Russland schürt Kriegsangst
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich zu: Das Moskauer Oberhaus billigt eine Truppenentsendung ins Nachbarland, auf der Krim besetzen Bewaffnete das Parlament und umstellen Militärbasen. Wie kann ein Krieg im Osten Europas verhindert werden?
La Repubblica - Italien | Montag, 10. März 2014
Die Krise in der Ukraine ist die letzte Etappe der Selbstentkolonialisierung Europas, argumentiert der Historiker Timothy Garton Ash in der linksliberalen Tageszeitung La Repubblica: » mehr
Die Krise in der Ukraine ist die letzte Etappe der Selbstentkolonialisierung Europas, argumentiert der Historiker Timothy Garton Ash in der linksliberalen Tageszeitung La Repubblica: "Nach der Auflösung des Sowjetreichs Ende des 20. Jahrhunderts beendeten die Europäer die Demontage des osmanischen und des österreichisch-ungarischen Reichs, Nachfolgestaaten wie Jugoslawien und die Tschechoslowakei inbegriffen. Nun ist das vor-sowjetische Zarenreich an der Reihe, mit Russlands Präsidenten als Zar Wladimir dem Letzten. ... Die Grenzen der alten Reiche tauchen plötzlich wieder auf den Landkarten der neuen Demokratien auf, als wären sie mit unauslöschlicher Tinte gezeichnet. ... Aus mehr als einem Jahrhundert der Selbstentkolonialisierung sollten wir zwei Dinge gelernt haben: Erstens will ein Volk, das einmal einen Staat hat, nur noch ungern darauf verzichten. … Doch noch wichtiger ist die zweite Lehre: Mittel und Zweck können nicht voneinander getrennt werden, wie der große Antiimperialist Mahatma Gandhi betonte. … Gewaltanwendung hat immer unbeabsichtigte Folgen. Zar Putin kann die Vorherrschaft auf der Krim zurückerobern, doch wird dies am Ende die Unabhängigkeit der Ukraine nur stärken."
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Dnevnik - Bulgarien | Sonntag, 9. März 2014
Die Machtdemonstrationen des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der Krim sind ein einziger Bluff, meint die Tageszeitung Dnevnik: » mehr
Die Machtdemonstrationen des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der Krim sind ein einziger Bluff, meint die Tageszeitung Dnevnik: "Putin ist weder ein Bluthund noch ein Ideologe. Er ist ein Improvisator, der es ohne große Planungen und nach dem Trial-and-Error-Prinzip geschafft hat, in Russland ein stabiles antidemokratisches Regime aufzubauen, mit dem die Mehrheit der Bevölkerung zufrieden ist. Seine Fehler haben ihm die Russen verziehen. So weit so gut. Jetzt versucht er aber, wieder improvisierend, Russland auf den Weg zurück ins Zentrum der Weltpolitik zu bringen. Doch die Situation auf der politischen Weltbühne ist wesentlich transparenter und vorhersehbarer als in Moskau und nur wenige Völker sind nicht so geduldig wie die Russen. Hier ist von vornherein klar, dass bestimmte Improvisationen als Fehler gewertet werden, für die man auch entsprechend bezahlen muss."
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Financial Times - Großbritannien | Sonntag, 9. März 2014
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Wochenende in Telefonaten mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premier David Cameron bekräftigt, dass er das geplante Referendum zur Abspaltung der Krim von der Ukraine für rechtmäßig hält. Die EU ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht bereit, Moskau die Stirn zu bieten, meint Kolumnist Wolfgang Münchau in der konservativen Tageszeitung Financial Times: » mehr
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Wochenende in Telefonaten mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premier David Cameron bekräftigt, dass er das geplante Referendum zur Abspaltung der Krim von der Ukraine für rechtmäßig hält. Die EU ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht bereit, Moskau die Stirn zu bieten, meint Kolumnist Wolfgang Münchau in der konservativen Tageszeitung Financial Times: "Die EU ist gegenüber Russland gespalten, weil ihre Mitgliedstaaten von Gas und Geld abhängig geworden sind. Russland liefert 40 Prozent der deutschen Gasimporte. Beinahe fünf Prozent der deutschen Produktionsexporte gehen nach Russland. Russisches, zum Teil illegales Geld findet seinen Weg in die Finanzzentren und Immobilienmärkte Londons und Zyperns. ... Die EU-Staaten täuschen Entrüstung über die Vorgänge in der Ukraine vor. Aber weil sie es nicht schaffen, sich auf eine effektive gemeinsame Position zu verständigen, sind sie unwillentlich zu Putins wirkungsvollsten Kollaborateuren geworden."
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Expressen - Schweden | Sonntag, 9. März 2014
Im Zuge der Krise in der Ukraine ist im bündnisfreien Schweden die eigene Verteidigungsbereitschaft erneut in den Blickpunkt geraten. Ein Nato-Beitritt ist für das Land, dessen Streitkräfte sich in jüngster Zeit vor allem auf Friedenseinsätze im Ausland konzentriert haben, aber nach wie vor nicht aktuell. Das ist ein Fehler, findet die Boulevardzeitung Aftonbladet: » mehr
Im Zuge der Krise in der Ukraine ist im bündnisfreien Schweden die eigene Verteidigungsbereitschaft erneut in den Blickpunkt geraten. Ein Nato-Beitritt ist für das Land, dessen Streitkräfte sich in jüngster Zeit vor allem auf Friedenseinsätze im Ausland konzentriert haben, aber nach wie vor nicht aktuell. Das ist ein Fehler, findet die Boulevardzeitung Aftonbladet: "Die Wahrheit ist: Zur Nato gibt es keine Alternative. ... Eine Mitgliedschaft würde Schweden aus dem derzeitigen sicherheitspolitischen Vakuum holen. Zwar würde die Krise der Streitkräfte dadurch nicht automatisch gelöst. Aber Schweden bekäme Sicherheitsgarantien, und die Streitkräfte bekämen klare Zielvorgaben, eine übergreifende Idee für ihr Wirken, anstelle des heutigen Wirrwarrs aus unterschiedlichen Interessen. ... Wenn kein Politiker die schwedische Bündnisfreiheit mehr auf begreifliche Weise erklären kann, ist es an der Zeit umzudenken."
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Top-Thema vom Freitag, 7. März 2014
Das Parlament der Krim hat am Donnerstag für einen Anschluss an Russland votiert. Zudem sollen die Bürger der Halbinsel bereits am 16. März in einem ... » mehr
Das Parlament der Krim hat am Donnerstag für einen Anschluss an Russland votiert. Zudem sollen die Bürger der Halbinsel bereits am 16. März in einem Referendum darüber entscheiden, ob sie künftig zu Russland oder zur Ukraine gehören. Kommentatoren bewerten diese Beschlüsse als klugen Schachzug des russischen Präsidenten und fürchten eine Destabilisierung der gesamten Schwarzmeerregion.
