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RRAAH! online: Berichte zur Faszination Comic 2003
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20111107092852/http://www.comic.de/buchmesse2003/bericht2.html

comic.de aktuell
Hüpflampe
Ein Haus voller Erfindungen eines Genies: die Faszination Comic zeigt Schöpfungen des "Ingeniörs" Daniel Düsentrieb, zum Beispiel eine hilfreiche Lampe (siehe Foto) oder eine höchstwirksame Gedächtnisstütze oder einen automatischen Teppichklopfer.

HinweisHinweise

Ausstellungen

BERÜHMTE GEMÄLDE AU[[S ENTENHAUSENER PRIVATBESITZ
Kurator: Dr. Josef Spiegel (Geschäftsführer der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen)

Die Ausstellung holt den umfassenden Kosmos der "Entenhausener Kunstgeschichte" aus ihrem Schattendasein ans Licht der Öffentlichkeit. In vielen der Comics tauchen an den verschiedensten, oftmals unscheinbaren Stellen, fiktive Gemälde auf. Ihre stilistische Nachbarschaft zu Pendants in unserer, der "wirklichen" Welt, ist dabei mehr als offensichtlich. Viele dieser Gemälde sind für die Ausstellung als "echte Gemälde" in Öl und Acryl von dem Maler Peter Trautner (Unna) nachgestaltet worden, so dass dem Besucher die originale Bild-Anmutung der Comic-Bildstaffagen von Donald und Co. so werkgetreu wie möglich nahegebracht wird.

"DEM INGENIEUR IST NICHTS ZU SCHWÖR"
Kurator: Dr. Josef Spiegel (Geschäftsführer der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen)

Das Ausstellungsprojekt "Dem Ingenieur ist nichts zu schwör" der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen betont das enge Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft, von der möglichen Idee und deren tatsächlicher Umsetzung. Die Vorlagen zu den als dreidimensionalen Modellen nachgestalteten Erfindungen stammen aus dem unerschöpflichen Reservoir des genialen Daniel Düsentrieb.

DIE ZEICHENWELTEN VON ALESSANDRO BARBUCCI UND BARBARA CANEPA
Kuratoren: Dr. Joachim Kaps & Stefanie Schrader in Zusammenarbeit mit Red Whale

Bekannt wurden sie mit den abenteuerlichen Geschichten um die fünf Hexen Will, Irma, Taranee, Cornelia und Hay Lin, kurz genannt: "W.I.T.C.H.". Kultstatus erreichten sie in Deutschland mit ihrer schrägen Fantasy-Serie "Sky Doll", die zu den beliebtesten des Comic-Magazins Magic Attack gehörte. Ihr neuestes Projekt "Monster Allergy" erscheint pünktlich zur Frankfurter Buchmesse beim Hamburger Carlsen Verlag.

Tipps für morgen:

  • 10 Uhr - REKORD: Der längste Comic Strip der Welt (Guiness Weltrekordversuch)
  • 13 Uhr - VORTRAG: Comic & Film I: Die Geschichte der Comicverfilmungen - Vortrag von Heiner Lünstedt (Comixene)
  • 14 Uhr - DISKUSSION: Comic & Film II: Comicverfilmungen - Top oder Flop? - Moderator: Heiner Lünstedt (Comixene). Teilnehmer: Wolfgang Braun (Senior Vice President & Managing Director Buena Vista International (Germany) GmbH), Andreas C. Knigge (Comic-Experte), Klaus D. Schleiter (Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag), Gyo Araiwa (Animania)
  • 15 Uhr - GESPRÄCH mit Kevin O'Neill ("The League of Extraordinary Gentlemen")
  • 18.30 Uhr - FILM: Comic & Film III: "The League of Extraordinary Gentlemen" - Vorführung in Halle 4.0

Donnerstag, 09. Oktober 2003


Bestseller in die Buchläden

Platz für Bestseller Kai-Steffen Schwarz (Carlsen Comics) beschränkte sich in seinem Vortrag nicht darauf, den anwesenden Buchhändlern Argumente für die Platzierung von Manga in ihrem Sortiment aufzuzählen, sondern er gab auch einen allgemeinen Einblick in Welt und Geschichte des Manga. Das begann mit dem leidlichen Aufdröseln des Begriffs Manga in seine zwei Silben, ein Vorhaben, bei dem man vermutlich prinzipiell schiefliegt (siehe hier), und führte zu den verblüffenden Zahlen über den Erfolg des Manga in Japan. Von allen japanischen Druckerzeugnissen entfielen 28 Prozent auf Manga-Magazine und noch einmal 11 Prozent auf Manga-Bücher (zum Vergleich: bei uns schätzt man diesen Anteil auf 3 Prozent). So kaufe im statistischen Mittel jeder Japaner pro Jahr 15 Comics (zum Vergleich: im comicbegeisterten Belgien kauft man etwa einen Comic pro Kopf und Jahr, in Frankreich einen halben, bei uns etwa einen viertel Comic). Der Umsatz durch Mangas bei Carlsen hat sich beeindruckend entwickelt: verkaufte man 1995 für knapp 400.000 Euro Mangas, so ergaben sich im Jahr 2000 bereits über 4 Millionen Euro und letztes Jahr sogar über 16 Millionen Euro Umsatz. In der Altersgruppe der 11-14-Jährigen führten Ende 2001 die Jungs die Leserschaft an (etwa 53 % aller Jungs lasen Manga und etwa 39 % aller Mädchen), bei den 14-17-Jährigen lagen jedoch die Mädchen vorn (etwa 46 % aller Mädchen und 27 % aller Jungs lasen Manga). Mittlerweile sollen sich die Unterschiede verringert haben. Bei Startauflagen von 300.000 bis 500.000 Exemplaren pro Comic in Japan (zum Vergleich: bei uns sind es im Mittel pro Mangatitel um die 10.000 Exemplare) ist ein telefonbuchdickes Manga-Magazin dann auch für lediglich wenige hundert Yen (etwa 2-3 Euro) zu bekommen, wie der Japan-Experte Stefan Zeidenitz ergänzte.
(Foto: Kai-Steffen Schwarz)

