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Lokale Farben

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Tages-Anzeiger - Schweiz | 18.03.2014

Das Schweizer Heimweh geht online

Viele Schweizer suchen in den sozialen Netzwerken die Nähe zu anderen Menschen aus ihren Heimatdörfern. Der Tages-Anzeiger erinnert aus diesem Anlass daran, dass den Schweizern schon seit Jahrhunderten eine Neigung zu nostalgischem Heimweh nachgesagt wird: "Auffallend ist, dass viele Stadtbewohner sich an der digitalen Dörflichkeit erfreuen und in Erinnerungen schwelgen. Ausgerechnet sie, die einst dem Gefühl einer zurückgebliebenen Gesellschaft entwichen, indem sie wegzogen. ... Dazu passt, dass in den Facebook-Gruppen kaum negative Anekdoten die Erinnerungen an die Schweizer Bullerbü-Idyllen trüben. Was ist mit dem überaufmerksamen Nachbarn? ... Den Dorfrand-Industriezonen und den deprimierenden Ortsbussen, die im Stundentakt verkehren? ... Das Heimatdorf [wird] nostalgisch verklärt. Nicht zufällig wurde der Begriff Nostalgie erstmals im 17. Jahrhundert von einem Mediziner verwendet, der damit ein Krankheitsbild beschrieb, das er bei Schweizer Söldnern in der Fremde beobachtet hatte: Den Männern ging es weit weg von zu Hause so schlecht, dass man von einem Schweiz-Entzug sprach." (18.03.2014)

Savon Sanomat - Finnland | 11.03.2014

Finnlands Zebrastreifenkultur unterwickelt

Auch in Finnland halten Autofahrer an Zebrastreifen nur selten. Viele Fußgänger bedanken sich daher, wenn sie über die Straße gelassen werden. Höchste Zeit, dass sich das ändert, fordert die liberale Tageszeitung Savon Sanomat: "Die Haltepflicht am Zebrastreifen wird im Alltag anders interpretiert als sie in unmissverständlicher Sprache in der Straßenverkehrsordnung festgehalten ist. Fußgänger über die Straße zu lassen gilt in der finnischen Verkehrskultur als höfliche Geste, die abhängig ist vom Zeitdruck und von der Stimmung des Autofahrers. Die Haltepflicht am Zebrastreifen zählt viel weniger als beispielsweise die zwischen Autofahrern geltenden Regeln. Oder haben Sie schon einmal gesehen, dass sich ein Autofahrer, der von rechts kommt, bei dem von links kommenden dafür bedankt, dass dieser hält? ... Damit sich die in einem erbärmlichen Zustand befindliche Zebrastreifenkultur entwickelt, ist auch ein Einstellungswandel der Fußgänger nötig. Sie müssen den Zebrastreifen ohne Scheu betreten und ohne schlechtes Gewissen dafür, dass sie von ihrem Recht Gebrauch machen." (11.03.2014)

Diena - Lettland | 09.03.2014

Lettlands Maulwurfgegner auf dem Vormarsch

Das lettische Parlament hat vergangene Woche in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet, das den Maulwurf als Schädling einstuft, der vernichtet werden darf. Die liberale Tageszeitung Diena ist überrascht und hat Mitleid mit dem Tier: "Das Parlament muss konkret sagen, mit welchen Mitteln, wo und wann man den Maulwurf bekämpfen darf. Solange das Gesetz noch nicht verabschiedet ist, darf man noch nicht auf ihn losgehen. Wenn es dann einmal erlaubt wird, dann bitte nur so, dass das Tierchen möglichst wenig leiden muss. Sprengen ist wahrscheinlich nicht die beste Methode. Es ist schon erstaunlich, wie die Maulwurfgegner es geschafft haben, das Gesetz bis ins Parlament zu bringen! ... Es gibt keine Statistik oder Forschungen über Schäden, die Maulwürfe anrichten. Genauso wenig gibt es Forschungen, die beweisen könnten, welchen Einfluss die neuen Methoden der Vernichtung auf die Umwelt und andere Lebewesen haben." (09.03.2014)

The Observer - Großbritannien | 02.03.2014

Eine schrecklich normale Königsfamilie

Die britische Boulevardpresse beschäftigte sich jüngst mit der Frage, wann Prinz William und Kate Middleton endlich ein Kindermädchen einstellen. Der Versuch der beiden möglichst volksnah und normal zu wirken, ist vor allem langweilig, lästert die Kolumnistin Victoria Coren Mitchell in der linksliberalen Sonntagszeitung The Observer: "Der durchschnittliche Steuerzahler blecht, glaube ich, 40 Penny im Jahr für die königliche Familie. Ich finde, das ist ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis für Unterhaltung – besser noch als die Rundfunkgebühren für die BBC. Aber dafür ist Unterhaltung ein Muss. Wir brauchen edles Porzellan und Schlösser. Und Kindermädchen. ... Der königliche Status gewinnt nur mit einer außergewöhnlichen Lebensweise an Bedeutung. Das geht nicht mit Jeans und Hamburgern und Oma als Babysitter. Niemand will eine Gedenktasse mit Kate beim Putzen des Badezimmers. Naja, eigentlich stimmt das nicht. Das wäre natürlich eine großartige Tasse. Aber Sie wissen schon, was ich meine." (02.03.2014)

Diena - Lettland | 02.03.2014

Deutscher Kuchen-Song gefällt den Letten

Für Lettland geht beim Eurovision Song Contest 2014 Jöran Steinhauer ins Rennen, Student und Pfarrerssohn aus Bochum. Er wurde dortzulande mit seinem Abschiedslied für die lettische Währung Danke, kleiner Lats bekannt. Nun hat er sich mit Cake to bake beim Vorentscheid zum Song Contest durchgesetzt. Dieser Sieg ist auch für die Wochenzeitschrift Diena eine Überraschung: "Der deutsche Student Jöran wollte seinen Fans nur etwas von Herzen schenken: ein Stückchen Kuchen. Mit seiner Gruppe Ausländer hat sich der 28-Jährige eigentlich für die Eurovision beworben, um zum ersten Mal vor einem großen Publikum aufzutreten. Doch dem einfachen Volk hat Cake to bake so gut gefallen, dass sie bereit waren, den Deutschen Anfang Mai nach Kopenhagen zu schicken. Über Bord gegangen sind dabei sogar zwei lettische Popstars. Die professionellen Musiker schmollen jetzt, während das Showbusiness versucht zu klären, wie ein Pfarrerssohn gewinnen konnte. Und das Volk summt weiter das Lied: I've got a cake to bake. I've got no clue at all..." (02.03.2014)


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