In den begehrten Lagen gibt es kaum noch freie Wohnungen oder Neubauflächen. Nun soll im Osten ein Viertel nach dem Vorbild der Hamburger Hafencity entstehen – und den ungeliebten Teil der Stadt begehrenswert machen.

Der Wille ist da. 1 Mio. Euro würde der Zahnarzt investieren, um sich ein Haus in Regensburg zu kaufen. Doch es gibt nichts. „Es ist hart, auf so eine Provision zu verzichten“, klagt ein Regensburger Makler. Es ist nicht die einzige Anfrage von vermögenden Kunden, die er und seine Kollegen derzeit nicht erfüllen können. Der Markt für Bestandsimmobilien in der Oberpfälzer Metropole ist leer gefegt – in fast allen Preislagen. „Wir haben so wenig Angebot wie noch nie“, bestätigt Makler Thomas Lang.

In den strukturschwachen Gebieten der Oberpfalz fallen die Preise für Immobilien seit Jahren. Doch in die Stadt an Donau und Regen fließt seit Monaten viel Geld. Die Nachfrage konzentriert sich auf die einzig boomende Stadt in der Region. Denn Regensburg ist nicht nur bei Investoren und Käufern beliebt. In den vergangenen sieben Jahren betrug das Bevölkerungswachstum in der Bezirkshauptstadt fünf Prozent – nur München, Dresden und Freiburg wuchsen in Deutschland stärker. Jährlich 1000 Menschen strömen damit nach Regensburg. Rentner, die ihre Häuser im Umland verkaufen, suchen ebenso neue Bleiben wie Ingenieure, Ärzte und Studenten. Mindestens 500 Wohnungen müssten für die Zuzügler jährlich gebaut werden. „Wir haben aber noch Nachholbedarf, sodass die tatsäch­liche Zahl bei etwa 700 bis 800 liegen müsste“, sagt Anton Sedlmeier, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung.

Platz dafür ist kaum noch vorhanden. Vor allem in den begehrten Lagen der Altstadt und dem teuren Inneren Westen werden die Flächen knapp. Im Stadtteil Prüfening sicherte sich ein großer Bau­träger das letzte große Grundstück. Auf dem ehemaligen Parkplatz des Chipherstellers Infineon und der angrenzenden Wiese entstehen rund 480 Wohnungen – der Bedarf eines Jahres.

Neue Wohnquartiere können jetzt nur noch im einst ungeliebten Osten der Stadt entstehen. Seit Jahren diskutieren die Regensburger, was auf dem Gelände ...
mehr...