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taz - Deutschland | Freitag, 7. März 2014
Der Anschluss der Krim an Russland ist eine lang vorbereitete Aktion, glaubt die linke Tageszeitung taz und sieht in den Beschlüssen des Krim-Parlaments eine wohlkalkulierte Inszenierung: » mehr
Der Anschluss der Krim an Russland ist eine lang vorbereitete Aktion, glaubt die linke Tageszeitung taz und sieht in den Beschlüssen des Krim-Parlaments eine wohlkalkulierte Inszenierung: "Die Annexion ist ohnehin längst gelaufen. Die Scheinlegitimität eines Volksentscheids ist allerdings nützlich, um mögliche Bedenkenträger im Innern zu beruhigen. ... Das Ergebnis steht ohnehin fest. Selbst wenn es Zweifler gäbe, würden die Bajonette der befreienden Besatzungsmacht nachhelfen. ... Die Überraschung sei groß gewesen, heuchelt Moskau, als das Krimparlament gestern für die Zugehörigkeit zu Russland stimmte. Die Inszenierung ist abstoßend, Volksvertreter werden zu Schmierenkomödianten. Das Volk hat Besseres als diese Würdelosigkeit verdient. Die Schlüsselfigur auf der Krim, der neue Ministerpräsident Sergei Axjonow, hatte bei den letzten Wahlen gerade mal 3 Prozent aller Stimmen erhalten. Auch ein eilig der Duma vorgelegtes Gesetz, das den Anschluss fremden Territoriums erlaubt, spricht für eine lang vorbereitete Operation."
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Tages-Anzeiger - Schweiz | Freitag, 7. März 2014
Dass die Entscheidung des Krim-Parlaments über die Zugehörigkeit der Halbinsel zu Russland in Moskau mit Begeisterung aufgenommen wurde, zeigt, dass Russland weiter geht als je zuvor, bemerkt der Tages-Anzeiger: » mehr
Dass die Entscheidung des Krim-Parlaments über die Zugehörigkeit der Halbinsel zu Russland in Moskau mit Begeisterung aufgenommen wurde, zeigt, dass Russland weiter geht als je zuvor, bemerkt der Tages-Anzeiger: "Bisher hat Moskau das Tabu einer Grenzänderung, das seit der Teilung der Sowjetunion gilt, nie gebrochen. Mit einem Anschluss der Krim stösst Putin nicht nur die Ukraine, sondern alle Ex-Sowjetrepubliken vor den Kopf, von denen er gern behauptet, sie seien Russlands Partner. Mit der gleichen Logik wie auf der Krim könnte Russland in fast jedem dieser Länder intervenieren... Doch in Putins Augen geht die Kosten-Nutzen-Rechnung trotzdem auf. Er gewinnt die Krim und damit faktisch ein Vetorecht über die Ukraine. Er hat gegenüber dem Westen eine rote Linie gezogen, auch wenn diese weiter östlich liegt, als Moskau das gern hätte. Und er hat den Streit um die Schwarzmeerflotte beendet: … Mit der Annektierung erspart sich Putin nun den erniedrigenden Abzug."
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Lidové noviny - Tschechien | Freitag, 7. März 2014
Putin verdient einen Orden für seinen Erfindungsreichtum, bemerkt ironisch die konservative Tageszeitung Lidové noviny und bewertet das angekündigte Referendum als einen schlauen Schachzug des russischen Präsidenten: » mehr
Putin verdient einen Orden für seinen Erfindungsreichtum, bemerkt ironisch die konservative Tageszeitung Lidové noviny und bewertet das angekündigte Referendum als einen schlauen Schachzug des russischen Präsidenten: "Erst schickt er Soldaten auf die Krim, ohne dass er auf den Widerstand des hereingelegten Westens stößt. Und jetzt strebt er mit Hilfe der dortigen pro-russischen Behörden danach, sich die Abtrennung der Halbinsel von der Ukraine und ihre Einverleibung legitimieren zu lassen. Putin macht keine großen Fisimatenten und nimmt sich, was ihm erlaubt wird. ... Natürlich ist es ein Unding, über so grundsätzliche Fragen unter großem Zeitdruck und im Angesicht russischer Waffen zu entscheiden. ... Möglich, dass sich die Mehrheit auch unter freien Bedingungen für Russland entschiede. Putin interessiert sich aber gar nicht für den Willen der Bewohner. Die 'Bitte' um Angliederung an Russland würde die westliche Kritik zum Verstummen bringen, dass er sich wie ein Imperator verhalte."
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The Washington Post - USA | Mittwoch, 5. März 2014
Die Krim-Krise legt die völlig unterschiedlichen Weltanschauungen Russlands und der USA offen, argumentiert der frühere US-Außenminister Henry Kissinger in der liberalen Tageszeitung The Washington Post und fordert beide Seiten auf, die Verstocktheit hinter sich zu lassen, um den Konflikt zu lösen: » mehr
Die Krim-Krise legt die völlig unterschiedlichen Weltanschauungen Russlands und der USA offen, argumentiert der frühere US-Außenminister Henry Kissinger in der liberalen Tageszeitung The Washington Post und fordert beide Seiten auf, die Verstocktheit hinter sich zu lassen, um den Konflikt zu lösen: "Die Dämonisierung von Wladimir Putin durch den Westen ist keine Strategie, sie ist ein Alibi für das Fehlen einer Strategie. Putin sollte - ganz unabhängig von den Gründen seines Missmutes - einsehen, dass eine Politik militärischer Zumutungen in einen weiteren Kalten Krieg münden würde. Die Vereinigten Staaten für ihren Teil müssen vermeiden, Russland wie einen Abweichler zu behandeln, dem geduldig die von Washington gesetzten Verhaltensregeln beigebracht werden müssen. Putin ist ein ernstzunehmender Stratege - auf dem Gebiet der russischen Geschichte. Das Verständnis US-amerikanischer Werte und Psychologie sind nicht seine Stärken. Ebenso wenig ist das Verständnis der russischen Geschichte und Psychologie die Stärke der politischen Entscheidungsträger in den USA. Die Führungskräfte auf allen Seiten sollten sich darauf besinnen, an Ergebnissen zu arbeiten, anstatt sich gegenseitig im Posieren überbieten zu wollen."
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Top-Thema vom Donnerstag, 6. März 2014
Die EU-Spitzen beraten auf einem Gipfel am heutigen Donnerstag über Maßnahmen gegen Moskau. Während osteuropäische Staaten harte Sanktionen fordern, setzt Deutschland auf Vermittlung zwischen Russland ... » mehr
Die EU-Spitzen beraten auf einem Gipfel am heutigen Donnerstag über Maßnahmen gegen Moskau. Während osteuropäische Staaten harte Sanktionen fordern, setzt Deutschland auf Vermittlung zwischen Russland und der Ukraine. Einige Kommentatoren fürchten, dass Drohungen gegen Moskau mehr schaden als nützen, andere fordern gar eine Militäraktion gegen Russland.
