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Kommentar: Selbst schuld | FSV - Frankfurter Rundschau
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17. Mai 2016

Kommentar: Selbst schuld

 Von 
Trauer auf den Rängen.  Foto: dpa

Tomas Oral zerstörte mit seiner Allmacht und Selbstherrlichkeit gewachsene Strukturen in und um die Mannschaft. Es herrschte im Kader des FSV ein Klima der Angst, das Oral bewusst befeuerte. Niemand sollte sich sicher sein. Ein Kommentar.

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Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Vor acht Jahren führte Tomas Oral den FSV Frankfurt aus den Niederungen des Amateurfußballs in die zweite Liga. Seit Sonntag ist dieses Kapitel abgeschlossen, das Buch zu. Der FSV ist abgestiegen. Und auch diesmal spielte Oral eine wichtige, eine mitentscheidene Rolle. Auch wenn der Fußballlehrer vor etwas mehr als einem Monat beurlaubt worden war, die letzten fünf Spiele nicht mehr in der Verantwortung stand, so bleibt dieser Niedergang eng verbunden mit seinem Namen.

Oral zerstörte mit seiner Allmacht und Selbstherrlichkeit gewachsene Strukturen in und um die Mannschaft. Es herrschte im Kader ein Klima der Angst, das Oral bewusst befeuerte. Niemand sollte sich sicher sein, am Wochenende spielen zu können. Das hielt zwar den Konkurrenzdruck hoch, trat den Teamgedanken aber mit Füßen. Oral hat sich dieses zweifelhafte Prinzip von Felix Magath abgeschaut, mit dem er einst in Fulham zusammenarbeitete. Das ist nicht mehr zeitgemäß, es musste schiefgehen. Es ging schief. Daran änderte auch sein Nachfolger Falko Götz nichts mehr.

Es wäre allerdings viel zu kurz gesprungen, würde man sich auf den künftigen KSC-Coach als alleinigen Schuldigen festlegen. Es gibt immer einen, der macht, und einen, der machen lässt. In diesem Fall Clemens Krüger, der Big Boss. Der Geschäftsführer verpflichtete den Retter Oral wider besseres Wissen. Eigentlich sollte der Waschstraßen-Psychologe vor einem Jahr nur den Retter für ein Spiel geben. Das war der Plan. Dann kam alles anders. Oral blieb, obwohl sich der Verein bereits mit dem Sandhäuser Trainer Alois Schwartz einig gewesen sein soll. Heute weiß Krüger, dass dies sein erster großer Fehler war. Sein zweiter, nicht minder fatal, basierte auf dem Irrglauben, den nach der Entlassung von Sportchef Uwe Stöver verwaisten Job des Sportlichen Leiters nebenbei mit machen zu können.

Krüger ist ein ausgewiesener Fachmann für Finanzfragen. Als Sportlicher Leiter hat er sich verhoben, auch weil er Orals Wünsche zu lange goutierte. Die Quittung: Zu viele Leihspieler (zehn), zu viele junge Kicker, nicht weniger als elf Spieler sind zwischen 18 und 21 Jahren alt.

Krüger stellt sich dieser Verantwortung. Er weiß, dass der Verein ohne ihn führungslos wäre und nach diesem vermeidbaren Abstieg ins Chaos stürzen würde. Der erste Reflex, den bis 2020 vertraglich gebundenen Krüger zu entlassen, mag logisch klingen, greift aber zu kurz. Grundsätzlich muss sich der Klub aber neu aufstellen. Auf allen Ebenen. Von der Geschäftsleitung bis hin zum Präsidium und Aufsichtsrat. Es wartet viel Arbeit auf den neuen Drittligisten – inklusive einer schonungslosen Analyse aller Fehler.

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