Bilder zeigen riesige Reifendeponie: Das schwarze Meer
In Kuwait werden Altreifen auf gigantischen Deponien entsorgt. Auf einigen von ihnen lagern Millionen der Pneus - die Ausmaße der Halden sind mittlerweile so groß, dass sie vom Weltall aus zu erkennen sind.
Das schwarze Meer aus Gummimüll befindet sich mitten in der Wüste, unweit der Stadt Sulaibiya in Kuwait. Hier ist eine riesige Fläche mit Altreifen bedeckt, geschätzt sind es sieben Millionen. Jeden Monat sollen Zehntausende weitere Pneus hinzukommen. Satellitenbilder zeigen das Ausmaß dieser Halde: Ihre Konturen lassen sich vom All aus erkennen.
Welche Gefahr solche Reifenfriedhöfe für Mensch und Umwelt sind, hat sich im April 2012 gezeigt: Damals brach ein Feuer auf einer ähnlich großen Halde im 30 Kilometer westlich von Kuwait City liegenden Al-Jahra-Distrikt aus. Auf der Deponie, die sich nur vier Kilometer entfernt von einem Wohngebiet befindet, brannten rund 500.000 Reifen. Die Rauchsäule war aus weiter Entfernung zu erkennen, trotzdem sollen nach offiziellen Angaben nur zehn Menschen mit Rauchvergiftungen behandelt worden sein.
Laut einem Bericht der Handelsgesellschaft Germany Trade and Invest wurde die Deponie in Al-Jahra mittlerweile einfach mit Sand zugedeckt. Drei Parlamentsabgeordnete haben demnach in einem Gesetzentwurf die Gründung eines Recycling-Unternehmens für Altreifen unter staatlicher Leitung gefordert. Material, das zeigen die Bilder aus Sulaibiya, steht in Kuwait ausreichend zur Verfügung.
Auch in Deutschland türmt sich pro Jahr ein Berg von mehr als einer halben Million Tonnen Altreifen. Bei uns ist es seit 2003 verboten, die Pneus auf einer Deponie zu entsorgen. Stattdessen werden sie nun geschreddert und zu Granulat verarbeitet, in Öfen verbrannt oder einfach runderneuert und wieder an Autos angebracht.
cst
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- Dienstag, 11.06.2013 – 14:55 Uhr
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