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Hospodářské noviny - Tschechien | Donnerstag, 6. März 2014
Wenn die EU-Spitzen heute in Brüssel über mögliche Sanktionen gegen Russland beraten, sollten sie vor echten Gesten der Drohung nicht zurückschrecken, fordert die wirtschaftsliberale Tageszeitung Hospodářské noviny: » mehr
Wenn die EU-Spitzen heute in Brüssel über mögliche Sanktionen gegen Russland beraten, sollten sie vor echten Gesten der Drohung nicht zurückschrecken, fordert die wirtschaftsliberale Tageszeitung Hospodářské noviny: "Aus der Geschichte wissen wir, dass die einzige Möglichkeit, beim russischen Zaren langfristig Respekt zu erlangen, darin besteht, Stärke zu zeigen. Das hieße, die nicht-atomaren Kampfkräfte der Nato auf dem Boden der europäischen Mitgliedstaaten koordiniert zu mobilisieren. Vor allem mit der US-amerikanischen Kampfflotte in nahen internationalen Gewässern würde man zeigen, dass die Allianz aktionsfähig ist und Drohpotenzial besitzt. Wann sonst, wenn nicht im Augenblick eines Angriffs auf einen direkten Nachbarn soll man nach Jahren von Übungen konventionelle Kräfte an der Ostgrenze der Allianz stationieren? Ein solcher militärischer Druck, die Ausweisung von Putins Botschaftern und die reale Drohung einer internationalen Isolierung würden sicher Gegenreaktionen auslösen. Der Kreml würde den Gashahn zudrehen. Die Frage ist, wie wichtig den Europäern ihre Prinzipien sind."
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Delo - Slowenien | Donnerstag, 6. März 2014
Mit seinen Drohungen gegen Russland verhält sich der Westen wie ein Elefant im Porzellanladen, kritisiert die linksliberale Tageszeitung Delo: » mehr
Mit seinen Drohungen gegen Russland verhält sich der Westen wie ein Elefant im Porzellanladen, kritisiert die linksliberale Tageszeitung Delo: "Für die Ukrainer, die noch immer auf dem Euromaidan verharren, ebenso wie für die, die im Osten des Landes russischen Schutz vor den 'Faschisten' verlangen, dauert die Krise bereits das ganze Leben. Die internationalen Elefanten, die sich im ukrainischen Porzellanladen befinden, haben diese Krise nicht gelöst. Im Gegenteil, sie haben den Konflikt bis aufs Äußerste verschärft. Es besteht die Gefahr, dass das von der Fläche her größte europäische Land zerfällt. ... Das Vertrauen des östlichen Teils des Landes wird man ohne Hilfe Moskaus nur schwer wiedergewinnen. Die leeren Drohungen des Westens, die voller Scheinheiligkeit sind, werden nichts lösen. Eher das Gegenteil wird der Fall sein."
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Finanz und Wirtschaft - Schweiz | Donnerstag, 6. März 2014
Der schwer zu entschärfende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zeigt, wie riskant die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas ist, kommentiert die Wochenzeitung Finanz und Wirtschaft: » mehr
Der schwer zu entschärfende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zeigt, wie riskant die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas ist, kommentiert die Wochenzeitung Finanz und Wirtschaft: Europa sollte "unverzüglich und ernsthaft signalisieren, dass es andere Optionen hat und nach Kräften fördert. Bislang wurde in den meisten europäischen Staaten das Thema Schiefergas nur zögerlich angepackt - hier ist es nun höchste Zeit für eine 'Energiewende'. Und wer weiss, vielleicht erscheint bald die Kernkraft wieder in einem günstigeren Licht. Daneben bleibt mehr Strom aus Sonne und Wind willkommen, doch das Potenzial reicht nicht. ... Wenn Russland ... mit der Zeit in der Kasse spürte, dass sich westliche Kunden anderswie versorgen - umso besser. Wahrscheinlich ist das die einzige Botschaft, die das rüde Regime am Roten Platz versteht: versiegender Devisennachschub."
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Alle verfügbaren Texte von » Manfred Rösch
El País - Spanien | Donnerstag, 6. März 2014
Europa muss Russland deutlich spüren lassen, dass eine Aggression wie der Einmarsch in die Ukraine nicht ohne Konsequenzen bleibt, mahnt der Politologe José Ignacio Torreblanca in seinem Blog bei der linksliberalen Tageszeitung El País: » mehr
Europa muss Russland deutlich spüren lassen, dass eine Aggression wie der Einmarsch in die Ukraine nicht ohne Konsequenzen bleibt, mahnt der Politologe José Ignacio Torreblanca in seinem Blog bei der linksliberalen Tageszeitung El País: "Es ist dringend nötig, jegliche wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Moskau auszusetzen. ... Die Regierung in Kiew muss sowohl wirtschaftlich und finanziell unterstützt werden als auch bei dem Versuch, eine breit gefächerte Regierungskoalition auf die Beine zu stellen. Der korrekte Ablauf der Wahlen am 25. Mai sowie der politischen und verfassungsrechtlichen Veränderungen muss garantiert werden. Europäische und außereuropäische Politiker müssen ihre Präsenz in der Ukraine verstärken, das betrifft also auch Vertreter der Uno, des IWF und vor allem der OSZE. ... Russischen Unternehmen in der EU muss mit der Sperrung ihrer Konten gedroht werden. ... Die Botschaft an Russland muss eindeutig sein: Wir können keine normalen Beziehungen zu Russland unterhalten, solange Russland keine normalen Beziehungen zu seinen Nachbarn unterhält. Kein Business as usual."
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Sputnikipogrom - Russland | Mittwoch, 5. März 2014
Auf der Krim würden keine prorussischen Separatistenbewegungen unterstützt, das ließ Präsident Putin in seiner Ansprache am Dienstag die Welt wissen. Der russische Publizist Jegor Proswirnin ist auf seinem Blog Sputnikipogrom generell enttäuscht vom russischen Staatsoberhaupt, weil ihm dessen Unterstützung für die Russen im In- und Ausland nicht weit genug geht: » mehr
Auf der Krim würden keine prorussischen Separatistenbewegungen unterstützt, das ließ Präsident Putin in seiner Ansprache am Dienstag die Welt wissen. Der russische Publizist Jegor Proswirnin ist auf seinem Blog Sputnikipogrom generell enttäuscht vom russischen Staatsoberhaupt, weil ihm dessen Unterstützung für die Russen im In- und Ausland nicht weit genug geht: "Zwei Tage lang erinnerte Putins Fernsehen daran, dass es ein russisches Volk gibt, dass Russen nicht nur in Russland leben, dass Russen verpflichtet sind, andere Russen zu beschützen, dass nationale Solidarität über allen Staatsgrenzen und Verträgen steht. ... Selbst im vermeintlich apathischen Osten der Ukraine kamen Zehntausende auf pro-russischen Demonstrationen zusammen. ... Der russische Frühling brach aus. Doch plötzlich erinnerte man sich daran, dass in der Ukraine keine Russen leben, sondern bloß Russischsprachige. Und dann hieß es, man sollte Russen doch vor allem in Russland beschützen, wenn man es ernst meint."
