Projekt Gutenberg-DE Edition 12

Die Edition 12 enthält mehr als 6.000 Werke von über 1200 Autoren – die größte elektronische Sammlung Deutschsprachiger Literatur. Seit Erscheinen der vorigen Ausgabe ist der Bestand um über 1000 Werke vermehrt worden, der Preis bleibt unverändert. Die jetzt erscheinende Edition 12 hat den Stand der Online-Präsentation von Oktober 2011 und enthält die Werke von Sigmund Freud, Joseph Roth, Ernst Weiß und vielen anderen neu hinzugekommenen Autoren.
>> Zum Gesamtverzeichnis
>> Zum Verzeichnis der neu hinzugekommenen Werke

Die Edition 12 ist erhältlich (USB-Stick: € 39,90, € DVD 30,90).
Information und Bestellung für
>> DVD-ROM
>> USB-Stick

Neu in diesem Jahr:

Stefan Zweig hat ein großes literarisches Erbe hinterlassen, das Romane, Erzählungen, Gedichte und Biographien historischer Persönlichkeiten umfaßt. Er beginnt sein letztes autobiografisches Werk »Ungeduld des Herzens«:

»Ich habe meiner Person niemals so viel Wichtigkeit beigemessen, daß es mich verlockt hätte, anderen die Geschichten meines Lebens zu erzählen. Viel mußte sich ereignen, unendlich viel mehr, als sonst einer einzelnen Generation an Geschehnissen, Katastrophen und Prüfungen zugeteilt ist, ehe ich den Mut fand, ein Buch zu beginnen, das mein Ich zur Hauptperson hat oder – besser gesagt – zum Mittelpunkt. Nichts liegt mir ferner, als mich damit voranzustellen, es sei denn im Sinne des Erklärers bei einem Lichtbildervortrag; die Zeit gibt die Bilder, ich spreche nur die Worte dazu, und es wird eigentlich nicht so sehr mein Schicksal sein, das ich erzähle, sondern das einer ganzen Generation – unserer einmaligen Generation, die wie kaum eine im Laufe der Geschichte mit Schicksal beladen war. Jeder von uns, auch der Kleinste und Geringste, ist in seiner innersten Existenz aufgewühlt worden von den fast pausenlosen vulkanischen Erschütterungen unserer europäischen Erde; und ich weiß mir inmitten der Unzähligen keinen anderen Vorrang zuzusprechen als den einen: als Österreicher, als Jude, als Schriftsteller, als Humanist und Pazifist jeweils just dort gestanden zu sein, wo diese Erdstöße am heftigsten sich auswirkten.«

Robert Musil machte »drei Versuche, ein bedeutender Mann zu werden«: zuerst begann er eine Offiziersausbildung, wurde dann Maschinenbauingenieur und promovierte anschließend nach dem Studium der Philosophie, Mathematik, Physik und experimentelle Psychologie zum Dr. phil. Er gilt als einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts.

Zu den Entdeckern von Robert Musil gehörte Franz Blei (1871 – 1942), Essayist, Erzähler und Übersetzer. In »Das große Bestiarium der modernen Literatur« schrieb er über ihn:

»Der Musil. Der Musil ist ein edles, in schönen Proportionen kräftiggebautes Tier, an dem, da es zu der kleinen Familie der Damhirsche gehört, wo solches nicht Brauch, auffällt, daß es Winterschlaf hält. Der Musil schläft nach jedem reißend verlebten Jahre fünf Jahre lang in unzugänglichem Forst. Seine ungeheure Kraft der Muskeln nicht nur, sondern auch die hohe Sensibilität seines nervösen Lebens, welche der Musil in seinem wachen Jahre zeigt, scheinen den auffallend langen Winterschlaf nötig zu machen.«

Carl Sternheim (1878 – 1942) wurde vor allem berühmt durch seinen Schauspielzyklus »Aus dem bürgerlichen Heldenleben«, der hier in den nächsten Wochen vollständig erscheinen wird. Bereits vorhanden sind die schwarzen Komödien »Die Hose«, »Der Snob« und »Bürger Schippel«.

Walter Serners (1889 – 1942) »manifest dada Letzte Lockerung« gilt als einer der wichtigsten Dada-Texte. In den 20ger und 30ger Jahren schrieb er zudem ein Reihe böser und erotischer Kriminalgeschichten. Der Theologe Jochen Klepper, (1903 – 1942) ist nicht nur ist einer der bedeutendsten Dichter geistlicher Lieder, sondern schuf auch eine Reihe von Prosawerken.

Gute Unterhaltung bieten die Humoristen Fritz Müller-Partenkirchen, Fred Endrikat und Rudolf Greinz, und von einer weiteren Edgar-Wallace-Übersetzung ist das Urheberrecht in diesem Jahr abgelaufen: Der Frosch mit der Maske schleicht ab sofort durch Englands neblige Nächte:
»... Dabei berührte sein Gesicht das des Frosches. War es eine Maske, die jener trug? Er spürte die kalten Glimmerbrillengläser auf seiner Wange ... So kräftig er auch war, er konnte sich aus den ihn umklammernden Armen doch nicht befreien, und sie schwankten in der furchtbaren Finsternis hin und her ...«