Nicht nur ThyssenKrupp hat seine Konzernzentrale von Düsseldorf nach Essen verlegt. Auch Immobilienkäufer zieht es von der Landeshauptstadt in die Ruhrgebietsmetropole. Dabei sind die interessantesten Wohnungen noch gar nicht gebaut.

Nun sind sie da, die etwa 1500 Thyssen- Krupp-Mitarbeiter aus Düsseldorf. Im vergangenen Juni bezog der Konzern das neue Firmenquartier östlich der Essener City. Wer hier arbeitet, kann sich an den modernsten Büros der Stadt erfreuen. Es gibt lautlose Aufzüge, viel Glas, reichlich Licht. Trübe sieht es dagegen nach Feierabend aus, wenn sich die Angestellten über die chronisch überlasteten Autobahnen auf den Heimweg Richtung Süden machen. Nach Aussage von Maklern suchen viele der ThyssenKruppler ein Jahr nach dem Umzug ihres Arbeitsplatzes eine angemessene Bleibe. Weil sie nichts fänden und ihnen die guten Lagen im Essener Süden kaum vertraut seien, müssten sie pendeln. „Es gibt in Essen zu wenig Bauland. Ansiedlungspolitik ohne Wohnungspolitik macht wenig Sinn“, sagt Makler Detlef van der Meulen. „An die Mitarbeiter hat man nicht gedacht.“

Dabei können Essens Makler mit schönen Anwesen in Bredeney, Werden, Kettwig, Schuir, Stadtwald, Südviertel und Heisingen aufwarten. Doch obwohl diese Lagen es mit den Luxusquartieren in und um Düsseldorf aufnehmen können, wird schwerlich jemand ins Ruhrgebiet wechseln, der im schicken Düsseldorf oder Meerbusch eine Villa hat. Wer ein paar Gehaltsstufen niedriger rangiert, hat dagegen Probleme, überhaupt ein passendes Angebot zu finden. „Der Unternehmensmittelbau ist immer noch auf der Suche“, sagt Frank Kups, Leiter des Essener Büros von Engel & Völkers.

Am nördlichen Rand der Innenstadt ist nun Wohnungsnachschub in Sicht. Im Universitätsviertel sollen in den nächsten Jahren 230 Miet- und 100 ...
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