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26.06.2014 · Allgäu

Die gefühlte „Todesstrecke“: Wie sicher ist die B12?

Verkehr · Die Bundesstraße 12 zwischen Buchloe und Kempten ist im Allgäu gefürchtet. In Kommentaren auf unserer Internetseite www.all-in.de und auf facebook bezeichnen die User die B12 als „Horror-„ oder „Todesstrecke“. Nach jeder Unfallmeldung fragen sich viele Leser, „wann denn endlich etwas für die Sicherheit getan wird“.

Dabei sei die B12 als eine der wichtigsten Allgäuer Verkehrsverbindungen schon lange kein Unfallschwerpunkt mehr, sagt Werner Thoma von der Polizei Kempten. „Vor zwanzig, dreißig Jahren war die Bundesstraße 12 tatsächlich eine sehr unfallträchtige Strecke.“ Gründe waren damals laut Thoma die fehlenden Überholmöglichkeiten und die hohe Geschwindigkeit.

„Jetzt haben wir durch den 2+1-Ausbau mittlerweile sehr viele Strecken, wo man gefahrlos überholen kann. Das entschärft die Situation sehr.“ Innerhalb der letzten zehn Jahre, so der Polizeioberrat im Sachbereich Einsatz und Verkehr des Polizeipräsidiums Schwaben/Süd-West, sei der 60 Kilometer lange B12-Abschnitt zwischen Buchloe und Kempten mit rund 220 Verkehrsunfällen im Jahr unauffällig. Verglichen mit anderen Strecken liegt die B12 demnach ‘nur‘ im Mittelfeld der Unfallstatistik. „Besonders bedrohlich ist die B12 nicht“, sagt Thoma.

Das sehen die Autofahrer an der Shell-Tankstelle in Kaufbeuren anders: Sie berichten von riskanten Überholmanövern, von Dränglern und von Rasern. Die Strecke zwischen Buchloe und Kempten sei „gefährlich“, sagen die Ostallgäuer Autofahrer. „Ich habe Angst auf der B12“, gesteht eine Pendlerin, die jeden Tag von Marktoberdorf aus über die B12 nach Kempten zur Arbeit und zurück fährt.

Laut dem Verkehrsexperten Thoma kommt das Missverhältnis von gefühlter und realer Gefahr hauptsächlich durch die Relevanz der Strecke im Allgäu. Rund 16.000 Fahrzeuge sind täglich auf der Bundesstraße zwischen Buchloe und Kempten unterwegs, mehr als auf jeder anderen Bundesstraße im Allgäu. Passiert da ein Unfall, „bekommt man das mit“, sagt Thoma. Entweder man ist durch Verkehrsbehinderungen selbst betroffen oder man erfährt es über die Medien.

Was der Autofahrer dagegen nicht so leicht bemerkt, ist die hohe Präsenz der Polizei auf der B12. So waren die Beamten im vergangenen Jahr auf der Strecke zwischen Kempten und Buchloe viel unterwegs: über 1.900 Stunden alleine mit zivilen Videofahrzeugen. Das entspricht 60 Tagen am Stück. „Dazu kommen regelmäßige Kontrollen mit stationären Geräten“, sagt Werner Thoma. Zu hohe Geschwindigkeit zählt mit zu den häufigsten Unfallursachen – „auch auf der B12“, so Thoma.

Für mehr Sicherheit, mindestens aber für weniger gestresste Autofahrer soll auch der 2+1-Ausbau der B12 zwischen Kraftisried und Geisenried sorgen. Seit dem Frühjahr arbeitet das Staatliche Bauamt Kempten an der Verbreiterung der Strecke. „Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir bis Mitte September mit dem Ausbau zwischen Kraftisried und Geisenried fertig sein“, sagt Josef Merk vom Bauamt. Und der so vielfach geforderte vierspurige B12-Ausbau? Das sei Sache der Bundespolitik, sagt Merk. „Und das kann dauern."

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Artikelinfos
AutorStephan Michalik
Quelleall-in.de
Veröffentlichung26.06.2014
Aktualisierung18.09.2014 15:36
Ort Allgäu
Schlagwörterb12, reportage, video, verkehr, unfälle, bundesstraße
B12 AusbauDossier
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