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Giftige Raupen bedrohen Ochsenfest in Wetzlar | hessenschau.de | Panorama
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Raupen der Eichenprozessionsspinner
Raupen der Eichenprozessionsspinner (Archivbild). Bild © picture-alliance/dpa

Das größte Volksfest Mittelhessens muss besonders geschützt werden: Am Festplatz in Wetzlar nisten giftige Raupen. Das Gesundheitsamt rät zur Absage des Ochsenfests. Doch der Veranstalter hält sich nicht daran.

Abgesperrte Bereiche in Parks oder an Spielplätzen mit Hinweis auf Raupen des Eichenprozessionsspinners sind in Südhessen und dem Rhein-Main-Gebiet im Sommer seit Jahren normal. Kinder und Fußgänger sollen nicht mit den feinen Härchen des Falter-Nachwuchses in Berührung kommen, da diese Hautausschlag bis hin zu Atemnot und allergischen Schocks auslösen können.

In Wetzlar fand man bislang höchstens mal ein kleineres Nest mit den haarigen Raupen. Ein größerer Befall ist dort nach Auskunft des Stadtsprechers Eckhard Nickig neu. Nun trifft er ausgerechnet mit dem Ochsenfest zusammen, Mittelhessens größtem Volksfest mit rund 150.000 Besuchern, das nur alle drei Jahre stattfindet und an diesem Mittwoch beginnt.

Bäume werden täglich kontrolliert und abgesaugt

Nach einer Begehung des Festplatzes nahe dem Landwirtschaftlichen Museum in Wetzlar kam die Leiterin des Gesundheitsamts des Lahn-Dill-Kreises laut einem Bericht der Wetzlarer Neuen Zeitung sogar zum Schluss: "Ich spreche die Empfehlung aus, das Ochsenfest nicht stattfinden zu lassen." Aber das war eben nur eine Empfehlung angesichts von 60 bis 70 Nestern, die nur wenige Tage vor Beginn des Ochsenfests in Eichenbäumen direkt am Festplatz gefunden wurden.

Der Landwirtschaftliche Verein Lahn-Dill als Veranstalter hält mit Unterstützung des Magistrats der Stadt Wetzlar an dem Volksfest mit Tierschau fest. Die Bäume rund um den Festplatz werden täglich kontrolliert, und gegebenenfalls saugen Mitarbeiter einer Spezialfirma die Nester mit den Raupen ab, wie Stadtsprecher Nickig sagt. Man weiß aber nicht, ob an den abgesaugten Stellen Raupen wiederkommen können und ob es noch an bisher unentdeckten Stellen Nester gibt.

Niemand meldete gesundheitliche Beschwerden

Damit Festbesucher gar nicht erst in die Nähe der betroffenen Bäume kommen, würden diese mit einem Bauzaun und mit Flatterband abgesperrt. Dazu wiesen Warnschilder auf die auf den ersten Blick unscheinbare Gefahr hin, und zur Not gebe es ja auch ein Sanitätszelt, sagt Nickig. Bislang habe sich noch niemand mit gesundheitlichen Beschwerden gemeldet, auch nicht einer der Arbeiter, die seit Tagen die Bühnen und Buden am Festplatz aufbauen.

"Nach drei langen Jahren Wartezeit", wie der Landwirtschaftliche Verein auf seiner Homepage schreibt, geht es am Dienstag mit einem Vorabkonzert der bayerischen Band La Brass Banda und am Mittwoch mit der Öffnung des Festzelts los. Zum 65. Mal seit dem ersten Ochsenfest im Jahr 1846. Eine Einschränkung gibt es dieses Jahr aber doch: Das Hüttenberger Handkäszelt muss verlegt werden. Es hätte sonst direkt unter den befallenen Eichen gestanden.

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