Zu welchen Fragen wünschen Sie sich weitere Informationen?

Aus der Infoveranstaltung am 19.05.2015, Bergische Universität Wuppertal

Ergebnisse der Eingangsbefragung:
Was interessiert Sie heute Abend am meisten?

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Zum Nahverkehrsangebot in Wuppertal

Welche Kürzungen sind in welchem Umfang im Busverkehr geplant?
Die Konsequenzen der Seilbahn für den Busfahrplan sind noch nicht abschließend untersucht. Bisher gibt es vorläufige Überlegungen, wie WSW mobil mit einem veränderten Fahrgastaufkommen auf den bisherigen Buslinien in Richtung Universität und Schulzentrum umgehen könnte. Die Planer gehen zunächst davon aus, vor allem auf Busse zur Verstärkung während der durch Studierende erzeugten Verkehrsspitzen verzichten zu können. Wenn Fahrgäste im Umfeld der Seilbahnstationen künftig ebenfalls die Seilbahn statt den Bus nutzen, kommt darüber hinaus ein reduzierter Takt infrage. Mit einer Anpassung des Taktes – etwa von 10 auf 15 Minuten bzw. 20 auf 30 Minuten – könnten Betriebskosten, Lärm, und Abgase reduziert werden.

Wie gestaltet sich der Eintrittspreis für die Seilbahn?
Für die Seilbahn würden alle Tickets des VRR-Tarifs gelten. Ein separater Aufschlag oder ein ZusatzTicket ist nicht beabsichtigt.

Wird es durch die Seilbahn höhere Fahrpreise im VRR geben?
Für die einheitliche Tarifgestaltung im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sind die Betriebskosten der beteiligten Verkehrsunternehmen eine wichtige Eingangsgröße. Hier fließen beispielsweise steigende Preise für Energie oder Personal ein. Durch die Seilbahn wird es keine Erhöhung der Fahrpreise geben, ferner auch keine Sonderzuschläge.

Mobilität der Zukunft

Könnten statt der Seilbahn alternative Mobilitätsangebote, z.B. Pedelecs oder innovative Carsharing-Modelle zur Lösung der Verkehrsprobleme beitragen?
WSW mobil beobachtet den Mobilitätsmarkt und ist offen für die Diskussion zukunftsfähiger Szenarien für die „Mobilität von morgen“. Es gilt, die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden bestmöglich zu erfüllen und verschiedene Verkehrsmittel optimal zu vernetzen. Eine Kooperation mit einem Carsharing-Unternehmen ist bereits vorhanden; eine weitere kommt möglicherweise hinzu. Auch ein Pedelec-Verleihsystem bietet WSW mobil in Kooperation mit Fahrrad Dickten bereits an. Die Seilbahnkabinen bieten übrigens Platz für Fahrräder und passen daher gut zum dem Anspruch, verschiedene Verkehrsmittel miteinander zu kombinieren.

Jede Investition in die Verkehrsinfrastruktur der Zukunft braucht natürlich ein tragfähiges Finanzierungskonzept. Durch das ÖPNV-Gesetz ist eine finanzielle Förderung der Seilbahn durch das Land Nordrhein-Westfalen möglich. Daher wollen Stadt und WSW mobil die Planung der Seilbahn weiter konkretisieren und damit die gesamtstädtische Mobilitätssituation verbessern.

Zielgruppen der Wuppertaler Seilbahn

Annahmen für die künftige Nachfrage?
Es ist auf Basis der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung in der Stadt davon auszugehen, dass die Nachfrage langfristig nicht sinken wird. Insofern stützen sich die Annahmen auf die heutigen Fahrgastzahlen. Diese werden u. a. durch automatische Fahrgastzählgeräte in den Bussen erhoben, die die Fahrgäste beim Ein- und Ausstieg zählen.
Das heutige Fahrgastpotential in den Bussen, die vom Hauptbahnhof zur Uni und oder nach Küllenhahn fahren, sowie Strukturdaten, wie die Entwicklung der Einwohner- und Studierendenzahlen, Vertriebsdaten etc. verschaffen uns ein gutes Bild über die Nachfrage und die perspektivischen Nachfragepotentiale.