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The New Yorker - USA | Samstag, 1. März 2014
Die Probleme der Ukraine sind gewaltig und die militärische Bedrohung durch Russland scheint ihre Lösung unmöglich zu machen, analysiert das linksliberale US-Wochenmagazin The New Yorker: » mehr
Die Probleme der Ukraine sind gewaltig und die militärische Bedrohung durch Russland scheint ihre Lösung unmöglich zu machen, analysiert das linksliberale US-Wochenmagazin The New Yorker: "Die neue ukrainische Führung ist mehr als schwach. Sie ist instabil. Sie sieht sich mit der Bürde der Legitimität konfrontiert. Janukowitsch war zwar ungeheuer korrupt und ließ auf sein eigenes Volk schießen. Aber er wurde eben auch ins Amt gewählt und dann durch einen Aufstand gestürzt, nicht durch eine Wahl. … Die Ukraine hat schon eine enttäuschende Revolution durchlebt. Die orangene Revolution von 2004 scheiterte daran, dass es ihr nicht gelang, demokratische Institutionen und wirtschaftliche Gleichberechtigung zu etablieren. ... Doch wie kann sich die Ukraine zügig auf Parlamentswahlen vorbereiten, um ihr Legitimationsproblem zu lösen, während ein anderes Land militärische Truppen dorthin schickt?"
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Radikal - Türkei | Mittwoch, 5. März 2014
Russische Kriegsschiffe fuhren am gestrigen Dienstag durch den Bosporus in Richtung Krim im Schwarzen Meer. Der Konflikt könnte massive Folgen auch für die Türkei haben, warnt die liberale Tageszeitung Radikal: » mehr
Russische Kriegsschiffe fuhren am gestrigen Dienstag durch den Bosporus in Richtung Krim im Schwarzen Meer. Der Konflikt könnte massive Folgen auch für die Türkei haben, warnt die liberale Tageszeitung Radikal: "Die Ukraine-Krim-Krise kann einen zweiten 'Kalten Krieg' zwischen dem Westen und Russland auslösen und das Schwarze Meer dabei zum Manövergelände des Krieges werden. Wir wissen, dass auf der Achse von strategischen und sicherheitspolitischen Interessen die Ukraine/Krim für das regionale und globale Gleichgewicht wesentlich wichtiger ist als etwa Syrien. ... Obama versucht Putin von weiteren Schritten abzuhalten. Jeder weiß: Wenn er damit keinen Erfolg hat, kann sich die Ukraine-Krim-Krise schnell bis nach Georgien und Belarus ausbreiten. Die Türkei leidet im Süden bereits unter den Krisen im Irak und besonders in Syrien. Wenn nun im Norden die Ukraine-Krim-Krise dazukommt, erwarten uns schwere Zeiten."
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Rzeczpospolita - Polen | Mittwoch, 5. März 2014
Polen gibt zwischen 2011 und 2018 insgesamt rund 2,7 Milliarden Euro für Projekte aus, die die Energieabhängigkeit von Russland verringern sollen. Die Ukraine-Krise zeigt, dass dieses Vorhaben mehr als notwendig ist, findet die konservative Tageszeitung Rzeczpospolita und glaubt an einen Erfolg: » mehr
Polen gibt zwischen 2011 und 2018 insgesamt rund 2,7 Milliarden Euro für Projekte aus, die die Energieabhängigkeit von Russland verringern sollen. Die Ukraine-Krise zeigt, dass dieses Vorhaben mehr als notwendig ist, findet die konservative Tageszeitung Rzeczpospolita und glaubt an einen Erfolg: "In knapp einem Jahr wird schon das erste Schiff aus Katar mit Flüssiggas den Hafen von Swinemünde anlaufen. Die Verträge sehen vor, dass mit Hilfe dieser Lieferungen zehn Prozent des Bedarfs in Polen abgedeckt werden. Und es könnten sogar noch mehr sein: [Der staatliche Versorger] PGNiG hat versichert, dass damit sogar ein Drittel des Bedarfs gestillt werden kann. Und dazu könnte auch noch das Schiefergas kommen. Die Konflikte mit dem Kreml und mit Gazprom über die Preise und die Lieferungen in den vergangenen Jahren haben immer wieder gezeigt, dass sich die Kosten dafür in jedem Fall lohnen. Und die aktuelle Situation bestätigt umso mehr, dass diese Projekte eine absolute Notwendigkeit sind."
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Simerini - Zypern | Mittwoch, 5. März 2014
Die EU kommt angesichts des russischen Vorgehens auf der Krim am Donnerstag zu einem Krisengipfel zusammen und erwägt Sanktionen gegen Moskau. Die USA ihrerseits haben Russland bereits die militärische Zusammenarbeit aufgekündigt. Die konservative Tageszeitung Simerini vergleicht die Reaktionen des Westens auf die Krim-Krise mit denen auf die türkische Invasion in Zypern im Jahr 1974 und ist enttäuscht: » mehr
Die EU kommt angesichts des russischen Vorgehens auf der Krim am Donnerstag zu einem Krisengipfel zusammen und erwägt Sanktionen gegen Moskau. Die USA ihrerseits haben Russland bereits die militärische Zusammenarbeit aufgekündigt. Die konservative Tageszeitung Simerini vergleicht die Reaktionen des Westens auf die Krim-Krise mit denen auf die türkische Invasion in Zypern im Jahr 1974 und ist enttäuscht: "Der Westen übte damals weder Druck auf die Türkei aus, noch drohte er mit wirtschaftlichen und militärischen Sanktionen, wie er es heute gegenüber Russland tut. Er ließ der Türkei freie Hand, ihr Verbrechen fortzusetzen und gleichzeitig ihre Opfer zu zwingen, eine Lösung zu akzeptieren, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. … Es ist mithin allzu verständlich, dass die Zyperngriechen kein Vertrauen in den Westen haben können. Und sie hätten das gute Recht, von ebendiesem Westen, der im Fall der Ukraine so energisch auftritt, mehr Entschlossenheit gegenüber der Türkei zu verlangen. Die politische Heuchelei in Sachen moralischer Werte ist ein Bumerang, der die westliche Welt noch einholen wird."
