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Bayerns Hausärzte: Ausstieg ist gescheitert

Quelle: AOK-Mediendienst

Der Bayerische Hausärzteverband rief seine Mitglieder auf, die Kassenzulassung zurück zu geben um damit einen Systemwechsel zu erzwingen. Gestern zeigte sich nun aber das die benötigen 60% zustimmende Mitglieder weit verfehlt wurden. Nur 39 Prozent der anwesenden Hausärzte waren für einen Ausstieg aus dem Kassensystem. Damit ist der Ausstieg gescheitert.

Ein Ausstieg aus dem Kassensystem hätte große Konsequenzen für die Hausärzte gehabt. Denn dann hätten diese nicht mehr mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen dürfen. Was bedeutet, dass der Versicherte nicht mehr seine Chip-Karte ins Lesegerät steckt, sondern selber die Rechnung bezahlen müsste.

Der bayerische Hausärzteverband wollte durch einen möglichen Ausstieg die Politik unter Druck setzten und einen Systemwechsel erzwingen. Doch die bayerische Staatsregierung hat schon zuvor klar gemacht, dass sie diesmal nicht auf Seiten der Hausärzte steht. In den letzten Tagen hat die Staatsregierung auch ihre Position in Zeitungsanzeigen nochmal deutlich gemacht.

Die gesetzlichen Krankenkassen wiesen in der Diskussion darauf hin, dass ein einmaliger Ausstieg nicht so leicht wieder rückgängig gemacht werden kann. So hätte es mehrere Jahre gedauert bis die Ärzte wieder in das Kassensystem zurückkommen können. Auch hatten die Kassen die Ärzte vor Geldbußen gewarnt, weil ein kollektiver Systemausstieg ein klarer Gesetzesverstoß wäre.

Doch nun zeigte sich bei der Abstimmung das die erforderliche Mehrheit weit verfehlt wurde. Auch das flehen von Kollegen bei der Abstimmung doch noch ihre Stimme abzugeben half hier nichts. Der Vorsitzende des bayerischen Hausarztverbandes zeigte sich enttäuscht: “Das ist ein schwerer Schlag für die hausärztliche Versorgung.”

Allerdings ist die Aktion auch noch nicht ganz gescheitert. Aufgrund des schlechten Ergebnisses soll jetzt die Frist für die Abgabe des Votums bis zum 18. Februar 2011 ausgedehnt werden. Allerdings ist fraglich ob dann genügend Stimmen vorhanden sind.

Man darf gespannt sein welche “Folgeschäden” diese Aktion im bayerischen Hausarztsystem auslöst. Der Hausarztvertrag mit der AOK ist weiterhin gekündigt, was bedeutet, dass die Hausärzte zukünftig weniger Honorar bekommen. Allerdings forderten erste Politiker schon die Hausärzte auf jetzt mit den Krankenkassen über neue Hausarztverträge zu verhandeln. Allerdings ist nun deren Position geschwächt.

Die Hauptverlierer dieser Aktion sind aber die Versicherten! Durch taktische Spielchen eines Verbandes haben diese nämlich nun Zusatzleistungen eingebüßt die bisher zum Beispiel von der AOK bezahlt wurden.

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