(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Solar Millennium: Solarkraftwerk Ibersol vor dem Aus | FTD.de
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20111115155633/http://www.ftd.de:80/unternehmen/industrie/:solar-millennium-solarkraftwerk-ibersol-vor-dem-aus/60128879.html
FTD.de » Unternehmen » Industrie » Solarkraftwerk Ibersol vor dem Aus

Merken   Drucken   13.11.2011, 21:19 Schriftgröße: AAA

Solar Millennium: Solarkraftwerk Ibersol vor dem Aus

Exklusiv Dem angeschlagenen Konzern Solar Millennium läuft die Zeit bei einem wichtigem Großprojekt in Spanien davon: Die Finanzierung des Kraftwerks Ibersol ist weiterhin nicht gesichert. von Kathrin Werner  Hamburg
Solar Millennium  droht ein weiterer Rückschlag. Auch bei dem derzeit wichtigsten Projekt in Spanien fürchtet der angeschlagene Konzern nach FTD-Informationen zu scheitern. Das Solarkraftwerk Ibersol, das Solar Millennium in Südspanien bauen will, muss bis Ende 2013 ans Netz gehen, um die Vergütungszusage der spanischen Regierung nicht zu verlieren. Doch der Bau, der nach ursprünglichen Angaben des Unternehmens zweieinhalb Jahre dauert, hat noch nicht begonnen. Die Finanzierung fehlt ebenfalls bisher. "Es ist noch nicht absehbar, ob und wann sie überhaupt anfangen", sagte ein Insider.
Kursinformationen und Charts
  Solar Millennium 1,43 EUR  [-0.144 -9,15%
Nachdem das Erlanger Unternehmen vor wenigen Wochen angekündigt hatte, sein komplettes US-Geschäft zu verkaufen, steht es mit einem immens geschrumpften Auftragsbuch da - umso wichtiger ist es für das defizitäre Unternehmen, die wenigen Projekte auch umzusetzen. Die Abkehr von den hoffnungsvollen Großprojekten in den USA hatte Anleger schockiert und war der vorläufige Höhepunkt einer Serie schlechter Nachrichten. Solar Millenniums Aktienkurs dümpelt seither bei rund 2 Euro - weit weg vom Jahreshoch von 21,33 Euro.
Für das Kraftwerk Ibersol fehlen Geldgeber. Laut Handelsregister hat der Berliner Vermögensverwalter ICM Investmentbank Ende Oktober seinen Anteil von 16 Prozent an dem Projekt an Solar Millennium zurückübertragen. Nun halten Solar Millennium und der Essener Industriedienstleister Ferrostaal jeweils 50 Prozent an Ibersol. "Es gibt externes Interesse, sich an dem Projekt zu beteiligen", sagte allerdings ein Solar-Millennium-Sprecher.
Seit der Finanzkrise ist es schwierig geworden, Banken für mehrere Hundert Millionen Euro schwere Projekte wie Ibersol zu gewinnen. Außerdem hat Solar Millennium nach etlichen Chefwechseln und nicht eingehaltenen Ankündigungen viel Vertrauen verloren. Ursprünglich wollte Solar Millennium Anfang 2010 mit dem Bau beginnen. "Alle Beteiligten wissen, dass die Zeittaktung sehr anspruchsvoll ist", sagte der Sprecher. Das Projekt werde rechtzeitig fertig, das sei in 20 bis 24 Monaten zu schaffen. Branchenkenner bezweifeln das aber.
Auch Privatinvestoren entziehen Solar Millennium das Vertrauen: Die Nachfrage für den Ibersol-Fonds, der zur Teilfinanzierung des Projekts aufgelegt wurde, ist gering. Gezeichnet sind erst gut zehn Prozent der angestrebten Summe von rund 60 Mio. Euro. Mit mehr habe man aber auch noch nicht gerechnet, sagte der Sprecher. "Solange die Finanzierung nicht abgeschlossen ist, ist der Fonds schließlich mit erheblicher Unsicherheit verbunden."
Für Solar Millennium ist entscheidend, dass schnell frisches Geld in die Kasse kommt. Im Mai kommenden Jahres muss das Unternehmen eine Anleihe im Wert von 40 Mio. Euro zurückzahlen. Ende April, als das Unternehmen zuletzt Zahlen vorlegte, verfügte es über flüssige Mittel von 85,5 Mio. Euro, die nach FTD-Informationen seither gesunken sind. "Wir werden die Anleihe zurückzahlen", sicherte der Sprecher zu. Der Verkauf der US-Projekte sorge für zusätzliche Liquidität.
Allerdings dürften aus dem Verkauf auch Kosten entstehen: Das Unternehmen hatte zur Finanzierung des ersten großen Kraftwerks in den USA eine Anleihe über 100 Mio. Euro aufgelegt. Weil das Projekt nun nicht mehr existiert, ergibt sich für einige Gläubiger ein Kündigungsrecht, andere planen laut Anwaltskreisen eine Klage auf Rückzahlung.
So funktioniert's
Bei solarthermischen Kraftwerken wie Ibersol bündeln gewölbte Spiegel das Licht der Sonne auf ein parallel verlaufendes Glasrohr, in dem Öl fließt. Die konzentrierten Strahlen heizen das Öl auf knapp 400 Grad auf. Es wird in einen Wärmetauscher geleitet und verdampft dort Wasser. Der Dampf treibt Turbinen an, die Strom erzeugen. Die Wärme lässt sich in Tanks voll Flüssigsalz auch speichern. Wenn die Sonne nicht scheint, können die Kraftwerke mit der gespeicherten Wärme weiter die Turbine antreiben.
16:56:31 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Solar Millennium 1,43 EUR   -9,15%  -0.144
  • Aus der FTD vom 14.11.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
Jetzt bewerten
Bookmarken   Drucken   Senden   Leserbrief schreiben   Fehler melden  
FTD-Versicherungsmonitor
FTD-Versicherungsmonitor