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Il Sole 24 Ore - Italien | Mittwoch, 5. März 2014
Putin verhält sich wie ein Pokerspieler und setzt auf die Uneinigkeit der EU, analysiert die liberale Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore dessen Ansprache: » mehr
Putin verhält sich wie ein Pokerspieler und setzt auf die Uneinigkeit der EU, analysiert die liberale Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore dessen Ansprache: "Waldimir Putins scheinbar entspannte Gesten scheinen vor allem dazu zu dienen, den Zusammenhalt der europäischen Front zu testen. … Wenn es weiter keine entschlossene gemeinsame Position Europas gibt, könnte Putin annehmen, er habe freie Hand in der Ukraine. Die Uneinigkeit der EU ist diesmal weitaus schwerwiegender als sonst. Nicht nur weil die Ukraine unmittelbar an die Gemeinschaft grenzt, sondern auch weil die ganze Geschichte mit der plötzlichen und unbegründeten Verweigerung des ukrainischen Präsidenten begann, das Assoziationsabkommen mit der EU zu unterzeichnen. Angesichts des russischen Versuchs, erst mit Bestechung und dann mit Gewalt die Annäherung der Ukraine an die EU zu verhindern, kann es sich die EU nun nicht leisten unbeweglich zu verharren und herumzustottern."
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Alle verfügbaren Texte von » Vittorio Emanuele Parsi
De Volkskrant - Niederlande | Mittwoch, 5. März 2014
Selbstsicher präsentierte sich der russische Präsident Wladimir Putin auf seiner Pressekonferenz zur Krim-Krise, aber seine Worte offenbaren ein verzerrtes Weltbild, analysiert die linksliberale Tageszeitung De Volkskrant: » mehr
Selbstsicher präsentierte sich der russische Präsident Wladimir Putin auf seiner Pressekonferenz zur Krim-Krise, aber seine Worte offenbaren ein verzerrtes Weltbild, analysiert die linksliberale Tageszeitung De Volkskrant: "Es ist Putin, wie er leibt und lebt: Was auch geschieht, der Westen ist der Aggressor und Russland das Opfer. Putin selbst ist übrigens ein Mann des Friedens. ... Je mehr man ihm zuhört, desto mehr gerät man in einen Traumzustand, zwischen Realität und Fantasie. ... In Putins Welt ist Russland nämlich tatsächlich umgeben von Feinden, äußeren und inneren. Und das bereits seit zehn Jahren andauernde Komplott, um die Ukraine aus Moskaus Einfluss zu lösen, muss nun gestoppt werden. ... Putin präsentierte der Welt einen neuen Status Quo: Die Krim ist russisch, Menschen in der gesamten Ukraine müssen ein 'Selbstbestimmungsrecht' haben, und Putin ist im Recht, wenn er das Militär 'als letztes Hilfsmittel' anderswo in der Ukraine Ordnung schaffen lässt."
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Deutschlandfunk - Deutschland | Mittwoch, 5. März 2014
Das ukrainische Team will den Paralympischen Winterspielen 2014 in Sotschi fernbleiben, die am Freitag beginnen. Nun angesichts der Krim-Krise alle Teams zum Boykott aufzurufen, wie es einige Stimmen aus Politik und Gesellschaft tun, hält der öffentlich-rechtliche Deutschlandfunk allerdings für falsch: » mehr
Das ukrainische Team will den Paralympischen Winterspielen 2014 in Sotschi fernbleiben, die am Freitag beginnen. Nun angesichts der Krim-Krise alle Teams zum Boykott aufzurufen, wie es einige Stimmen aus Politik und Gesellschaft tun, hält der öffentlich-rechtliche Deutschlandfunk allerdings für falsch: "Wahrscheinlich wäre eine Boykott-Diskussion im Falle der Olympischen Spiele halbherziger geführt worden, aber so bleibt wenigstens der Trost, dass mit den Paralympics eine vergleichsweise gesellschaftlich wertvolle Veranstaltung in Sotschi stattfindet. Denn vor nunmehr 34 Jahren, beim Olympia-Boykott von Moskau 1980, fanden die Paralympischen Spiele nicht in Russland, sondern in den Niederlanden statt. Die damalige Begründung der Sowjetunion: Bei uns gibt es keine Behinderten."
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Die Presse - Österreich | Mittwoch, 5. März 2014
Wladimir Putin spürt den Gegendruck, interpretiert die liberal-konservative Tageszeitung Die Presse die Äußerungen des russischen Präsidenten vom Dienstag: » mehr
Wladimir Putin spürt den Gegendruck, interpretiert die liberal-konservative Tageszeitung Die Presse die Äußerungen des russischen Präsidenten vom Dienstag: "Die Sanktionsdrohungen der USA und der EU zeigen Wirkung. Dadurch öffnet sich ein Zeitfenster bis Donnerstag. An diesem Tag wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs unter anderem über 'gezielte Maßnahmen' gegen Putin und dessen Umfeld entscheiden; das könnte zum Einfrieren russischer Auslandsvermögen führen. Die Amerikaner überlegen zudem, Einreiseverbote zu verhängen. Auch über einen Ausschluss Russlands aus den G8, dem exklusiven Klub der weltweit größten Industrienationen, wird laut nachgedacht, ebenso über Handelsbeschränkungen. Der Westen führte Putin seinen kompletten Baukasten wirtschaftlicher und diplomatischer Folterwerkzeuge vor Augen. Kommen sie zur Anwendung, wären die Folgen für Russland schmerzhaft. "
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Alle verfügbaren Texte von » Christian Ultsch
Irish Independent - Irland | Dienstag, 4. März 2014
Die russische Sicht auf den Konflikt mit der Ukraine unterscheidet sich grundlegend von der des Westens, erklärt die Russlandexpertin Mary Dejevsky in der konservativen Tageszeitung Irish Independent: » mehr
Die russische Sicht auf den Konflikt mit der Ukraine unterscheidet sich grundlegend von der des Westens, erklärt die Russlandexpertin Mary Dejevsky in der konservativen Tageszeitung Irish Independent: "Wladimir Putins Haltung reflektiert den heimatlichen Konsens: Die Ukraine mag zwar unabhängig sein, doch sie gehört stets zum Einflussbereich Russlands. Und Moskau kann nicht einfach zusehen, wie der Westen sich verschwört, um Russland die Ukraine wegzunehmen. … Putin mag Janukowitsch am Ende opfern. Doch die Tatsache, dass Janukowitsch demokratisch gewählt wurde; die Art und Weise seines Sturzes (durch Straßenproteste) und die rechtsradikalen Gruppierungen innerhalb der Protestbewegung (die in Russland so dargestellt werden, als seien sie in der Mehrheit), verdichten sich zu den Vorboten eines neuen Regimes, das aus Sicht Moskaus die russischsprechende Bevölkerung der Ukraine bedroht. Diese Wahrnehmung der Situation mag nicht der Wahrheit entsprechen. Aber viele Russen, die in der Sowjet-Ära groß geworden sind, Putin eingeschlossen, finden sie glaubhaft - zumindest glaubhafter als die westliche Version der Geschichte, wonach aufgeklärte Demonstranten im nationalen Interesse einen Despoten aus dem Amt werfen."