Was macht die Seilbahn attraktiv für Touristen?
Die Koblenzer Seilbahn hat für die Tourismuswirtschaft einen hohen Stellenwert. Der Schwerpunkt in Wuppertal ist ein Anderer: In erster Linie geht es darum, eine (topografisch) schwierige Verkehrssituation zu meistern. Ergänzend hierzu wird die Seilbahn zum Beispiel Familien und von der Technik begeisterte Tagesausflügler anzieht. Man schwebt hinab ins Tal mit Blick auf Wuppertal und rundet damit etwa einen Tag im Wuppertaler Zoo ab. Eine Seilbahn bietet Potenzial als außergewöhnlicher Imagefaktor für die Stadtentwicklung – so wie die Schwebebahn auch.

Immobilienmarkt

Frage zu Immobilienwertverlusten und der Abschreckung von Immobilieninvestoren?
Stadt und WSW mobil ist bewusst, dass Anlieger der Trasse, speziell Nachbarn der neu zu errichtenden Stützen, die Seilbahn potenziell kritisch sehen. Das Projekt stellt zweifelsohne eine Veränderung des Wohnumfelds dar, die nicht jedem gefallen wird. Diesem individuellen Nachteil stehen jedoch gesamtstädtische Vorteile gegenüber: eine optimierte öffentliche Verkehrsanbindung der Universität, weniger zäh fließender Verkehr auf den Straßen, weniger Lärm, weniger klimaschädliche Gase usw.
Mit Blick auf die Entwicklung der Immobilienwerte liegen keine Vergleichsdaten vor, da eine in das urbane Stadtgefüge integrierte Seilbahn in Deutschland ein Pilotprojekt ist. Bei vielen Infrastrukturmaßnahmen lassen sich sowohl steigende als auch sinkende Immobilienpreise beobachten. Einige Grundstücke werden attraktiver, weil sie besser angebunden sind, andere verlieren an Attraktivität, weil sich die Bewertung der Lagefaktoren verändert.

Finanzierung

Wie hoch sind die Finanzierungsrisiken und wie gehen die WSW damit um?
Eine Seilbahn ist gemäß ÖPNV-Gesetz als Projekt des öffentlichen Nahverkehrs förderfähig. Bis zu 90% der grob veranschlagten Kosten von etwa 50 Mio. Euro könnte das Land Nordrhein-Westfalen übernehmen. Sollten sich die Höhe des städtischen Eigenanteils oder die Förder¬bedingungen auf Landesebene verändern, müssen die Pläne für die Seilbahn auf den Prüfstand. Über die Verwendung kommunaler Haushaltsmittel entscheidet zu gegebener Zeit der Rat der Stadt Wuppertal.

Gibt es Rückstellungen für Schadensausgleich?
In der Vorstudie wurden die Kosten der technischen Umsetzung des Seilbahn-Projektes hochgerechnet. In den geschätzten 50 Mio. Euro sind weder mögliche Gerichtskosten noch etwaige Entschädigungsforderungen von Unternehmen oder Privathaushalten enthalten. Da es in Deutschland noch keine Seilbahn über innerstädtischen Wohngebieten gibt, müssen die Eingriffe in Eigentumsrechte zunächst juristisch bewertet werden. Eine umfassende Betrachtung von Finanzierungsrisiken kann daher erst in einem fortgeschrittenen Planungsstadium erfolgen.

Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Sind die die Kabinenbewegungen im Dauerbetrieb zumutbar? Wie sind die Umwelt- und Gesundheitseffekte für Anlieger und Nutzer der Seilbahn?
Die Vorstudie behandelt zunächst nur die technische Umsetzung der Seilbahn. Im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahrens erfolgt später eine Umwelt-verträglichkeitsprüfung. Bei der Erarbeitung eines Genehmigungsantrags müssen daher die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt umfassend erhoben, beschrieben und bewertet werden. Das ist aufwändig und braucht Zeit, weil das Planungsrecht hohe Anforderungen an Vorhabenträger stellt. Es ist geplant, die damit verbundenen Aufgaben umfassend anzugehen, wenn eine politisch-gesellschaftliche Grundsatzentscheidung gefallen ist.

