Tillmann Prüfer
Schon der
Ryanair -Chef
Michael O'Leary hat erklärt, er überlege, die Toilettentüren mit einem Münzeinwurf zu versehen. Es ist seltsam, dass man heute Werbung machen kann mit der Ankündigung, den Service weiter und weiter zu verschlechtern. Und ich halte es für den falschen Weg.
Mir hat ein Juwelier in Frankfurt erklärt, das Geheimnis seines geschäftlichen Erfolgs sei das schöne WC. Deswegen machten nämlich ständig Busse chinesischer Reisegruppen bei ihm Station, zur "Pinkelpause". Die somit gelösten Chinesen seien hernach bester Laune und kauften auch gerne eine Uhr. Wäre die Toilette nicht, wäre er schon pleite.
So sollte auch Ryanair denken. Vielleicht wäre der erleichterte Fluggast dann sogar bereit, mehr für ein Ticket nach London zu bezahlen als 5 Euro. Doch O'Leary tut das Gegenteil: Er erwägt nun sogar, manche Toiletten ganz abzuschaffen. Es soll im Flieger nur noch eine vorne geben, die hinteren WC sollen durch Sitzreihen ersetzt werden. Ich finde, wir brauchen eine "Occupied"-Bewegung.