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Nachdem das Erlanger Unternehmen vor wenigen Wochen angekündigt hatte, sein komplettes US-Geschäft zu verkaufen, steht es mit einem immens geschrumpften Auftragsbuch da - umso wichtiger ist es für das defizitäre Unternehmen, die wenigen Projekte auch umzusetzen. Die Abkehr von den hoffnungsvollen Großprojekten in den USA hatte Anleger schockiert und war der vorläufige Höhepunkt einer Serie schlechter Nachrichten. Solar Millenniums Aktienkurs dümpelt seither bei rund 2 Euro - weit weg vom Jahreshoch von 21,33 Euro.
Für das Kraftwerk Ibersol fehlen Geldgeber. Laut Handelsregister hat der Berliner Vermögensverwalter ICM Investmentbank Ende Oktober seinen Anteil von 16 Prozent an dem Projekt an Solar Millennium zurückübertragen. Nun halten Solar Millennium und der Essener Industriedienstleister Ferrostaal jeweils 50 Prozent an Ibersol. "Es gibt externes Interesse, sich an dem Projekt zu beteiligen", sagte allerdings ein Solar-Millennium-Sprecher.
Seit der Finanzkrise ist es schwierig geworden, Banken für mehrere Hundert Millionen Euro schwere Projekte wie Ibersol zu gewinnen. Außerdem hat Solar Millennium nach etlichen Chefwechseln und nicht eingehaltenen Ankündigungen viel Vertrauen verloren. Ursprünglich wollte Solar Millennium Anfang 2010 mit dem Bau beginnen. "Alle Beteiligten wissen, dass die Zeittaktung sehr anspruchsvoll ist", sagte der Sprecher. Das Projekt werde rechtzeitig fertig, das sei in 20 bis 24 Monaten zu schaffen. Branchenkenner bezweifeln das aber.