Am Morgen joggte Mark Zuckerberg erstmal durchs Regierungsviertel. Am Reichstag und verdutzten Touristen vorbei und durch das Brandenburger Tor, um Zuckerberg ein Tross von Facebooks PR-Abteilung und Managern, die kaum mit ihrem Chef mithalten können. Die Bilder postete er anschließend auf Facebook – wo sonst. „Es ist großartig, wieder in Berlin zu sein“, schrieb er.
Es ist der Beginn von Mark Zuckerbergs Berlin-Mission, die seit Monaten von seinem PR-Team wie ein Staatsbesuch vorbereitet wird. Hintergrund der Berlin-Offensive: Facebook steht seit Monaten dem Vorwurf ausgesetzt, nicht genug gegen Hasskommentare auf der Plattform zu machen.
Am Donnerstag ging es darum auch in einem Gespräch zwischen Mark Zuckerberg und Kanzleramtschef Peter Altmaier. Er habe Mark Zuckerberg deutlich gemacht, dass die Bundesregierung darauf bestehe, dass illegale Inhalte entfernt werden, sagte Altmaier anschließend. Die Gespräche würden weiter gehen. „Mein Eindruck ist das Mark Zuckerberg auch persönlich ein hohes Interesse hat, dass Facebook zu den Zusagen steht, die gegenüber der Bundesregierung bereits gemacht wurden.“
Der Konzern hatte schon zuvor angekündigt, sich künftig an deutsches Recht halten zu wollen. Bislang hatte Facebook teils auch eine Löschung volksverhetzender Beiträge, die in Deutschland strafbar sind, verweigert. Mark Zuckerberg selbst will sich zu dem Thema gegenüber ausgewählten Nutzern bei eine Treffen am Freitag erklären.
Am Donnerstag ging es ihm dagegen zunächst mal um Künstliche Intelligenz. Mark Zuckerberg hatte als Gastgeschenk Hochleistungsserver nach Berlin mitgebracht: Der erster Schritt einer neuen Initiative europaweiter Forschungspartnerschaften im Bereich künstlichen Intelligenz. Als erste Einrichtung kann sich die Technische Universität Berlin über die Spezialrechner freuen, die Grafikprozessoren haben, die die Rechenleistung im Vergleich zu normalen Servern um das Zehnfache steigern. Klaus-Robert Müller, der Fachgebietsleiter für Maschinelles Lernen an der TU Berlin, erklärte, dass die Server besonders bei der Erforschung der Bildauswertung für Brustkrebs sowie der chemischen Modellierung von Molekülen enorm helfen würden und Forschungszyklen beschleunigen werden. Nach der TU Berlin werden weitere Forschungsstandorte in Deutschland und Europa folgen.
Am Abend wurde Mark Zuckerberg dann noch eine maßgeschneiderte Auszeichnung verliehen: Den eigens für ihn konzipierten Axel Springer Award. Der Verlag hatte sich mit Google heftige öffentliche Auseinandersetzungen geliefert – mit dessen Konkurrenten Facebook soll es nun offenbar anderes laufen.
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