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Der Standard - Österreich | Dienstag, 4. März 2014
Westliche Politiker haben das militärische Vorgehen Russlands auf der Krim scharf verurteilt und Sanktionen angedroht. Doch sollte sich der Westen nicht in einen aussichtslosen Kampf verrennen, warnt die linksliberale Tageszeitung Der Standard: » mehr
Westliche Politiker haben das militärische Vorgehen Russlands auf der Krim scharf verurteilt und Sanktionen angedroht. Doch sollte sich der Westen nicht in einen aussichtslosen Kampf verrennen, warnt die linksliberale Tageszeitung Der Standard: "Was würden Realpolitiker dem US-Präsidenten und den EU-Spitzen raten? Zuerst einmal nicht für etwas zu kämpfen, was wenig praktischen Wert hat und nicht zu halten ist. Das ist die Krim. Russland hat viel größere strategische Interessen dort als der Westen oder auch die Ukraine (Stichwort Schwarzmeerflotte) und kann diese leicht durchsetzen. Sogar völkerrechtlich ist die russische Position nicht völlig illegitim. ... Hier hat der Westen Putin etwas anzubieten - die internationale Anerkennung einer Rückkehr der Krim zu Russland. Dafür könnte man verlangen, dass dieser Prozess legal und geordnet, nach einer überwachten Volksabstimmung, geschieht."
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Cumhuriyet - Türkei | Dienstag, 4. März 2014
Besonders unter den auf der Krim lebenden Tataren herrscht Angst davor, dass die Halbinsel wieder an Russland fallen könnte. Doch auch vom Westen hat die turksprachige und muslimische Volksgruppe nichts zu erwarten, fürchtet die kemalistische Tageszeitung Cumhurriyet: » mehr
Besonders unter den auf der Krim lebenden Tataren herrscht Angst davor, dass die Halbinsel wieder an Russland fallen könnte. Doch auch vom Westen hat die turksprachige und muslimische Volksgruppe nichts zu erwarten, fürchtet die kemalistische Tageszeitung Cumhurriyet: "Katharina die Große hat die erste 'ethnische Säuberung' an den Krim-Tataren vorgenommen, zu Zeiten der Sowjetunion wurden sie deportiert. Erst in den letzten 30 Jahren erlebten sie eine gewisse Unterstützung vom ukrainischen Volk. Sollte die Krim nun ein weiteres Mal unter das Joch Russlands fallen, wird dieser relative Frieden der Vergangenheit angehören. ... Doch keine der großen Nationen wird für die Krim einen Kampf mit Russland riskieren. Obamas Führung ist schwach. Europa ist geteilt in kleinste politische Lager und von Russlands Energie abhängig. ... Wer wird in dieser Situation die Hand der Krim-Tataren halten? Etwa unsere Regierung, die in Korruptionsskandalen feststeckt? Das Ausmaß dieser Tragödie ist fast schon zum Lachen. "
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Financial Times - Großbritannien | Montag, 3. März 2014
Russland kann sich gar keinen Krieg um die Krim leisten, wirft die konservative Tageszeitung Financial Times ein, denn die Wirtschaft des Landes würde einen hohen Preis zahlen: » mehr
Russland kann sich gar keinen Krieg um die Krim leisten, wirft die konservative Tageszeitung Financial Times ein, denn die Wirtschaft des Landes würde einen hohen Preis zahlen: "Wie hoch dieser sein kann, zeigte sich nach dem Einmarsch auf der Krim, als die Börse in Moskau zusammenbrach und die Aktien von Gazprom und Sberbank - zwei große Firmen, die eng mit dem Kreml verbunden sind - um je zehn Prozent fielen. Die Implementierung von offiziellen Wirtschaftssanktionen oder Visa-Sperren für die russische Elite würden den Schmerz noch verstärken. Reiche Russen sehen es als selbstverständlich an, mal eben übers Wochenende nach London oder Paris zu jetten. Milliarden Dollar aus russischen Vermögen sind in westlichen Banken gebunkert oder in europäischen Immobilien investiert. ... Die Bereitschaft Russlands, die Rohstoffwaffe zu benutzen, wird ebenfalls überbewertet. Russland muss seine Rohstoffe ins Ausland verkaufen und verdankt fast 70 Prozent seiner Exporteinnahmen dem Öl und dem Gas."
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Dnevnik - Bulgarien | Montag, 3. März 2014
Einen Krieg gegen die Ukraine will Wladimir Putin eigentlich gar nicht führen, doch das Desaster in Russland lässt sich so oder so nicht mehr aufhalten, meint der Politologe Evgenij Dajnov in der Tageszeitung Dnevnik: » mehr
Einen Krieg gegen die Ukraine will Wladimir Putin eigentlich gar nicht führen, doch das Desaster in Russland lässt sich so oder so nicht mehr aufhalten, meint der Politologe Evgenij Dajnov in der Tageszeitung Dnevnik: "Er will, wie schon Stalin vor ihm, die Früchte des Kriegs ernten ohne tatsächlich Krieg zu führen. Diesmal wird aber aller Voraussicht nach genau das Gegenteil eintreten: Ohne Krieg zu führen, wird Russland den hohen Preis für einen Krieg zahlen und dessen Entbehrungen zu spüren bekommen. Der Rubel befindet sich im freien Fall. Die russische Zentralbank hat den Leitzins erhöht und wird ihn weiter erhöhen. Die Investoren fliehen Hals über Kopf und bald könnte den Banken das Geld ausgehen, weil alle versuchen werden, ihre Guthaben ins Ausland in Sicherheit zu bringen. Ohne, dass ein einziger Gewehrschuss gefallen wäre (Gott bewahre!), könnte Russland in wenigen Wochen gezwungen sein, Essensmarken einzuführen."
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Õhtuleht - Estland | Dienstag, 4. März 2014
Etwas entgegensetzen kann der Westen der russischen Aggression auf der Krim kaum, analysiert die Boulevardzeitung Õhtuleht und fürchtet gar um die Freiheit der baltischen Staaten: » mehr
Etwas entgegensetzen kann der Westen der russischen Aggression auf der Krim kaum, analysiert die Boulevardzeitung Õhtuleht und fürchtet gar um die Freiheit der baltischen Staaten: "Was kann den Angreifer anhalten? Russland ist abhängig vom Gasverkauf an Europa und ein Importstopp wäre wirkungsvoll. Doch leider ist Europa ebenso abhängig von den russischen Gaslieferungen. Welche Regierung würde es wagen, ihren Wählern vorzuschlagen den nächsten Winter in einer kalten Wohnung zu verbringen und das alles nur wegen einer Halbinsel, die niemand auf der Landkarte zeigen kann? … Man könnte auch endlich aus der Geschichte lernen: Jegliche Nachgiebigkeit wird nur den Appetit des Aggressors und sein Gefühl der Straffreiheit steigern. Für uns Esten, Letten und Litauer ist das besonders schmerzhaft. Falls wir zusammen mit dem Westen die Gewalt Russlands in der Ukraine einfach so akzeptieren, sind wir selbst die Nächsten."