Verursacht die Seilbahn Geräusche? Wie hoch ist die Lautstärke?
Die wesentliche Lärmquelle bei einer modernen Dreiseilumlaufbahn ist der Antrieb. Bei der Seilbahn in Wuppertal befände sich der Antrieb auf Küllenhahn. Lärmimmissionen können hier durch bauliche Lösungen gering gehalten werden. Geräusche auf der Strecke entstehen lediglich beim Überfahren der Stützen. Hierbei entstehen Geräuschbelastungen von ca. 40 db(A). Zum Vergleich: Der Lärm einer normalen Verkehrsstraße erzeugt bis zu 80 db(A). Während der Fahrt in luftiger Höhe wird die Seilbahn in Bodennähe kaum zu hören sein. Konkrete Werte wurden im Rahmen der technischen Vorstudie nicht berechnet. Ein gesondertes Lärmgutachten wäre Bestandteil einer Umweltverträglichkeitsprüfung im weiteren Genehmigungsverfahren.

Wirkungen auf Sachgüter wie Satelliten-Empfänger und Solaranlagen?
Auswirkungen der Seilbahn auf Satelliten-Schüsseln und Photovoltaik-Module sind bisher nicht näher untersucht worden. WSW mobil sammelt derzeit solche Spezialfragen für die nächsten Planungsschritte.

Wie wird die Privatsphäre der Anlieger gewährleistet?
In welchem Maße Fahrgästen die Möglichkeit einer Einsichtnahme von den Kabinen aus in Grundstücke unter der Seilbahntrasse gegeben ist, hängt von der Linienführung, der Höhe und dem Blickwinkel aus den Kabinen ab. Die Anlage in Wuppertal wäre durch eine in Teilen sehr hohe Seilführung gekennzeichnet (bis zu 70 m). Darüber hinaus ist die Sicht nach unten von der Bauweise der Kabinen abhängig. Hier gibt es viele Gestaltungsspielräume, um dem Bedürfnissen der Anwohner nach Privatsphäre Rechnung zu tragen.

Wie hoch sind die Unfallrisiken durch herabfallende Gegenstände?
In urbanen Bereichen werden Kabinen so konstruiert, dass Fenster und Türen während der Fahrt nicht selbstständig von den Fahrgästen geöffnet werden können. Somit sind Unfallrisiken durch herabfallende Gegenstände nicht gegeben.

Wie sind die Betriebszeiten der Seilbahn geplant?
Derzeit gehen die Planer davon aus, dass die Seilbahn von 6:00 bis 22:00 Uhr in Betrieb ist. Die Betriebszeiten und die Anzahl der Kabinen pro Stunde hängen von der Nachfrage ab. Es wird sichergestellt, dass die Betriebszeiten von Seilbahn, Schwebebahn und (Nacht-)Bus in Zusammenhang betrachtet werden.

Wie sind die Effekte für das Stadtbild? Ist die gezeigte Animation realistisch?
Eine Seilbahn wirkt sich auf das Stadtbild aus, das wird im Zuge der weiteren Planung noch näher zu untersuchen sein. Die erstellte Animation zur Seilbahn (Stand Mai 2015) veranschaulicht in erster Linie die Größenverhältnisse, die Höhe des Seils sowie die Wirkung im Stadtgefüge. Das Seil sowie die angenommenen Maße der Kabinen sind maßstabsgetreu umgesetzt.
Nicht dargestellt werden die genaue Bauweise von Stützen und Stationsgebäuden, denn dafür liegen noch keine konkreten Pläne vor. Ebenso wenig dargestellt sind die verschiedenen Szenarien von einem ca. Dreißig-Sekunden-Takt zu Stoßzeiten bis hin zu nur sporadisch fahrenden Kabinen am Tagesrand. Solche Effekte zu animieren hätte dem frühen Planungsstadium nicht angemessene Zusatzkosten ausgelöst.

