.
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