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Kainuun Sanomat - Finnland | Montag, 3. März 2014
Allein Besonnenheit kann nun einen Krieg in Europa verhindern, findet die liberale Tageszeitung Kainuun Sanomat und lobt die momentane Zurückhaltung westlicher Politiker: » mehr
Allein Besonnenheit kann nun einen Krieg in Europa verhindern, findet die liberale Tageszeitung Kainuun Sanomat und lobt die momentane Zurückhaltung westlicher Politiker: "Vorerst wird der Provokation Russlands auf diplomatischer Ebene mit Rhetorik begegnet und das ist in dieser Situation das Klügste, auch wenn die andere Seite internationale Verträge bricht. Scharfe Worte sind einstweilen besser als konkrete Gegenmaßnahmen, denn diese würden automatisch zu einem Krieg im zweitgrößten Staat Europas führen. ... Ein Krieg auf der Krim und in der Ukraine lässt sich so lange vermeiden, wie kein Schuss fällt. Die Führer der Großmächte und der Übergangsregierung der Ukraine müssen jetzt die Nerven bewahren und auf gut abgestimmte Diplomatie setzen. Der erste Schuss muss vermieden werden."
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Corriere del Ticino - Schweiz | Montag, 3. März 2014
Es reicht nicht aus, nur das Verhalten Russlands zu verurteilen, mahnt die liberale Tageszeitung Corriere del Ticino und ruft nach Wirtschaftssanktionen: » mehr
Es reicht nicht aus, nur das Verhalten Russlands zu verurteilen, mahnt die liberale Tageszeitung Corriere del Ticino und ruft nach Wirtschaftssanktionen: "Die USA haben einen größeren und konkreteren Handlungsspielraum als die EU, die wie immer uneins ist. Nicht zuletzt, weil die USA nicht vom russischen Gashahn abhängig sind. … Die wirkungsvollste Waffe Washingtons sind ein Ausschluss Russlands aus den Bankgeschäften und die Androhung finanzieller Sanktionen. An diesem höchst sensiblen Lebensnerv könnte sich Putin getroffen fühlen, bevor er den Befehl zum Einmarsch in der Ukraine gibt. ... Auch wenn die russischen Panzer noch aus der kommunistischen Ära stammen, die Wirtschaft des Landes hängt heute, im Gegensatz zu der der Sowjetunion, von den westlichen Investitionen und dem Handel mit dem Westen ab. Vielleicht stellt sich Putin wenigstens auf diesem Ohr nicht taub?"
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Lidové noviny - Tschechien | Montag, 3. März 2014
Russlands Androhung eines Militäreinsatzes auf der Krim erinnert die konservative Tageszeitung Lidové noviny an die Besetzung der Tschechoslowakei 1968 und an Putins sowjetischen Vorgänger Leonid Breschnew: » mehr
Russlands Androhung eines Militäreinsatzes auf der Krim erinnert die konservative Tageszeitung Lidové noviny an die Besetzung der Tschechoslowakei 1968 und an Putins sowjetischen Vorgänger Leonid Breschnew: "Dass Kiew versucht, sich aus der Moskauer Sphäre zu befreien, ist für Putin eine ähnliche Provokation, wie es die freie Presse in Dubčeks Tschechoslowakei für Breschnew war. Für Putin ist nicht entscheidend, ob die russische Minderheit in der Ukraine tatsächlich bedroht ist. ... Putin will demonstrieren, dass Russland das Sagen hat und dass die Souveränität der anderen nur ein Fetzen Papier ist. Das ist die Breschnew-Doktrin des Jahres 2014. ... Wer anzweifelt, was Moskau heilig ist, wird zum legitimen Ziel eines Eingriffs. Das galt im August 1968 für die Tschechoslowakei und im August 2008 für Georgien und das gilt im März 2014 für die Ukraine. Die Regime in Moskau kommen und gehen, aber die Breschnew-Doktrin der begrenzten Souveränität bleibt bestehen."
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24 Chasa - Bulgarien | Montag, 3. März 2014
Die Situation auf der Krim ist nicht zu vergleichen mit dem Konflikt zwischen Russland und Georgien, der 2008 zum Krieg im Südkaukasus führte, analysiert der Politologe Tihomir Bezlov in der Tageszeitung 24 Chasa: » mehr
Die Situation auf der Krim ist nicht zu vergleichen mit dem Konflikt zwischen Russland und Georgien, der 2008 zum Krieg im Südkaukasus führte, analysiert der Politologe Tihomir Bezlov in der Tageszeitung 24 Chasa: "Georgien liegt im Kaukasus. Die Ukraine hingegen grenzt an Polen und hat zusammen mit den USA, Großbritannien und Russland das Budapester Memorandum unterschrieben, das ihre Souveränität garantiert, und im Gegenzug ihre Atomwaffen abgegeben. Nun fragen sich die Ukrainer, ob Russland das Risiko [einer militärischen Invasion] eingehen würde, wenn die taktischen Atomwaffen noch da wären. ... Ist der Westen nach Georgien zu erneuten Zugeständnissen bereit? Andererseits ist die Frage, wem die Ukraine gehört, Russland viel wichtiger als die Frage, wem Georgien gehört. Es kommen also schwierige Zeiten auf alle zu."
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Público - Portugal | Freitag, 28. Februar 2014
Der ukrainische Übergangspremier Arseni Jazenjuk hat am Donnerstag die Aufgaben seines Kabinetts mit einer Kamikaze-Mission verglichen - und er hat wohl Recht, fürchtet die liberale Tageszeitung Público: » mehr
Der ukrainische Übergangspremier Arseni Jazenjuk hat am Donnerstag die Aufgaben seines Kabinetts mit einer Kamikaze-Mission verglichen - und er hat wohl Recht, fürchtet die liberale Tageszeitung Público: "Er weiß, dass er auf die Hilfe des IWF, der USA und der EU zählen kann, doch die Mittel, die zur Verfügung stehen, entsprechen bei weitem nicht dem, was die Ukraine tatsächlich braucht. Die Gefahr einer Insolvenz ist real, und die Regierung ist gezwungen, schwerwiegende und unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen. ... Gleichzeitig zeigen die separatistischen Proteste auf der Krim, dass Moskau damit begonnen hat, die pro-russische Bevölkerung in der Ukraine zu mobilisieren, um Kiew unter Druck zu setzen. Die Zukunft der Ukraine ist mit großen Risiken verbunden und Jazenjuks fragile Übergangsregierung wird große Schwierigkeiten haben, die Lage unter Kontrolle zu bringen. An der östlichen Grenze Europas türmt sich eine Krise unvorhersehbaren Ausmaßes auf."
