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Schwache Quartalszahlen: Die Commerzbank wird zur Peanut | FTD.de
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Merken   Drucken   04.11.2011, 14:07 Schriftgröße: AAA

Schwache Quartalszahlen: Die Commerzbank wird zur Peanut

Die Commerzbank ist auf dem besten Weg, den Forderungen der Occupy-Demonstranten nachzukommen. Sie wird zu einer drögen Bank ohne Systemrelevanz. Unfreiwillig zwar, aber zum Nutzen aller.
© Bild: 2011 Getty Images/Allan Baxter
Kommentar Die Commerzbank ist auf dem besten Weg, den Forderungen der Occupy-Demonstranten nachzukommen. Sie wird zu einer drögen Bank ohne Systemrelevanz. Unfreiwillig zwar, aber zum Nutzen aller. von Tim Bartz  Frankfurt
Wenn es etwas Positives an den desaströsen Quartalszahlen der Commerzbank  gibt, dann womöglich dieses: Das Geldhaus, das nach der Übernahme des Erzrivalen Dresdner im September 2008 zum zweiten nationalen Champion neben der Deutschen Bank aufgebaut werden sollte, ist zielstrebig auf dem Weg, sich selbst zu schrumpfen - auf eine Größe, die für das Finanzsystem und die Steuerzahler gerade noch verträglich ist.
"Occupy"-Bewegung Plakate des Protests
Quasi in vorauseilendem Gehorsam vollzieht sie, was Occupy und andere fordern: die Rückkehr zum Trennbankensystem. Investmentbanking im Auftrag von Großkunden spielt bei ihr so gut wie keine Rolle mehr, riskanter Eigenhandel ohnehin nicht. Glänzen kann die Commerzbank dafür dort, wo sie ihr Kerngeschäft definiert: im Geschäft mit ihren elf Millionen Privatkunden sowie dem Mittelstand.
Kursinformationen und Charts
  Commerzbank 1,642 EUR  [-0.111 -6,33%
  Comdirect 7,26 EUR  [-0.115 -1,56%
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Beides galt bis zum Ausbruch der Krise als Brot-und-Butter-Geschäft, verspricht aber im Angesicht der Krise und ihren Folgen für die Zukunft einigermaßen stabile Erträge - und vor allem weniger Risiko. Der operative Gewinn der vermeintlichen Langweiler-Sparte verdreifachte sich im dritten Quartal - zwar nur auf 71 Mio. Euro, also Peanuts, aber immerhin ein Plus. Dafür brach in der Sparte Corporates & Markets, in dem das Investmentbanking aufgehängt ist, der Betriebsgewinn um mehr als 70 Prozent auf 35 Mio. Euro ein. Überdies kann sich das Privatkundengeschäft auf jene Refinanzierungsgrundlage stützen, die derzeit und künftig so wichtig sein wird wie nie: die Spareinlagen ihrer 11 Millionen Kunden. Genau das ist es, was Aufseher landauf, landab verlangen: weniger Risiko, mehr kundenbezogenes Geschäft, stabile Refinanzierungsquellen.
Was sich bei der Commerzbank wie unter dem Brennglas vollzieht, ist nicht weniger als der Umbau des Finanzsystems, der im Kleinen anfängt, um sich im großen Ganzen zu verwirklichen. Gerade erst haben die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer der Welt (G20) in Cannes gefordert, dass die weltgrößten Banken ihre Geschäfte sicherer machen sollen. Und sie zwingen viele Institute dazu, ihre Kernkapitalbasis zu stärken, um sich gegen Schieflagen zu wappnen.
Auch hier ist die Commerzbank ein deutsches "Role Model": Sie wird nur in eingeschränktem Maße Gewinne ins Eigenkapital einbuchen können, weil ihr die Staatschuldenkrise das Jahresergebnis verhagelt. Daher muss sie ihre Bilanzen aufs Heftigste schrumpfen, um so die nötige Kernkapitalquote von 9 Prozent zu erreichen. Einher geht das mit geringerer Kreditvergabe - ein Risiko, das Politik und Aufseher mit ihren Vorgaben bewusst eingehen, das aber ebenfalls überschaubar ist. Denn einerseits waren Kredite jahrelang ohnehin viel zu billig. Werden sie wegen des Bilanzabbaus jetzt etwas teurer, werden solide Unternehmen das überleben. Zumal die sich längst unabhängig gemacht haben von ihren Hausbanken und viel stärker als früher am Anleihemarkt Geld besorgen. Und ohnehin sorgen die Notenbanken ja dafür, dass Geld vergleichsweise billig bleibt - siehe die gestrige Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Leitzinsen zu senken.

Teil 2: Vorwurf des schlechten Managements wäre ungerecht

  • FTD.de, 04.11.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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