Wie breit ist die Trasse?
WSW mobil hat für die erste Betrachtung zunächst einen 50 m breiten Trassenkorridor zugrunde gelegt. Der von der Seilbahn nach dem Bau überfahrene Korridor wird jedoch nur ca. 13 – 15 m. breit sein.

Zeitlicher Rahmen

Seit wann ist die Seilbahn im Gespräch?
Pro Bahn e.V. sowie Stadt Wuppertal und WSW mobil gehören zu einem Personenkreis, den seit ungefähr 2012 die „Vision“ einer Seilbahn in Wuppertal umtreibt. Öffentlich bekannt und mit Medienresonanz diskutiert wurde das Seilbahn-Projekt durch die Initiative Wuppertal 2025 im Jahre 2013. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Prüfung der Machbarkeit ernsthafter vorangetrieben und ein Gutachter mit Analysen und Planungsleistungen beauftragt.

Wann kann die Seilbahn gebaut bzw. betrieben werden?
Die Planungsphasen, die politische Entscheidungsfindung und das gesetzliche Genehmigungsverfahren können mehrere Jahre dauern. Sollte der Rat der Stadt Wuppertal 2016 eine Grundsatzentscheidung fällen, ist die Seilbahn noch lange nicht gebaut. Die zu veranschlagende Zeit für die Entwurfsplanung, die Dauer der Genehmigungsverfahren und die Bauphase sind von vielen Faktoren abhängig. Bau und Inbetriebnahme der Seilbahn selbst benötigen, da weitgehend aus Fertigkomponenten bestehend, relativ wenig Zeit. Man kann davon ausgehen, dass ab Baubeginn die Seilbahn binnen 2 Jahren aufgebaut und in Betrieb genommen werden können.

Rückmeldungen der Gäste am 19.05.2015 (im Plenum)

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Zu welchen Fragen wünschen Sie sich weitere Informationen?

1. Was ist der Nutzen für die Anwohner zwischen den Stationen?
Einen konkreten verkehrlichen Nutzen hat die Seilbahn für die Anwohner zwischen den Stationen nicht direkt. Bewohnern des Quartiers Südstadt böte die Talstation der Seilbahn eine direkte fußläufige, barrierefreie Anbindung über die Bahngleise ins Stadtzentrum. Durch die Reduzierung der Busverkehrsleistung (möglicherweise auch Verlagerung vom PKW zur Seilbahn) sind die Anwohner zwischen den Stützen je nach Standort weniger Emissionen (Partikel, Stickoxide, Lärm, etc.) ausgesetzt.

2. Umgang mit dem Wertverlust von Immobilien der Betroffenen?
Die Abwägung von privaten und öffentlichen Interessen und somit die Anliegen der Grundstückseigentümer werden im Rahmen des Genehmigungsverfahren geklärt.

3. Rücksicht auf Lebensqualität/Privatsphäre der Betroffenen?
Vgl. Frage 4

4. Inwieweit lassen sich die Kabinen so gestalten, dass ein Blick nach unten (in die Gärten und Grundstücke) nicht möglich ist?
Designvorschläge erwünscht. Die Möglichkeit einer Einsichtnahme von den Kabinen aus in Grundstücke unter der Seilbahntrasse hängt von der Linienführung, der Höhe und dem Blickwinkel ab. Die Anlage in Wuppertal wäre durch eine sehr hohe Seilführung gekennzeichnet (bis zu 70 m). In gewissem Maße wird jedoch eine Einsehbarkeit gegeben sein. Bei der Gestaltung der Kabinen gibt es in der Tat Spielräume in Bezug auf das Kabinendesign, z. B. Verzicht auf bodentiefe Fenster oder dergleichen. Zum jetzigen Planungsstand sind seitens WSW noch keinerlei gestalterische Überlegungen angestellt worden.

