IGFM: Ägyptische Regierung versucht, steigende Zahlen zu vertuschen[mehr]
[23.07.2015]Hunderttausende Menschen haben sich aus den Flüchtlingslagern im Irak, der Türkei, dem Libanon und Jordanien auf den Weg nach Deutschland gemacht. Millionen Menschen stellt sich die Frage, ob sie ebenfalls in die EU weiterfliehen oder ob sie bleiben sollen. Viele würden bleiben, denn sie hoffen noch auf Rückkehr in ihre Heimat, wenn sich die Sicherheitslage gebessert hat. Doch um zu bleiben, brauchen sie Hilfe – jetzt! Die IGFM hilft Flüchtlingen heimatnah, um die größte Not zu lindern und damit sie bleiben können. Helfen Sie mit!
Foto: M. Soli, CC BY-SA
Genitalverstümmelung, Zwangsehen, (Kinder-)Sextourismus – unvorstellbar für die westliche Welt und dennoch nur ein Ausschnitt dessen, was zum Leben vieler Frauen und Mädchen in Ägypten gehört.
IGFM: Ägyptische Regierung versucht, steigende Zahlen zu vertuschen[mehr]
[23.07.2015]15 Monate Haft für Menschenrechtsanwältin – Bundesregierung muss bei Staatsbesuch von el-Sisi Verbesserung der Menschenrechtslage in Ägypten fordern[mehr]
[03.06.2015]IGFM: Bundesregierung soll bei Staatsbesuch von Al-Sisi Religionsfreiheit für alle Ägypter einfordern[mehr]
[01.06.2015]Die 8-köpfige Familie von Nadia Mohamed Ali wurde am 13. Januar 2013 in der Stadt Biba zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie vom Islam zum Christentum konvertiert ist. Die Witwe war ursprünglich Christin und ist die Mutter von sieben volljährigen Kindern. Sie trat zum Islam über, entschloss sich aber nach dem Tod ihres muslimischen Mannes im Jahr 1991 dazu, wieder Christin zu werden. Sieben Beamte, die der Familie halfen, Namen und Religionszugehörigkeit der gesamten Familie in den Dokumenten zu ändern, wurden jeweils zu fünf Jahren Haft verurteilt.
[mehr Infos zum Fall ...]
[Unterschriftenliste "Ägypten - Recht auf Religionswechsel achten!" ...]
[mehr Infos zum Abfall vom Islam ...]
Kopten werden als christliche Minderheit in der islamischen Mehrheitsgesellschaft der Arabischen Republik Ägypten systematisch diskriminiert. Sie sind juristisch und gesellschaftlich ausgegrenzt. Bei Verbrechen gegen Kopten (z.B. Vergewaltigungen, Entführungen, Zwangsislamisierungen) findet oft nur schleppende oder auch gar keine Strafverfolgung statt.
[mehr Infos zu Menschenrechtsverletzungen in Ägypten ...]
[zum Appellvorschlag gegen die Diskriminierung der Kopten in Ägypten ...]
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Die Flucht vor ihrer Familie ist für viele Konvertitinnen der einzige Ausweg, um schwersten Misshandlungen, sexuellen Erniedrigungen oder auch einem "Ehrenmord" zu entgehen. Die IGFM unterstützt weibliche Konvertitinnen durch Fluchtwohnung und durch einen Beitrag zum Lebensunterhalt, bis die Frauen Arbeit gefunden haben und auf eigenen Beinen stehen.
Weitere Infos
Wir haben diese Frage in einem persönlichen Gespräch mit Nihal Nasr El-Din erörtert. Nihal Nasr El-Din leitete in Ägypten bis April 2011 das Projekt "Social media as tool for youth empowerment“. Angesichts der postrevolutionären Entwicklungen betrachtet sie ihre intensive Aufbau- und Aufklärungsarbeit für die Rechte der Frauen und die Gleichbehandlung von Mann und Frau in der ägyptischen Gesellschaft als ruiniert.
Es ist eine Frage der Perspektive: Ist das Glas halb voll, oder ist es halb leer? Was die politische Situation in Ägypten rund ein Jahr nach Beginn der Revolution betrifft, sind die Prognosen schwankend - wie der Wasserspiegel in einem Glas. Mubaraks Sturz und Gerichtsprozess auf der einen, immer wieder tödliche Zusammenstöße von Protestierenden und Polizei auf der anderen Seite. Bestenfalls, so scheint es, kann die politische und gesellschaftliche Entwicklung derzeit als ergebnisoffen bezeichnet werden. In einem Punkt aber sind sich viele Vorausschauen einig: Die Rechte der nordafrikanischen Frauen haben sich durch die sogenannte Arabellion nicht stabilisiert oder gar verstärkt. Im Gegenteil: Sie sind brüchig wie nie zuvor, besonders in Ägypten.
Fouad Ibrahim ist emeritierter Professor für Sozialgeographie und regionale Geographie Afrikas an der Universität Bayreuth. Er wurde 1938 in Damanhur, Ägypten, geboren. Die IGFM sprach mit ihm über die Situation der koptischen Christen in Ägypten.
Michael Meunier, 1968 in Ägypten geboren, wanderte 1990 in die USA aus, wo er Ingenieurswissenschaften studierte. Meunier gründete 2003 das "Center for Freedom in the Middle East" und 1996 die "U.S. Copts Association", die in den USA mehr als 700.000 ägyptische Christen vertritt. Er ist Vorstandsmitglied der Fernsehstation Tele-Lumiere/Noursat International, die in den Mittleren Osten sendet.
Der koptisch-orthodoxe Abt Michael, Leiter des Koptischen Zentrums in Waldsolms-Kröffelbach, berichtet in einem Interview über die Situation ägyptischer Konvertiten. Obwohl Religionsfreiheit durch die Verfassung garantiert wird, leben Muslime, die zum Christentum konvertieren, in großer Gefahr.
Die Kopten bilden die größte christliche Gemeinschaft des Nahen Ostens und die mit weitem Abstand größte religiöse Minderheit Ägyptens. Sie begreifen sich als die Ureinwohner Ägyptens. Seit der Eroberung Ägyptens im siebten Jahrhundert durch den muslimischen Feldherrn Amr-Ibn-Alas leiden sie unter einem erheblichen Druck, ihren Glauben und weite Teile ihrer Kultur, wie z. B. ihre Sprache aufzugeben. Bis heute sind sie starker Unterdrückung und Diskriminierung ausgesetzt.