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Lidové noviny - Tschechien | Freitag, 28. Februar 2014
Die Spannungen auf der Krim erinnern die konservative Tageszeitung Lidové noviny an den Balkan-Konflikt: » mehr
Die Spannungen auf der Krim erinnern die konservative Tageszeitung Lidové noviny an den Balkan-Konflikt: "Wladimir Putin ist nicht Slobodan Milošević. Doch die Welt scheint seit damals nicht klüger geworden zu sein. ... Das ukrainische Parlament hebt das Gesetz auf, das die Zweisprachigkeit (sprich den Gebrauch des Russischen) für die Minderheit garantierte. Muss man sich dann wundern, wenn nicht identifizierte Bewaffnete auf dem Parlament der Krim die russische Flagge hissen? Der Westen nennt den Angriff auf das Parlament in Simferopol gefährlich und unverantwortlich. Aber dem bewaffneten Widerstand auf dem Maidan hat er die Daumen gedrückt. Unter den Russen verstärkt sich der Eindruck, dass der Westen nicht eine Demokratie für alle möchte und dass er den Ukrainern zugesteht, was er den Russen abspricht. Sollte sich diese Überzeugung in der russischen Gesellschaft durchsetzen, wird Putin die Russen im 'nahen Ausland' mit derselben Entschlossenheit verteidigen, mit der Milošević die Serben in den 'serbischen Gebieten' verteidigt hat."
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Newsweek Polska - Polen | Freitag, 28. Februar 2014
Der Konflikt auf der ukrainischen Halbinsel Krim überfordert sogar Russland, fürchtet das neutrale Nachrichtenmagazin Newsweek Polska: » mehr
Der Konflikt auf der ukrainischen Halbinsel Krim überfordert sogar Russland, fürchtet das neutrale Nachrichtenmagazin Newsweek Polska: "Es sieht ganz danach aus, dass die Lage auf der Krim jetzt sehr schnell außer Kontrolle gerät. Und das passiert gerade nicht durch die Propaganda aus Moskau. Anatolij Mogilew [der am Donnerstag als Premier der Autonomen Krim-Republik zurückgetreten ist] war früher Innenminister unter Janukowitsch und ist ein treuer Gefolgsmann von ihm. Er und seine Nomenklatura-Clique der Partei der Regionen behandeln die Krim einfach als letzte Bastion des Ex-Präsidenten und spielen dabei mit nationalistischen Emotionen. Dabei dürften die Anhänger Janukowitschs, die den Separatismus vorantreiben, sogar die Russen überraschen. Denn Moskau hat eigentlich gar keine Lust auf eine offene bewaffnete Intervention und internationale Komplikationen, denn diese könnten zu einem weltweiten Konflikt ausarten. Demgegenüber stünde lediglich der Gewinn einer Halbinsel, die noch dazu ziemlich arm ist."
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Večernji List - Kroatien | Donnerstag, 27. Februar 2014
Russlands Präsident wird niemals die ganze Ukraine der EU überlassen, fürchtet die konservative Tageszeitung Večernji List und zeigt sich insbesondere besorgt, weil es am Mittwoch auf der Krim wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der neuen ukrainischen Führung gekommen ist: » mehr
Russlands Präsident wird niemals die ganze Ukraine der EU überlassen, fürchtet die konservative Tageszeitung Večernji List und zeigt sich insbesondere besorgt, weil es am Mittwoch auf der Krim wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der neuen ukrainischen Führung gekommen ist: "Putin selbst schweigt, aber andere reden für ihn. ... Es ist interessant, dass Moskau die Ukraine warnt, dass man intervenieren werde, wenn in dem Land die Gesundheit und das Leben der Russen in Gefahr sein sollten. Moskau mahnt auch an, dass ukrainische Extremisten die religiösen Spannungen verschärfen und dass das Leben russisch-orthodoxer Priester sowie Immobilien der Kirche bedroht seien. Das sind sehr subtile Methoden, mit denen die Stimmung aufgeheizt werden soll, und gestern waren auf der Krim die ersten Resultate dieser Politik zu beobachten. ... Moskau spielt ein undurchsichtiges Spiel mit ungewissem Ausgang."
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La Repubblica - Italien | Donnerstag, 27. Februar 2014
Putins Militärmanöver an der Grenze zur Ukraine sollen die neuen ukrainischen Machthaber vor allem einschüchtern, meint die linksliberale Tageszeitung La Repubblica: » mehr
Putins Militärmanöver an der Grenze zur Ukraine sollen die neuen ukrainischen Machthaber vor allem einschüchtern, meint die linksliberale Tageszeitung La Repubblica: "Die Taktik ist ebenso klassisch wie altmodisch und verfehlt doch nicht ihre Wirkung: Einschüchterung, indem man die Muskeln spielen lässt, ohne von ihnen Gebrauch zu machen. Hoffentlich. Der diensthabende Schnösel, der sich mit der Zurschaustellung seiner Kraft begnügen sollte, ist ein ranghoher Politiker: Wladimir Putin. Nachdem er bereits mit Wirtschaftssanktionen gedroht hat, verleiht er den Spannungen nach der ukrainischen Revolution nun einen militärischen Charakter. ... Der Zustand der Alarmbereitschaft wird Sicherheitsmaßnahmen für die russische Schwarzmeerflotte nach sich ziehen, die auf der Krim stationiert ist. Es ist Moskau vor allem an der Halbinsel gelegen. Sie ist derzeit Schauplatz von spektakulären Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Russen und ukrainischen Nationalisten."
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Le Monde - Frankreich | Dienstag, 25. Februar 2014
Wer den aktuellen Konflikt um die Ukraine als Wiederauflage des Kalten Kriegs darstellt, tut Putin einen Gefallen, warnt der Politikwissenschaftler Bruno Tertrais in der linksliberalen Tageszeitung Le Monde mit Blick auf dessen Großmachtstreben: » mehr
Wer den aktuellen Konflikt um die Ukraine als Wiederauflage des Kalten Kriegs darstellt, tut Putin einen Gefallen, warnt der Politikwissenschaftler Bruno Tertrais in der linksliberalen Tageszeitung Le Monde mit Blick auf dessen Großmachtstreben: "Wladimir Putin versucht tatsächlich, den strategischen Wettkampf zwischen Russland und dem Westen neu aufleben zu lassen. Dabei geht es zunächst darum, die russische Gesellschaft um ein starkes Machtzentrum herum zu mobilisieren - denn das Land ist ja vom Ausland bedroht. Ein weiteres Ziel besteht darin, benachbarte Staaten mit der Energieversorgung als Waffe zu neutralisieren oder sie sogar zu unterwerfen. … Wie Peking scheint auch Moskau von einer neuen Monroe-Doktrin [Grundsatz der US-Außenpolitik von 1823] auf globaler Ebene zu träumen, die es jeder Großmacht gestattet, in einer eigenen Sphäre zu herrschen - und sich zurückzuhalten. In diesem Sinn sind die russischen und chinesischen Vetos zu Syrien im UN-Sicherheitsrat zu verstehen. Das Bild eines neuen Kalten Kriegs ist gefährlich: Wer sich der Idee verschreibt, dass wir eine längst vergangene Epoche nun neu durchleben, spielt Putins Spielchen mit."
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Alle verfügbaren Texte von » Bruno Tertrais
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