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Merken   Drucken   22.10.2012, 17:22 Schriftgröße: AAA

Rechnungshof: Bundesbank soll deutsche Goldreserven inspizieren

Ein großer Teil des Goldes der Bundesbank liegt im Ausland - und wurde nie von einem Mitarbeiter der Bundesbank begutachtet. Der Rechnungshof fordert deshalb Stichproben.
© Bild: 2012 Robert Lichtenberg
Ein großer Teil des Goldes der Bundesbank liegt im Ausland - und wurde nie von einem Mitarbeiter der Bundesbank begutachtet. Der Rechnungshof fordert deshalb Stichproben.
Der Bundesrechnungshof hat von der Bundesbank eine genaue Bestandsaufnahme der riesigen Goldreserven im Ausland sowie regelmäßige Kontrollen gefordert. Die Bestände sollten in bestimmten Zeitabständen mit einer Stichprobeninventur vor Ort erfasst werden, mahnen die Rechnungsprüfer in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags an, der am Montag bekannt wurde.
Sie begründen dies mit dem "hohen Wert der Goldbestände". Zudem seien die bei ausländischen Notenbanken gelagerten deutschen Reserven noch nie von der Bundesbank selbst oder durch andere unabhängige Prüfer "körperlich aufgenommen und auf Echtheit und Gewicht" geprüft worden.

Die Bundesbank besitzt die zweigrößten Goldreserven der Welt

Die Bundesbank hält eine solche Stichprobeninventur für unnötig und in den ausländischen Lagerstellen auch für unmöglich.
Die Bundesbank besitzt - nach den USA - die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Ende 2011 waren es 3396 Tonnen im Wert von 133 Mrd. Euro. Nach dem Höhenflug des Goldpreises dürften es aktuell 143 Mrd. Euro sein. Die Goldbestände sind Teil der Währungsreserven. Verwahrt werden die Goldbarren von der Bundesbank in eigenen Tresoren in Frankfurt/Main sowie an drei Lagerstellen im Ausland: Bei der US-Notenbank Fed in New York, der französischen Nationalbank in Paris und der Bank of England in London.
Der Rechnungshof hatte im Auftrag des Bundestags ermittelt, ob die Bundesbank ihre im Ausland lagernden Goldbestände auch genau prüft. Umstritten ist, ob die von der Bundesbank seit Jahren geübte Praxis ausreicht, sich auf eine schriftliche Bestätigung durch ausländische Notenbanken zu verlassen. Bei den Partnernotenbanken lagern neben den Bundesbank-Barren allerdings auch Bestände anderer Zentralbanken.
Einige Bundestagsabgeordnete sind daher misstrauisch und befürchten, dass es zu Verwechslungen kommen könnte. Kritiker glauben, die Bundesbank habe die Kontrolle über das Gold  aus der Hand gegeben. In der aktuellen Krise dürfe es keinen Zweifel daran geben, dass die Bundesbank auch physisch über ihr Gold verfügen könne.

Rechnungshof fordert Bundesbank zu ordenungsgemäßer Buchführung

Verschwörungstheoretiker stellen die Frage, ob es die Goldreserven überhaupt noch gibt. Einige Abgeordnete wollten die im Ausland lagernden Barren prüfen beziehungsweise sehen - das wurde abgelehnt. Aber auch manche Experten monieren, die Bundesbank verletze Grundsätze einer ordnungsgemäßen Inventur und Buchführung.
"Angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Notenbanken gelagerten Goldbestände und der Tatsache, dass diese noch nie aufgenommen wurden, hält es der Bundesrechnungshof daher handelsrechtlich für erforderlich, auch die bei ausländischen Notenbanken verwahrten Goldbestände in regelmäßigen Zeitabständen mittels geeigneter Stichprobenverfahren körperlich aufzunehmen", heißt es in dem Bericht.
Der Bericht enthält auf Drängen der Bundesbank zahlreiche geschwärzte Textstellen, da es sich "um besonders vertrauliche Informationen" handele. Was der Rechnungshof wiederum bedauert, "da dies die Aussagekraft unseres Berichtes erheblich mindert".
Die Bundesbank kontert: "An der Integrität der ausländischen Lagerstellen gibt es ... keinen Zweifel." Bei den Partnernotenbanken handle es sich um Adressen von allerhöchster Reputation und Bonität. "Zweifel an der Zuverlässigkeit entbehren jeder Grundlage und hätten erhebliche politische Implikationen", heißt es in einer Stellungnahme der Bundesbank zum Rechnungshofbericht.
  • dpa, 22.10.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland
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