Emaille
Emaille, auch unter den Synonymen Glasfluss oder Schmelzglas bekannt, wird in der Regel als schützender Überzug eines Trägermaterials verwendet. Die anorganisch zusammengesetzte Masse wird normalerweise mehrschichtig auf einem Gegenstand bei hohen Temperaturen und kurzer Brenndauer geschmolzen, so dass sich ein schützender Film bildet. Chemisch betrachtet handelt es sich um ein Schmelzgemisch aus Silikaten, Boraten und Fluoriden mit verschiedenen Metallen. Zur Färbung werden meist weitere Stoffe hinzugegeben.
Eigenschaften und Anwendungen
Emaille wird in verschiedenen Branchen verwendet. Während in der Industrie ein Überzug aus Emaille Schutz vor Korrosion von meist verfahrenstechnischen Apparaten bietet, dient es bei kunstgewerblichen Arbeiten als sogenanntes Kunst- oder Tombak-Emaille. Durch Zugabe bestimmter Stoffe kann es so verfärbt werden, dass es etwa Trägern neben Schutz einen dekorativen Aspekt verleiht oder in Behältern für chemische Reaktionen die Sichtbarkeit der Vorgänge erleichtert. Je nach Anwendungszweck kann die Masse entsprechend abgestimmt und hinsichtlich Farbe, Haftvermögen, Wärmeausdehnung etc. optimiert werden.
Tipps zur Verarbeitung von Emaille
Bei der Anwendung sollte man verschiedene Hinweise beachten. Wenn zum Beispiel ein Überzug aus Emaille im Badezimmer abgeplatzt oder brüchig ist, kann man ohne Bedenken die Reparatur selbst übernehmen. Dabei sollte man darauf achten, dass die lädierte Stelle sauber, trocken und fettfrei ist, damit eine gute Haftung erreicht wird. Nachdem die Masse mit einem Härter vermischt worden ist, kann sie auf die zu reparierende Stelle aufgetragen werden. Nach nur etwa 30 Minuten ist die Masse hart und überstehende Reste können sorgfältig mit Schleifpapier entfernt werden. Anschließend muss aus optischen Gründen noch ein Spray aufgetragen werden.
Was kann man sonst noch mit Emaille machen?
Technisches Emaille dient vor allem zum Schutz von Behältern und verfahrenstechnischen Anlagen, wird aber auch für Lagertanks und Rohrleitungen verwendet. Außerdem kann die Masse je nach Bedarf so modifiziert werden, dass sie zum Beispiel antibakteriell, abrasionsbeständig oder elektrisch leitfähig wird.