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Annes Antwort: Alle Mann von Bord | FTD.de
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  FTD-Serie: Annes Antwort

Sie haben ein Problem im Job oder mit Kollegen? Anne Weitzdörfer arbeitet seit vielen Jahren als Beraterin und Coach. Jede Woche beantwortet sie in der FTD Ihre Fragen. Schreiben Sie an fraganne@guj.de. Alle Anfragen werden natürlich vertraulich behandelt.

Merken   Drucken   20.02.2012, 08:00 Schriftgröße: AAA

Annes Antwort: Alle Mann von Bord

Anne Weitzdörfer kennt sich als Beraterin und Coach mit Problemen im Büro aus. Diesmal widmet sie sich dem Thema: Kann ich in schwierigen Zeiten die Firma für ein besseres Angebot verlassen? von Anne Weitzdörfer
Das Problem habe einen interessanten und guten Job als Einkaufsleiter, der mir Spaß macht und viele Freiheiten lässt. Jedoch sind die wirtschaftliche Situation und die Zukunft meines Unternehmens mehr als fraglich. Auch wenn mein Team und ich es nicht in der Hand haben, das Ruder herumzureißen, habe ich Anfragen von Headhuntern bislang immer abgelehnt. Jetzt liegt mir erneut ein Angebot vor, das mich sehr anspricht. Nur habe ich ein schlechtes Gewissen, als Leiter der Beschaffung in einer Krise das Unternehmen zu verlassen. Was tun?
Thomas, 48 J., Mittelstand
Anne Weitzdörfer   Anne Weitzdörfer
Annes Antwort Nach meiner Erfahrung gehen in unruhigen Zeiten die guten Leute zuerst. Sie sondieren den Markt regelmäßig selbst oder werden von außen angesprochen. Die wirtschaftliche Situation ist dabei vielleicht ein Aspekt - oft steht aber die eigene Entwicklung im Vordergrund.
Stellen wir uns vor, Sie kündigen und verlassen das Unternehmen. Bevor Sie das offen kommunizieren, informieren Sie natürlich Ihre Mitarbeiter. Binnen wenigen Stunden spricht sich die Botschaft herum, und die Spekulationen gehen los: Für den einen ist es nur die Bestätigung, dass es schlecht steht ums Unternehmen. Für andere ist es ein Karriereschritt, der einfach zu erwarten war. Auf alle Fälle ist es ein Anlass für jeden Einzelnen, zu überlegen, was dieser Schritt für ihn bedeutet. Wenn Sie es so betrachten, ist das Augenöffnen bei den Kollegen auch eine Form der Loyalität. Außerdem bin ich sicher, dass Sie sich bemühen würden, gute Mitarbeiter nachzuziehen.
Was wäre, wenn Sie bleiben? Sie fühlen sich dem Unternehmen verbunden und setzen sich zum Ziel, die Firma mit vereinten Kräften aus der Krise zu führen. Dabei wundert mich Ihre Bemerkung, dass Sie es nicht in der Hand haben, das Ruder herumzureißen. Als Einkaufsleiter gehören Sie meines Erachtens zur Geschäftsleitung, die gerade in Krisenzeiten direkt in die strategischen Entscheidungen eingebunden sein sollte. Entsprechend sollten Sie genau hier ansetzen.
Das heißt konkret: Sprechen Sie mit Ihrer Geschäftsführung und stellen Sie Ihr Dilemma konkret dar. Sie fühlen sich dem Unternehmen und der Mannschaft verpflichtet und wollen Ihren Beitrag leisten, das Schiff durch die Untiefen zu navigieren. Das setzt aber voraus, dass Sie mit auf der Brücke stehen und eng eingebunden werden. Sofern das seitens der Geschäftsführung nicht gewünscht ist, sehen Sie sich gezwungen, Ihren eigenen Weg zu gehen. Konkret: das vorliegende Angebot anzunehmen. Indem Sie das Thema offen ansprechen, alarmieren Sie die Geschäftsführung und nehmen diese ganz bewusst in die Verantwortung. Und wer weiß, vielleicht führt Ihr Vorstoß am Ende sogar dazu, dass nicht ein einsamer Kapitän, sondern ein ganzes Führungsteam das Unternehmen vor dem Schiffbruch bewahrt!

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  • FTD.de, 20.02.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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