Der FTD-Versicherungsmonitor hat alle wichtigen Namen und Nachrichten auf dem Radar und bündelt die wichtigsten Informationen aus verschiedenen Quellen. So erhalten Sie einen exzellenten Überblick über die Assekuranz, analytisch kommentiert von FTD-Versicherungskorrespondent Herbert Fromme.

Jetzt kostenlos abonnieren
Tweets von FTD.de Unternehmens-News

Weitere Tweets von FTD.de

Tools für Unternehmer
 
Gründung Finanzierung Steuern Firmenwert Vorlagen
Verträge und Vorlagen Sie benötigen Dokumente und nützliche Arbeitshilfen für Ihren Geschäftsalltag? Wählen Sie aus fast 5.000 rechtssicheren und aktuellen Verträgen, Vorlagen, Checklisten, Rechentabellen oder Ratgebern. mehr

Newsletter:   Eilmeldungen Unternehmen

Autobauer unterschreibt milliardenschwere Übernahme? Mit uns wissen Sie es, bevor die Tinte trocken ist.

Beispiel   |   Datenschutz
  • Deutsche Bank: Ackermanns Rückzug ist gut und richtig

    Der Chef der Deutschen Bank erkannte das Risiko eines Scheiterns bei der Wahl zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates. Das war ihm offenkundig zu hoch. Seine Reaktion ist für alle Beteiligten das Beste. mehr

  •  
  • blättern
  14.11. Wirtschaft Regierungswechsel in Italien gibt Dax Auftrieb
Wirtschaft: Regierungswechsel in Italien gibt Dax Auftrieb (00:01:01)

Anleger hoffen, dass der international anerkannte Wirtschaftsexperte Mario Monti den Reformstau in Italien beenden und das Land aus der Schuldenkrise führen wird. mehr

 



markets
  DAX 5953,87  [-31.15 -0,52%
  Dow Jones 12061,05  [-17.93 -0,15%
  Nasdaq Composite 2654,05  [-3.17 -0,12%
  Euro Stoxx 50 2260,21  [-28.11 -1,23%
VERSICHERUNGEN

mehr Versicherungen

INDUSTRIE

mehr Industrie

FINANZDIENSTLEISTER

mehr Finanzdienstleister

HANDEL+DIENSTLEISTER

mehr Handel+Dienstleister

 
© 1999 - 2011 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen

Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!

Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet

VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote