Starting in 1996, Alexa Internet has been donating their crawl data to the Internet Archive. Flowing in every day, these data are added to the Wayback Machine after an embargo period.
Starting in 1996, Alexa Internet has been donating their crawl data to the Internet Archive. Flowing in every day, these data are added to the Wayback Machine after an embargo period.
TIMESTAMPS
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20111107125320/http://www.ftd.de:80/politik/europa/:euro-rettung-merkel-wehrt-angriff-gegen-bundesbank-ab/60125817.html
Sarkozy, Obama und Cameron hatten auf dem G20-Gipfel eine Idee: Die deutschen Devisenreserven sollen die Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms erhöhen. Bei der Bundesbank zeigt man sich entsetzt.
Deutschland wehrt sich gegen Bestrebungen anderer Staaten, die Devisenreserven der Bundesbank zur Euro-Rettung zu verpfänden. "Von deutscher Seite ist dieser Vorstoß abgelehnt worden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert . Einige Teilnehmer des G20-Gipfels in Cannes hätten die Frage aufgeworfen, ob Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) herangezogen werden sollten, um die Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms ESFS zu steigern. Sonderziehungsrechte sind eine Art künstliche Währung und gehören zu den nationalen Währungsreserven. Auch die Bundesbank als Hüterin der Währungsreserven lehnte den Vorstoß strikt ab.
In G20-Kreisen verlautete dazu, die Begehrlichkeiten auf die deutschen Devisenreserven seien von den USA, Frankreich und Großbritannien geäußert worden. Frankreich hat ein besonderes Interesse an einer Stärkung des Euro-Rettungsschirms, da es in der Schuldenkrise zuletzt vermehrt unter Druck geraten war. Hintergrund der Bemühungen um eine Stärkung des Rettungsschirms sind Befürchtungen, dass das mit 440 Mrd. Euro ausgestattete Schutzschild nicht ausreichen könnte, sobald größere Staaten ins Wanken kommen.
Seibert betonte jedoch, die Sonderziehungsrechte stünden den nationalen Notenbanken und im Falle Deutschlands damit der Bundesbank zu. Zugleich bemühte sich der Regierungssprecher, Spekulationen zu dämpfen, die Euro-Gruppe werde sich bereits am Montag erneut mit dem Vorstoß befassen. Am Montag stehe zwar das Thema der Optimierung des Euro-Rettungsschirms bei der Euro-Gruppe auf der Tagesordnung. "Dieses Thema steht jedoch in keinem Zusammenhang mit der Frage nach Sonderziehungsrechten", stellte Seibert klar.
Auch die Bundesbank erteilte den Begehrlichkeiten auf ihre Devisenreserven eine klare Absage. "Wir kennen diesen Plan, und wir lehnen ihn ab", sagte ein Bundesbank-Sprecher.
Der französische Präsident Sarkozy (l-r), Bundeskanzlerin Merkel, US-Präsident Obama und der britische Premier Cameron in Cannes
US-Präsident Barack Obama, Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Großbritanniens Premier David Cameron hätten in Cannes vorgeschlagen, dass die Euro-Staaten und deren Notenbanken Sonderziehungsrechte im Wert von 60 Mrd. Euro in den Rettungsschirm einbrächten, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Verhandlungskreise. 15 Mrd. Euro davon sollten von der Bundesbank kommen. Das Geld solle dann als Pfand für weitere Rettungsprogramme dienen. Dies wäre nicht nur ein Angriff auf die Unabhängigkeit der Bundesbank, auch die deutsche Haftungssumme für den Rettungsschirm würde sich so erhöhen.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann legte dem "Welt"-Bericht zufolge sein Veto gegen die Pläne Obamas, Sarkozys und Camerons ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe das Vorhaben daraufhin zum Ärger der drei Staatsmänner verhindert.
Die sogenannten Sonderziehungsrechte, um die sich der Streit dreht, werden von den IWF-Staaten oder deren Notenbanken gehalten. Konkret handelt es sich dabei um Ansprüche der Staaten an den Währungsfonds, die bares Geld wert sind. In Deutschland liegen die Sonderziehungsrechte bei der Bundesbank. Sie gehören wie der Goldschatz im Wert von rund 130 Mrd. Euro zu den Währungsreserven.
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" hatte berichtet, bei dem Vorstoß gehe es neben den Devisenreserven auch um den Goldschatz der Bundesbank. Dies wies Seibert jedoch zurück. Die von der Bundesbank verwalteten Goldreserven hätten beim Gipfel in Cannes zu keinem Zeitpunkt zur Disposition gestanden, betonte er.
Die Euro-Krise dominiert seit Monaten die politische Agenda, der außenpolitische Blick reicht in diesen Tagen bei vielen nur bis nach Griechenland. Dabei ist es dringend geboten, weiter in den Osten zu schauen. Zwischen Israel und dem Iran droht ein Krieg. mehr
Das Entsetzen ist groß: Ausländer greifen nach den Milliarden unserer Notenbank. Doch die Aufwallungen verstellen nur den Blick auf eine schon fast zwangsläufige Entwicklung der Euro-Krise. mehr
Mehr Türkisch, mehr EU-Chancen, mehr Kampf gegen die PKK. Der türkische Ministerpräsident präsentiert beim Deutschlandbesuch seine Wunschliste. Und bedient ein paar Reflexe. mehr
Was der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou mit seiner Ankündigung einer Volksabstimmung angerichtet hat, dafür gibt es viele Vergleiche. Und sie drücken alle nur eines aus: Das ist Wahnsinn. Reiner Wahnsinn. Es muss aber nicht ins Desaster führen. mehr
Die USA, Deutschland und einige Partnerländer haben versucht, den Beitritt der Palästinenser zur Uno-Kulturorganisation Unesco zu verhindern. Sie sind damit gescheitert. Dabei sollten sie es bewenden lassen. mehr
Aus Sicherheitsgründen möchten wir Ihre E-Mail-Adresse bestätigen.
Klicken Sie bitte dazu den Aktivierungs-Link, den wir Ihnen
gerade per E-Mail an zugesendet haben.
Das Verkehrsministerium gibt Millionen für seine Schifffahrtsverwaltung und deren Flotte aus - ohne genaue Kontrolle, rügt der Bundesrechnungshof. mehr
Die frühere Nummer zwei des Euro wird wohl die neue Nummer eins in Griechenland. Als EZB-Vize kämpfte Lucas Papademos für Finanzstabilität. Er gilt als Pragmatiker - und liebt die leisen Töne. mehr
Der Streit um das iranische Nuklearprogramm spitzt sich zu. Nach Geheimdienstinformationen soll Teheran kurz vor dem Bau einer Atomwaffe stehen. In Israel laufen die Vorbereitungen für einen Militärschlag. mehr
Die erste Zinssenkung des neuen EZB-Chefs stößt bei Volkswirten auf große Zustimmung. Sie sehen darin eine Entlastung für die rezessionsgefährdete Konjunktur. mehr
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions
AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!