Satellitenbild der Woche: Brausende "Barbara"
An der Pazifikküste Mexikos hat der erste Hurrikan der Saison das Festland erreicht. Aus dem All zeigt sich, mit welcher Wucht der Sturm wütete. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben, bevor der Wirbelsturm sich abschwächte.
Den Start in die Freiluftsaison hatte man sich in Deutschland anders vorgestellt. Seit Wochen sorgen große Regenmengen und starke Winde dafür, dass nur ja keine Sommergefühle aufkommen. Ganz zu schweigen von den Hochwasserregionen im Süden und Osten, in denen Menschen sich vor Überflutungen fürchten müssen.
Auch an Mexikos Pazifikküste gab es zuletzt massive Probleme wie Stromausfälle, Überflutungen, Evakuierungen und Straßensperrungen. Schuld war der erste Hurrikan der diesjährigen pazifischen Hurrikan-Saison. Er hatte sich Anfang der Woche aus einem Tiefdruckgebiet vor der Küste von Costa Rica gebildet.
Am Mittwoch traf der auf den Namen "Barbara" getaufte Sturm bei der mexikanischen Stadt Tonalá im Bundesstaat Chiapas auf Land. Ein Bild des Modis-Instruments auf dem Nasa-Satelliten "Aqua" hat den Moment festgehalten. Vor "Barbara" hatte erst ein einziger pazifischer Hurrikan so früh im Jahr das Festland erreicht, der Sturm "Agatha" im Jahr 1971.
Drohnen sollen Wirbelstürme ausspähen
Zwar schwächte sich "Barbara" über Land relativ schnell ab, doch kosteten die Folgen von Sturm und Regenfällen mindestens zwei Menschen das Leben. Vor der mexikanischen Küste starb ein US-Surfer, im Landesinneren ertrank ein Mann in einem Sturzbach. Außerdem suchten die Behörden auf dem Pazifik nach einem Dutzend Fischern.
Die US-Wetterbehörde NOAA geht davon aus, dass die diesjährige Hurrikan-Saison im Pazifik etwas unter den langjährigen Mittelwerten liegen dürfte. Die Meteorologen rechnen mit insgesamt fünf bis acht Hurrikanen, einer bis vier davon könnten demnach besonders stark ausfallen.
Für die atlantische Hurrikansaison, die offiziell am Samstag begonnen hat, sind die Prognosen dagegen etwas dramatischer. Hier gehen die NOAA-Experten von überdurchschnittlich viel Aktivität aus: sieben bis elf Hurrikane, drei bis sechs von ihnen mit besonders viel Gewalt. Schuld daran sind zuletzt überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das Ausbleiben des Wetterphänomens El Niño.
Die Nasa will die Hurrikan-Forscher übrigens in diesem Sommer wieder mit schwerem Gerät unterstützen, über das gerade in Deutschland und Europa viel diskutiert wird. Im August und September sollen zwei Drohnen vom Typ "Global Hawk" die Bildung von Stürmen beobachten.
chs
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