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Comic Quartett

Das Comic Quartett In der Auseinandersetzung mit Vorzügen und Untiefen eines Comics werden Kriterien offenbar, die an sich schon verdeutlichen, dass es Genuss und Gewinn sein kann, genauer hinzugucken, sei es, den Ideen von Zeichnern und Autoren nachzuspüren, sei es, die verlegerische Leistung einzuschätzen. Nach einem (zu) ruhigen Beginn, nahm die Runde dann doch noch die gewohnte Fahrt auf und stritt darum, ob "V wie Vendetta" in diesem Jahrtausend nicht bereits zu alt wirke, ob ein schwarzweißer Nachdruck wirklich Vorteile habe, ob konturlose Sprechblasen den Lesefluss behindern, ob bei der "Frau aus dem Delta" der Schluss nicht zu schön und banal sei, der vorher aufgebauten Dramatik nicht gerecht werde. Jeder der vier vorgestellten Comics gewann im Für und Wider der Diskussion an Kontur. Die Zuhörer konnten den Eindruck mitnehmen, dass viele Dinge um so schwieriger werden, je näher man sie betrachtet, je sorgfältiger man über sie redet. Mit vorschnellen Urteilen über einen neuen Comic macht man es sich meist zu einfach.
(Foto v.l.n.r: Dr. Eckart Sackmann, Frank Neubauer, Andreas Platthaus, Petra Lakner)

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Asterix plaudert aus der Schule

Jürgen Leber An zugkräftigen Beispielen machte Jürgen Leber deutlich, warum sich das Hessische für eine Mundartausgabe von Comic besonders eigne. Einige Zuhörer, die mit dem Hessischen gut vertraut schienen, bogen sich bei der Vorstellung des neuen Asterix-Albums vor Lachen, als Leber mit tatkräftiger Unterstützung von Marion Egenberger (Ehapa), Alexa Germann (vgs) und Horst Berner (Asterix-Experte) seine Übertragung von einer der vierzehn Kurzgeschichten ins Hessische vortrug. So sollte eine mundartliche Umsetzung eines Asterix-Albums klingen, nicht so, wie der verunglückte, geschwäbelte Asterix-Hörcomic von vor einigen Jahren. Die Veranstaltung, die wohl wieder einen Bestseller auf den Weg brachte, gelang dank guter Moderation sehr lebendig. In Frankreich verkaufte sich das neue Asterix-Album nach seinem Erscheinen Ende August dieses Jahres innerhalb einer Woche gleich eine halbe Million mal. In ihm sind neben Kurzgeschichten aus den 60er-Jahren auch zwei Geschichten, die es in Deutsch noch nicht gab. Die eine war Teil der Olypiabewerbung der Stadt Paris, die andere wurde von Uderzo eigens für dieses Album geschaffen. In ihr tritt der wohlbekannte gallische Hahn gegen einen herausfordernden römischen Adler an. Für Marion Egenberger war diese Geschichte Anlass, einmal auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, auf die ein Übersetzer stoßen kann. An einem französischen Eiergericht biss man sich die Zähne aus und Horst Berner hatte an einem vergleichbar witzigen Text für die zugehörige Sprechblase entsprechend lange zu grübeln.
(Foto: Jürgen Leber zeigt eine originale Ausgabe einer der Asterix-Kuzgeschichten)

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Autobiografischer Comic

Gilbert Shelton Sehr ausführlich führte Andreas Platthaus (FAZ) in den Bereich des autobiografischen Comic ein (fast musste man schon fürchten, dass Gilbert Shelton und Mawil gar nicht mehr zu Wort kommen würden) und spannte den Bogen von den Arbeiten Robert Crumbs über Moebius, Art Spiegelman, David B., Lewis Trondheim, bis er bei den "Freak Brothers" von Gilbert Shelton und dem famosen "Wir können ja Freunde bleiben" von Mawil anlangte. Im anschließenden Gespräch gaben die beiden Zeichner Einblicke in die Hintergründe ihres Schaffens. In dem zur Buchmesse taufrisch erschienenen Band "The Fabulous Furry Freak Brothers" (BSE Verlag) von Gilbert Shelton hat Steffen Haubner einen Beitrag veröffentlicht, der zwischen dem Lebensgefühl der damaligen Generation und Sheltons Comicfiguren eine Verbindung herstellt. Hier zeigen sich die Erfolgsmöglichkeiten von autobiografischem Comic gut, die darin liegen, genug Mitmenschen zu finden, die in den Erzählungen ihr Lebensgefühl wiederfinden. Auf die Dauer wird so etwas für die Autoren schwierig, wie man beispielsweise bei Seyfried, aber zum Teil auch bei Brösel sieht. Da ist es erstaunlich, dass Gilbert Shelton auch 2003 noch wiederveröffentlicht wird.
(Foto: Gilbert Shelton)

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