Eurowings geht in München mit eigenen Fernflügen an den Start. Ab dem 16. April sollen drei Maschinen des Typs Airbus A330 am Münchner Flughafen stationiert werden, wie der Lufthansa-Billigflieger nun bekanntgab. Die Gesellschaft macht die bayerische Landeshauptstadt damit zu ihrer zweiten Langstreckenbasis nach Köln/Bonn.
Von den bisher sechs Eurowings-Langstreckenjets wird die Hälfte von Köln/Bonn nach München verlegt. Die Größe der A320-Flotte am bayerischen Standort soll im kommenden Jahr ebenfalls wachsen, und zwar um vier Maschinen. Laut Eurowings-Geschäftsführer Oliver Wagner reagiert die Gesellschaft mit dem Ausbau des Angebots auf die starke Nachfrage der Kunden.
Eurowings kommt, Condor geht
Derzeit bietet Eurowings ab München ausschließlich Europaflüge an. Auf der Langstrecke will sie ab München touristische Langstreckenziele anfliegen, die nicht von der Lufthansa angeboten werden. Es handelt sich dabei um Bangkok, Cancun, Fort Myers, Las Vegas, Mauritius, Montego Bay, Puerto Plata, Punta Cana, Varadero und Windhoek.
Vier Strecken davon - nämlich Cancun, Las Vegas, Mauritius und Punta Cana - werden derzeit von Condor bedient. Die Fluggesellschaft von Thomas Cook hat in der vergangenen Woche angekündigt, ihre Langstrecken ab München im Sommer 2018 einzustellen. Condor will sich stattdessen auf den Flughafen Frankfurt konzentrieren.
in Prozent | |
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Lufthansa | 53 |
Air Berlin | 6 |
Eurowings | 3 |
Condor | 3 |
restliche Airlines | 35 |
Marktanteile gemessen an den angebotenen Sitzplatzkapazitäten der Fluggesellschaften. Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum bis zum Ende des laufenden Sommerflugplans (Ende Oktober). Die Anteile der restlichen Airlines betragen jeweils weniger als drei Prozent. Angaben gerundet.Quelle: CH Aviation, Stand: 7. Juli 2017
Für den Flughafen Köln/Bonn bedeutet die Eurowings-Entscheidung für München erst einmal ein verringertes Langstreckenangebot. Die Fluggesellschaft erwartet im Sommer 2018 zwar ihren siebten Airbus A330 und will diesen in Köln/Bonn stationieren. Mit dann vier Maschinen ist die dortige Eurowings-Langstreckenflotte aber immer noch ein Drittel kleiner als bisher.
Der Lufthansa-Konzern hatte 2015 mit der Eurowings ein Billigkonzept für die Langstrecke startklar gemacht. Die Konkurrenten Air France-KLM und die International Airlines Group (IAG) haben inzwischen nachgezogen, um Gesellschaften wie beispielsweise Norwegian Paroli bieten zu können.