Hanffasern
Hanffasern , ein natürlicher Werkstoff
Hanffasern sind ein natürlicher Werkstoff aus dem Bast von Hanfpflanzen. Aufgrund der spezifischen Eigenschaften von Hanf, wie z.B. Reissfestigkeit, hohe Resistenz gegen Schädlinge, geringe Verrottung wird dieses Naturmaterial vielseitig in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Schon seit Jahrtausenden wird es zur Herstellung von Segeltuch, Seilen und Tauen genutzt. Wegen des hohen THC-Gehalts wurde der Anbau von Hanf von 1982 bis 1995 in Deutschland verboten. Heute ist der Anbau von wirkstoffarmen Sorten des Nutzhanfes in Europa, Kanada und Australien wieder erlaubt. Lediglich in den USA ist der Anbau weiterhin verboten.
Verwendungsmöglichkeiten der Langfasern
Die Langfasern des Hanfes werden heute ausschließlich in der Textilherstellung verwendet. Durch die hohe Reißfestigkeit sind Hanftextilen haltbarer als Textilien aus Baumwolle. Im Handwerker-Bereich werden die Langfasern als Werg zum Abdichten von Rohrverbindungen im Sanitär- und Heizungsbau genutzt. Hierbei ist vor allem die hohe Haltbarkeit, die Säurebeständigkeit sowie die hohe Wasseraufnahme von großem Vorteil.
Verwendungsmöglichkeiten der Kurzfasern
Als nachwachsender Rohstoff sind Hanffasern sehr beliebt als natürlicher Dämmstoff im Hausbau. Dafür werden die Kurzfasern in stabile Blöcke gepresst. Mit einer Fuchsschwanzsäge können die Blöcke in die entsprechende Form gebracht werden. In der Pflanzenzucht erleichtern Matten aus Kurzfasern die Aufzucht von Pflanzen. Durch die hohe Wasseraufnahme verhindern sie das Verfaulen der Wurzeln.
Hanffasern in der Industrie
In der Papierindustrie wird Hanf zur Herstellung von Spezialpapieren, z.B. Zigarettenpapier benutzt.In der Industrie werden Hanffasern hauptsächlich genutzt, um naturfaserverstärkte Kunststoffe herzustellen. Diese Verbund-Kunststoffe werden vor allem für die Innenausstattung im Fahrzeugbau genutzt. So werden sie z.B. als Material für Türinnenverkleidung, Kofferraumabdeckung, Amaturenbrett und Handschuhfach verwendet.