5. Wie wird Müll, der aus den Kabinen geworfen wird, beseitigt?
In urbanen Bereichen werden Kabinen so konstruiert, dass Fenster und Türen während der Fahrt nicht selbstständig von den Fahrgästen geöffnet werden können. Somit besteht keine Möglichkeit, Müll aus den Kabinen zu werfen. Das Problem der Müllbeseitigung ist daher nicht gegeben.

6. Inwiefern besteht die Gefahr von Eisschlag durch Seile oder Kabinen?
An Seilbahnen in alpinen Gebieten tritt an den Seilen häufiger Raureifbildung auf. Dies ist jedoch völlig unkritisch. Nennenswerte Eisbildung an Seil oder Kabinen, von denen eine Gefährdung ausgeht, ist aufgrund der ständigen Bewegung des Systems, insbesondere aber aufgrund der deutlich milderen klimatischen Bedingungen in Wuppertal nicht anzunehmen. Dass sich an den Stützen unter bestimmten Witterungsbedingungen Schnee- oder Eislasten bilden, ist hingegen nicht gänzlich auszuschließen. Die Standorte der Stützen sind jedoch im Vorfeld soweit optimiert worden, dass diese nicht auf privatem Grund liegen. Eine generelle Gefährdung für Anwohner lässt sich hier nicht ableiten. Ein Betrieb im Winter wäre somit uneingeschränkt möglich. Anlagen in alpinen Bereichen sind schließlich nur unter Eis- und Schneebedingungen in Betrieb. Das Thema Eisschlag wäre sicherlich eines, welches im Rahmen eines durchzuführenden Planfeststellungsverfahrens noch einmal genauer betrachtet werden müsste.

7. Welche Auswirkungen sind mit dem Schattenwurf der Kabinen verbunden und wie wird damit umgegangen?
Diese Fragestellung wurde im Detail noch nicht berücksichtigt. Grundsätzlich gilt: Die Kabinen haben eine gewisse Dimension und können, wenn sie sich zwischen Gebäude und Sonne bewegen, einen Schatten werfen. Der Schattenwurf reduziert sich, je höher die Kabine fährt. Aufgrund des sich ändernden Laufes der Sonne im Jahresgang ist der Schattenwurf bezogen auf jedes Einzelhaus jeweils nur an wenigen Tagen sichtbar. Die Fragstellung nach den konkreten Auswirkungen würde im weiteren Genehmigungsverfahren genauer betrachtet werden.

8. Wie sind die Kabinen beleuchtet und welche Auswirkungen hat die Beleuchtung?
Die Beleuchtung der Kabinen ist zum jetzigen Stand der Planung noch nicht betrachtet worden. Aussagen zu Auswirkungen sind daher gegenwärtig nicht möglich. Aus technischer Sicht ist es jedoch sicherlich möglich, die Lichtimmissionen gering zu halten, ohne das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste zu beeinträchtigen.

9. Wie hoch ist die Geräuschbelastung?
Die wesentliche Lärmquelle bei einer modernen Dreiseilumlaufbahn ist der Antrieb. Bei der Seilbahn in Wuppertal befände sich der Antrieb auf Küllenhahn. Lärmimmissionen können hier durch bauliche Lösungen gering gehalten werden. Weitere Geräuschquellen entstehen beim Überfahren der Stützen. Hierbei entstehen Geräuschbelastungen von ca. 40 db(A). Zum Vergleich: Der Lärm einer Verkehrsstraße erzeugt ca. 80 db(A). Ein gesondertes Lärmgutachten ist Bestandteil des weiteren Genehmigungsverfahrens.

10. Welche Auswirkungen gibt es auf die Flora und Fauna (Fledermäuse, Zaunkönige, Rotkehlchen, Molche etc. sind in der Nähe der Uni beheimatet)?
Wie wird mit diesen Auswirkungen umgegangen? Die Auswirkungen auf Flora und Fauna waren nicht Gegenstand der Vorstudie. Hier ging es zunächst um die Betrachtung der technischen Machbarkeit. Aussagen zu den Auswirkungen auf den z.B. Zaunkönig- oder Molchbestand können daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht getroffen werden. Gesetzlich verpflichtend bei dem Vorhaben wäre die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), in der die Auswirkungen der Seilbahn auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft sowie Kultur- und Sachgüter betrachtet werden. Im Rahmen der UVP werden darüber hinaus Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich der ermittelten Auswirkungen ermittelt, die vom jeweiligen Vorhabenträger umzusetzen sind.

