In städtischen Schwimmbädern soll es mehr Badezeiten für Frauen geben. Das fordert die Kommunale Ausländervertretung (KAV). Sie sieht eine erhöhte Nachfrage; die Frauenbadezeiten im Fechenheimer Gartenbad, betrieben von der Turngemeinschaft Bornheim, reichten nicht aus. Von den städtischen Bädern hat nur das Riedbad in Bergen-Enkheim ein Badeangebot ausschließlich für Frauen, allerdings nur für zwei Stunden die Woche und nur im Winter.
„Der Bedarf ist da“, sagt Hüseyin Kurt, Mitglied der KAV. Er hatte sich schon zu Beginn der 90er Jahre für Frauenbadezeiten ausgesprochen. Im Jahr 1993 führte die Stadt sie dann im damals noch städtisch betriebenen Gartenbad Fechenheim ein, immer sonntags von 8 bis 11 Uhr. Das ist bis heute so. Etwa hundert Frauen, überwiegend Muslimas, kämen während dieser drei Stunden durchschnittlich in das Gartenbad, berichtet Boris Zielinski, der sportliche Leiter der TG Bornheim. Er betont, das sei eine „gute Auslastung“.
„Viele Frauen gehen nicht mehr hin“, sagt Kurt, es sei ihnen einfach zu voll im Gartenbad. Er betont nachdrücklich, die KAV fordere nicht, Badezeiten für Muslimas zu schaffen. „Es gibt Frauen, unabhängig ihres Glaubens, die ihren Körper dem anderen Geschlecht nicht zeigen möchten“, sagt Kurt. Deswegen gebe es Saunaabende für Frauen. Auch Fitnessstudios und Vereine hätten schließlich spezielle Frauenangebote, so Kurt.
Unterstützt wird die Forderung der KAV von der SPD im Ortsbeirat 2. In einem Antrag für die Sitzung des Gremiums am kommenden Montag fordern die Genossen den Magistrat auf, das Anliegen der KAV zu prüfen. Laut Martin Völker, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden, könne es dabei lediglich um wenige Wochenstunden in einem städtischen Bad gehen. Genannt ist im SPD-Antrag das Rebstockbad.
Gegenwind kommt von der CDU im Ortsbeirat. Für Ortsvorsteher Axel Kaufmann sind Frauenbadezeiten „integrationspolitisch das falsche Signal“. Eine Trennung der Geschlechter in Frankfurter Schwimmbädern aus religiösen Gründen werde seine Fraktion nicht mittragen, sagt der CDU-Politiker. Er verweist zudem auf die begrenzten Kapazitäten der Schwimmbäder.
Die Frankfurter Bäder seien „gut bis sehr gut ausgelastet“, bestätigt Frank Müller, Geschäftsführer der Bäderbetriebe. Eben deshalb sieht auch er eine Ausweitung der Frauenbadezeiten skeptisch. „Das wäre eine zusätzliche Einschränkung, die wir eher ablehnen würden“, sagt er. Zudem sei speziell das Rebstockbad dafür weniger geeignet. Dort würden täglich zwischen 1500 und 2000 Besucher zum Baden kommen, an einigen Tagen seien es gar bis zu 6000, so Müller.
Der Ortsbeirat 2 tagt am Montag, 27. Juni, ab 19.00 Uhr im Saal der Katholischen Gemeinde Frauenfrieden, Zeppelinallee 101.
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