Das Grünflächenamt hat die Rodung eines städtischen Grundstücks im Baugebiet Harheim-Süd, auf dem ein „integratives Wohnprojekt“ für Senioren und Flüchtlinge entstehen soll, in dieser Woche verteidigt. Das Liegenschaftsamt habe den Vorgang beauftragt, teilt Vize-Leiterin Heike Appel auf Anfrage der FR mit. Der Bebauungsplan für das Areal sei schon längst rechtskräftig, die Rodung somit legal gewesen. „Wir hätten schon viel früher roden können“, sagt Heike Appel.
Anwohner hatten sich in einer Sondersitzung des Ortsbeirats 14 in der vergangenen Woche beschwert. Dort bekamen sie die Pläne für die Bebauung vorgestellt (die FR berichtete). Hintergrund ist, dass das Deutsche Rote Kreuz an der Straße Im Niederfeld ein zweigeschossiges Holzmodulgebäude errichten möchte, in das 18 Senioren und 112 Flüchtlinge einziehen sollen.
Die Stadt war seit Jahren auf der Suche nach einem Investor für das 5000 Quadratmeter große Grundstück gewesen. Der Bebauungsplan für das Areal sieht Altenwohnungen vor.
Bislang gibt es nur eine Bauvoranfrage, die die Bauaufsicht genehmigen muss. Es läuft ein Beteiligungsverfahren, in dem Anlieger städtebauliche Bedenken äußern können. Die Sprecherin des Sozialdezernats, Manuela Skotnik, betonte in der Sondersitzung, von der Rodung nichts zu wissen, da schließlich noch kein Bauantrag vorliege.
Anwohnerin Tanja Dieruff, die Im Niederfeld wohnt, kritisiert die vorzeitige Rodung: In einem kleinen Birkenwäldchen auf dem Grundstück lebten viele Tiere, darunter beispielsweise Fasane, Steinkäuze und eine kleine Eulenart, die alle streng geschützt seien. Das habe ihr die Untere Naturschutzbehörde bestätigt. „Warum erfolgt die Rodung jetzt im kältesten Winter, wo die Tiere dort Unterschlupf haben?“, fragt Dieruff. Sie sei sich vorgekommen wie in einem „schlechten Film“, als am Morgen vor der Bürgerversammlung die Bagger des Grünflächenamtes anrollten und begannen, das Birkenwäldchen zu roden.
Das Grünflächenamt gesteht nun ein, dass es ein „unglücklicher Zusammenprall“ gewesen sei, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt zu roden. „Wir hätten das früher ankündigen können“, sagt Appel. Dass auf dem gerodeten Grundstück Tiere leben, konnte sie aber weder bestätigen noch dementieren. „Das kann ich nicht beantworten“, so Appel. hub
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