11. Passt die Seilbahn wirklich in die Landschaft?
Lohnt sich der Konflikt zwischen Landschaftsbild und Mobilität? Die Antwort auf diese Frage liegt natürlich im Auge des Betrachters. Wir sind der Meinung: Ja! Die Seilbahn macht die Landschaft und die Stadtsilhouette aus einem völlig neuen, interessanten Blickwinkel erlebbar. Die zweifelsohne hohen, markanten Stützen lassen sich bei modernen Seilbahnen architektonisch so hochwertig gestalten, dass sie durchaus eine gestalterische Bereicherung für das Stadtbildes darstellen können.

12. Zu welchen Stoßzeiten wird welche Zielgruppe angesprochen?
Die Spitzen des Berufs- und Ausbildungsverkehrs (Schüler/Studenten) liegen im Bereich Montag – Freitag, ca. 6.30 – 8.30 Uhr und ca. 13 – 18 Uhr. Die Nachfragespitzen im Freizeitverkehre liegen eher in den Zeiträumen Samstag und Sonntag ca. 10 – 18 Uhr.

13. Warum gibt es keine Seilbahn zum Campus Freudenberg?
(kaum Busse, viele Studierende) Das vorhandene Fahrgästepotenzial auf diesem Abschnitt ist nicht groß genug um die Investitionen rechtfertigen zu können.

14. Inwiefern wird der Radverkehr mit einbezogen?
Die Kabinen sind so dimensioniert, dass neben der Mitnahme von z.B. Kinderwagen und Rollstühlen auch Fahrräder mitgenommen werden können. Da die Seilbahn in den VRR-Tarif integriert wäre, wäre die Fahrradmitnahme zu den gleichen Konditionen wie heute in Bus und Schwebebahn möglich.

15. Ist die Entwicklung von elektrobetriebenen Bussen vorteilhafter?
Was sind die Alternativen zur Seilbahn? WSW mobil beobachtet seit Jahren die Entwicklung auf dem Markt der Elektromobilität, zwei Hybridbusse befinden sich bereits im Einsatz. Elektrobetriebene Busse bilden nur einen Teil der Vorteile einer Seilbahn ab (Minimierung der Geräusch- und Abgasemissionen), nicht jedoch die schnelle Direktverbindung zur Universität und den Südhöhen sowie den hohen Attraktivitätsgewinn für die Stadt.

16. Wie kann man verhindern, dass der Busverkehr in der Südstadt massiv ausgedünnt wird?
Eine Ausdünnung würde mit Augenmaß vorgenommen, so dass die Mobilität der Bewohner in der Südstadt weiterhin sichergestellt ist. Ohne gewisse Kompensationsleistungen ist die Seilbahn jedoch nicht realisierbar.

17. Wo wird die Haltestelle Universität liegen?
Die Seilbahnstation an der Uni würde die Max-Horkheimer-Straße zwischen den Bushaltestellen Mensa und Im Ostersiepen überspannen, so dass eine fußläufige Verbindung zum Bibliotheksgebäude geschaffen würde.

18. Gäbe es die Alternative, nur bis zur Uni zu fahren?
Wie notwendig ist die Anbindung des Schulzentrums? Beispiel: Linie 603 wurde gekürzt bis zur Uni aufgrund niedriger Fahrgastzahlen. Neben dieser Grundvariante, nur bis zum Hauptcampus zu fahren, sind auch weitere Varianten, z.B. die Anbindung des Campus Freudenberg, untersucht worden. Unter Abwägung der grundsätzlichen Dimensionierung, der Fahrgastpotentiale von den Südhöhen und der Einbindung in das Gesamtsystem mit dem Busverkehr hat sich die Variante Hauptbahnhof – Universität – Küllenhahn als Vorzugsvariante heraus kristallisiert.

