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Der Westen sucht das Gespräch mit Saif al-Islam al-Gaddafi, dem zweitältesten Sohn des libyschen Despoten. Doch gegen die Beharrungskräfte im Land kommt er nicht an.
von Marina ZapfBerlin
Eine Vorliebe für Tiger teilen die Familien nordafrikanischer Despoten offenbar. Wie der Clan des gestürzten tunesischen Machthabers Zine El Abidine Ben Ali soll auch der zweitälteste Sohn des libyschen Autokraten Muammar al-Gaddafi eine Schwäche für die bedrohten Raubkatzen haben.
Saif al-Islam al-Gaddafi, Sohn des libyschen Staatschefs
Solche Statussymbole sagen aber noch nichts über den Charakter ihrer Besitzer. Denn Saif al-Islam ("Schwert des Islam") gilt als Reformer - und viele fragen sich: Wo ist der Kritiker der sozialen und politischen Zustände, nun da die Proteste gegen machtverliebte Herrscher in Libyen angekommen sind? So lange ist es nicht her, dass Saif als potenzieller Nachfolger des "großen Führers" gehandelt wurde. Seine Tageszeitung "Kurina" ist die einzige aus dem Umfeld des Regierungslagers, die näher auf die jüngsten Unruhen einging - und Tote bestätigte.
Im Interview mit der britischen "Sunday Times" hatte der 38-Jährige noch vor wenigen Monaten gesagt, die Tage seines Vaters seien gezählt. Anderswo ließ er verlauten, Libyen brauche keinen "großen Führer" mehr. In der Demokratie liege die Zukunft. Welche Bedeutung Saif zugemessen wird, zeigt auch, dass der britische Außenminister William Hague am Sonntag das Gespräch mit ihm suchte - und den Wunsch zum Ausdruck brachte, Libyen möge mit den Demonstranten reden und Reformen angehen.
Die Gewalt in Libyens Städten aber ist ein Ausweis von Saifs Machtlosigkeit: Die "alte Revolutionsgarde" und die konservativen Sicherheitskräfte haben die Oberhand. Sie verhindern seit zwei Jahren den Aufstieg des Gaddafi-Erben. Damals schien es eine Weile so, als hielte er die Fäden in der Libysch-Arabischen Dschamahirija ("Herrschaft der Massen") bereits in der Hand. Saif sollte libyschen Zeitungen zufolge Nummer zwei im Staat werden - eine Art Generalkoordinator, der irgendwann formal Staatschef werden könnte.
Diese Machtstellung hätte ihm Aufsicht über Volkskongress und Regierung, Diplomatie, Armee und Sicherheitsdienste gegeben. Mit Vorschlägen für Justizreformen, dem Anstoß für eine neue demokratische Verfassung und offener Kritik an Korruption kam Saif bei den Intellektuellen des Landes, bei der Jugend und Wirtschaftsführern gut an.
Die Verfassungsreform aber lässt auf sich warten, den Posten bekam er nicht - gebremst von der "Bewegung der Revolutionskomitees", sagen Beobachter. Der Wind der Freiheit, der durch eine Lockerung der Zensur und die Neugründung von Saifs Verlag al-Ghad zu spüren war, scheint abgeflaut. Noch 2009 durfte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch ihren Libyen-Bericht über Unfreiheiten und Staatswillkür in Tripolis vorstellen - eine Premiere in der arabischen Welt.
Als Oberst Gaddafi die Entspannung zwischen dem damaligen Terrorstaat und dem Westen suchte, schickte er Saif gern als diplomatischen Vermittler vor. Immerhin hat der Junior einen Doktortitel in Internationalen Beziehungen von der renommierten London School of Economics (LSE) und bei seinen Auslandsstudien die Anschauungen entwickelt, von denen sein Land nun profitieren soll. Daheim durfte Saif mit den Islamisten verhandeln: Die Eiferer der GICL verzichteten 2009 auf Gewalt und distanzierten sich von al-Kaida. Der derzeitige Volksaufstand begann in der GICL-Hochburg Bengasi. Vielleicht ist der seit 1969 herrschende Revolutionsführer klug genug, den Sohn erneut als Vermittler zu bemühen.
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