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Selbst testen: Bin ich von Armut im Alter bedroht? | Vorsorge - Frankfurter Rundschau
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Vorsorge
Tipps rund um Rente, Versicherung, Altersvorsorge und Pflege sowie Infos über berufliche Vorsorge, Riester, Berufsunfähigkeitsversicherung und die Lebensversicherung

16. Mai 2014

Selbst testen: Bin ich von Armut im Alter bedroht?

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Ob ihr Geld wirklich im Alter reicht, sollten Verbraucher selbst kritisch prüfen - und sich nicht auf die Pläne und Rentenpakete der Bundesregierung verlassen.  Foto: dpa

Immer wieder fragen sich Verbraucher, ob ihr Geld im Ruhestand ausreicht. Einige Gruppen sind tatsächlich stärker von Altersarmut bedroht. Wer sein Risiko kennt, kann aber rechtzeitig bei der Rente gegensteuern: Das sind die fünf wichtigsten Faktoren.

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Über das Rentenpakt der großen Koalition wird derzeit heftig gestritten - egal ob es um die Rente mit 63 oder die Mütterrente geht. Fest steht: Viele Deutsche sind von Altersarmut bedroht, und für bestimmte Gruppen ist die Gefahr besonders hoch. Testen Sie sich selbst, ob auch Sie von den fünf häufigsten Risiken betroffen sind.

Diese Faktoren wirken sich ganz allgemein negativ auf Ihre Rente aus:

Risiko 1: Sie sind weiblich

Altersarmut betrifft in Deutschland vorwiegend Frauen. Das zeigen unabhängig voneinander aktuelle Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie der Sparkassen Versicherung (SV). Zwei Drittel der 400.000 Personen, die über 65 Jahre alt sind und Grundsicherung erhalten, sind weiblich, wobei Frauen im Durchschnitt nur 40 Prozent einer Männerrente beziehen.

Der Hauptgrund: Bei vielen Frauen wechseln sich im Laufe eines Berufslebens Zeiten der Vollbeschäftigung mit Berufspausen und Teilzeitbeschäftigungen ab. Das reduziert die ohnehin nicht üppige gesetzliche Rente. Dies, steigende Scheidungsraten und ihre längere Lebenserwartung machen eine eigenständige private Altersvorsorge für Frauen daher mittlerweile unverzichtbar.

Mit verantwortlich für die mangelnde eigene Absicherung ist oftmals noch das konservative Familienbild: Der Mann ist der Hauptversorger, die Frau verdient dazu und ist weitgehend über den Gatten abgesichert. Doch nahezu jede zweite Ehe wird geschieden - damit ist der Partner eine wackelige Vorsorge. „Frauen in Partnerschaften sollten frühzeitig mehr Wert auf ihre individuelle Altersvorsorge legen“, sagt DIW-Ökonom Markus Grabka. In einer Partnerschaft lebende Frauen, die (noch) keine Kinder haben, sorgen am schlechtesten für sich vor.

Den Ruhestand zu genießen klappt nur, wenn man genug vorgesorgt hat.  Foto: dpa

Vollzeit berufstätige Frauen stehen hier zwar besser da, doch sie verdienen rund 20 Prozent weniger als Männer. All dies hat zur Folge, dass Frauen 28 Prozent weniger Rente als Männer bekommen. Dabei brauchen gerade sie die größeren Summen fürs Alter, weil sie rund fünf Jahre länger leben. „Es gibt keine Lebensphase, in der eine Frau auf eine eigenständige Versicherung verzichten sollte. Auch im Hinblick darauf, ihr Alter selbst finanzieren zu können und damit die Kinder finanziell zu entlasten“, sagt Daniela Beißwanger, die die Sparkassen-Studie konzipierte.

Risiko 2: Sie haben nur Mini-Jobs

Mini-Jobs sind problematisch: Arbeiten Berufstätige permanent nur für 450 Euro, sammeln sie nicht ausreichend Rentenansprüche. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Arbeitnehmer sollten sich möglichst um eine sozialversicherungspflichtige Vollzeitstelle bemühen.

Für Minijobber ist zudem eine Aufstockung der Rentenbeiträge sinnvoll. Damit erweben sie den Zugang zum kompletten Leistungsspektrum der Rentenversicherung – also zum Beispiel Reha, Erwerbsminderungsrente oder einen vorzeitigen Rentenzugang. Die Beschäftigten zahlen dafür nur einen Anteil von 3,9 Prozent - den Rest trägt der Arbeitgeber. Eine Dauerlösung ist der Minijob aber nicht.

Vorsorge-Tipps

In vielen Fällen können bereits Hausfrauen über ihren Riester-geförderten Ehegatten einen Riester-Vertrag für nur 60 Euro Eigenanteil jährlich abschließen. Auch für Minijobberinnen lohnt sich ein Vertrag. Haben sie zum Beispiel keine weiteren Einnahmen, so brauchen sie ebenfalls nur 60 Euro im Jahr in den Riester-Vertrag zu investieren, um die jährliche Grundförderung von 154 Euro zu erhalten. Für jedes Kind gibt es 185 Euro extra bzw. für ab 2008 Geborene sogar 300 Euro jährlich oben drauf. Eine Frau mit einem Dreijährigen bekäme so vom Staat 454 Euro im Jahr für ihre Riester-Altersvorsorge geschenkt. Mehr Rendite gibt es kaum bei einem anderen Vorsorgemodell.

Risiko 3: Sie sind Aussiedler oder Migrant

Wie der Alterssicherungsbericht der Bundesregierung von 2008 zeigt, müssen nicht nur die türkischen, sondern alle Bürger mit Migrationshintergrund von einem geringeren Einkommen als die deutsche Bevölkerung leben – was sich natürlich auf die Renten auswirkt. Im Schnitt macht sich das mit 260 Euro weniger Gehalt und 80 Euro niedrigerer Rente bemerkbar. Altersarmut ist bei ausländischen Mitbürgern weit verbreitet: „Bei der Grundsicherung, die man im Alter oder bei Erwerbsminderung bekommt, findet sich ein überproportional hoher Anteil an Migranten“, sagt Thomas Lueg vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Etwas anders sieht es bei Aussiedlern aus: Laut Fremdrentengesetz dürfen sie keine Nachteile dadurch haben, dass sie jahrelang nicht in Deutschland lebten und auch nicht in die Rentenkasse einzahlten. Darum tut die Rentenkasse so, als sei der Bürger seinem Job nicht im Ausland, sondern in Deutschland nachgegangen: Er bekommt Entgeltpunkte nach dem Durchschnittsverdienst der jeweiligen Berufsgruppe gutgeschrieben. Doch oft wird der Beruf nicht korrekt erfasst oder Abschlüsse werden nicht anerkannt. So wird für die Rentenberechnung ein zu geringer Verdienst angesetzt. Folge: Die Rente fällt zu niedrig aus. Hilfe finden Betroffene am besten bei einem Rentenberater.

Weitere Risikofaktoren für Altersarmut erklären wir auf der nächsten Seite.

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