19. Wie breit wird die Trasse?
Ist die Trasse der „überfahrene“ Bereich oder ist damit der Korridor gemeint, in dem die beiden Seilbahnlinien herführen können? Siehe oben.

20. Nähere Informationen zur Technik der Seilbahn.
Die Studie mit den näheren Angaben zur Technik findet sich hier zum Download (7,6Mb).

21. Nähere Informationen zu Arbeitsplätzen (benötigte Ausbildung, Anzahl, Arbeitszeiten).
Die Studie mit den näheren Angaben zu den Arbeitsplätzen findet sich hier zum Download (7,6Mb).

22. Kann eine Übersicht zur Zusammensetzung der Investitionssumme im Internet dargestellt werden?
Bauleistung, Material, Bodenbewegung (Erdarbeiten) etc. Die Studie mit den überschlägigen Investitionssummen findet sich hier zum Download (7,6Mb).

23. Was genau versprechen sich Stadt und WSW von der Seilbahn? Nutzen ist nicht erkennbar.
Der primäre Nutzen der Seilbahn ist die Schaffung einer verbesserten Uni-Anbindung, die Schaffung einer verbesserten Anbindung der Südhöhen sowie die Entlastung der Straßenverkehrs-infrastruktur.

24. Gibt es mehr positive oder negative Auswirkungen durch die Seilbahn? z.B. bei den Grundstückspreisen?
Diese Fragstellung wurde im noch sehr frühen Stadium der Projektinitiative noch nicht ganzheitlich betrachtet. Die Untersuchung wäre Teil der sogenannten „Standardisierten Bewertung“. Im Rahmen dieser verpflichtenden Bewertung würden die betriebswirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Wirkungen der Seilbahn in Form einer Kosten-Nutzen-Analyse darstellt, so dass der Effekte Nutzen (positiv oder negativ, je nach dem) der Seilbahn erkennbar wird. Unsere Einschätzung ist, dass die positiven Auswirkungen überwiegen (ansonsten wäre die Idee nicht weiterverfolgt worden).

25. Wirtschaftlichkeit?
Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wurden auf der Ausgabenseite die jährlichen Aufwendungen Betriebspersonal, Personal für Reinigung, Wartung und Instandhaltung betrachtet. Hinzu kommen die Energiekosten für den Seilbahnbetrieb sowie die Abschreibungen des Invests über 17 Jahre. Positiv in der Bilanz wirken sich Mehreinnahmen durch Fahrgastzugewinne aus sowie Einsparungen durch Anpassungen im Busnetz. In Summe ergibt sich eine Schwarze Null.

26. Seilbahnersatzverkehr? (3 Wochen Stillstand zur Seilprüfung und Wartung)
Ersatzverkehre sind noch nicht im Detail geplant, wäre analog Schwebebahnausbau, d. h. in den Semesterferien und Schulferien mit erforderlichem Gelenkbusverkehr Hauptbahnhof – Universität – Küllenhahn.

27. Massive Ausdünnung des Busverkehrs in der Südstadt?
Die Erschließung aller Haltestellen in der Südstadt ist gewährleistet. Die Achsen Ravensberger Straße (613), Cronenberger Straße (635 bzw. 607), Max-Horkheimer-Straße/Am Freudenberg (603) und Augustastraße/ Jägerhofstraße (625) bleiben in jedem Fall erhalten. Das Taktangebot wird den Fahrgastpotentialen angepasst, Details sind noch nicht durchgeplant.

28. 3.500 Fahrgäste je Richtung in 60 Minuten = 200 Touren pro Stunde = 18-Sekunden-Takt?
Als „Takt“ wird die Zahl der Abfahrten in einem bestimmten Zeitraum in eine bestimmte Richtung bezeichnet. Auch wenn zur Spitzenstunde bis zu 200 Kabinen pro Stunde vorbeifahren, spricht man von nicht von einem „18-Sekunden-Takt“ sondern – in diesem Fall – von einem „36-Sekunden-Takt“.

29. Enteignung von Grundstücken?
Siehe Frage 2