pro familia Schleswig-Holstein veröffentlicht zweimal im Jahr einen Newsletter. "pro familia info" informiert Sie über die Arbeit des Landesverbandes, der Beratungsstellen und der spezialisierten Einrichtungen gegen sexuelle und häusliche Gewalt, über Beratungs- und Fortbildungsangebote, Projekte und Aktionen.
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Marienstr. 29-31, 24937 Flensburg, Tel. 04 61 – 90 92 620, Fax 04 61 – 90 92 649
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pro familia Schleswig-Holstein verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Beratungszahlen. "2017 hat der Landesverband in seinen 18 Einrichtungen über 28.000 Menschen mit Information und Beratung, sexualpädagogischen Projekten und Veranstaltungen und mit der Arbeit gegen sexuelle und häusliche Gewalt geholfen - 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr", berichtet Geschäftsführer Reiner Johannsen.
"Wir ermöglichen allen Menschen, unabhängig von sexueller Orientierung, sozialer und ethnischer Herkunft, Weltanschauung und Religionszugehörigkeit, Zugang zu unseren Angeboten. Es gehört zu den Grundsätzen von pro familia, allen Menschen wertschätzend zu begegnen und mit jedem Anliegen respektvoll und vertraulich umzugehen", betont Johannsen.
Eine enorme Steigerung der Nachfrage verzeichnet der Landesverband im Bereich der Sexualpädagogik. Mit dem umfangreichen Angebot zur sexuellen Bildung und Prävention haben die Frau-Mann-Teams 16.214 Kinder, Jugendliche, Eltern und Fachkräfte erreicht, 16,3 Prozent mehr als 2016.
Darüber hinaus arbeitet der Landesverband in sechs spezialisierten Einrichtungen gegen sexuelle und häusliche Gewalt. Zu den Angeboten gehören Hilfe und Unterstützung für die Opfer, Prävention und Therapie für Täter. "Mit der Täterarbeit beteiligt sich pro familia an einer wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe und trägt zum Schutz weiterer Opfer bei", erklärt Johannsen.
Umfangreiche Infos über die Arbeit von pro familia Schleswig-Holstein, über neue Angebote und Projekte finden Sie im Jahresbericht 2017 - hier als PDF: Jahresbericht 2017.pdf
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Familienplanung - ein Menschenrecht für alle
Zunehmend verweisen ungewollt Schwangere auf die für sie unerschwinglichen Kosten sicherer Verhütungsmittel. Verhütung darf aber nicht am Geld scheitern. Jeder Mensch hat das Recht, unabhängig von seinem sozialen Status, die Verhütungsmethode zu wählen, die zu ihm passt, größtmögliche Sicherheit bietet und für ihn gesundheitlich verträglich ist.
Seit Inkrafttreten des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes 2004 haben Frauen und Männer, die Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld beziehen, keine Möglichkeit mehr, eine Hilfe zur Familienplanung zu beantragen. Und die Krankenkassen übernehmen die Kosten für ärztlich verordnete Verhütungsmittel nur für Jugendliche bis zum vollendeten 20. Lebensjahr.
Auf diesen Missstand hat pro familia immer wieder hingewiesen. Während einige Bundesländer sich ausdrücklich für die Beibehaltung einer Hilfe zur Familienplanung entschieden haben, hat sich in Schleswig-Holstein auf Landesebene bis heute nichts bewegt. Gefordert bleibt der Bund.
Projekte zur Kostenübernahme in Schleswig-Holstein
Mittlerweile gibt es Projekte in Flensburg, in Geesthacht, in Norderstedt, in Neumünster und in den Kreisen Stormarn und Dithmarschen.
Bundesfamilienministerium fördert Modellprojekt in Lübeck
Die Hansestadt ist einer von sieben Standorten, die an dem bundesweiten Modellprojekt "biko – Beratung, Information und Kostenübernahme bei Verhütung" des pro familia Bundesverbandes e.V. teilnehmen.
Das Projekt biko wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Es soll u.a. zuverlässige Daten für den tatsächlichen Bedarf an einer Kostenübernahme liefern. Langfristig könnte diese Erhebung die Grundlage für eine bundesweite Regelung bilden. Neben Lübeck wurden für das Projekt die Standorte Halle (Saale), Recklinghausen, Ludwigsfelde, Saarbrücken, Wilhelmshaven und Erfurt (Altern) ausgewählt. Umfassende Infos zum Modellprojekt "biko": www.biko-verhuetung.de/
Infos und Anträge bei pro familia
In den pro familia-Beratungsstellen vor Ort können sich Betroffene dazu beraten lassen und Anträge stellen:
Als erste Kommune in Schleswig-Holstein hat die Stadt Flensburg ein Projekt zur Kostenübernahme ärztlich verordneter Verhütungsmittel für ihre Einwohnerinnen und Einwohner ab 20 Jahren eingerichtet, die staatliche Leistungen erhalten oder ein geringes Einkommen (unterhalb einer festgesetzten Grenze) haben. Für die Umsetzung ist die pro familia-Beratungsstelle Flensburg zuständig. Sie prüft anhand aktueller Bescheide, ob die notwendigen Voraussetzungen vorliegen, nimmt den Kostenvoranschlag oder das Rezept der Arztpraxis entgegen und stellt im positiven Fall eine Bescheinigung aus. Die Betroffenen legen diese bei der Apotheke oder der Arztpraxis vor und müssen dann das Verhütungsmittel nicht bezahlen.
Wie groß der Bedarf ist, bestätigt die hohe Zahl der Anträge. Fast alle AntragstellerInnen beziehen Arbeitslosengeld II und hätten sich vor allem die kostenintensive Verhütung mit Hormonspirale, Implanon oder eine Sterilisation nicht leisten können.
Diese Problematik tauchte auch zunehmend in der Beratung auf. Häufig verwiesen ungewollt Schwangere auf die für sie unerschwinglichen Kosten sicherer Verhütungsmittel. Da entsprechende Anträge im Landtag gescheitert waren, hat sich Simone Hartig, Leiterin der pro familia-Beratungsstelle Flensburg, zusammen mit dem Flensburger Frauenforum mit Nachdruck für eine "neue" Hilfe zur Familienplanung eingesetzt. "Gemeinsam mit der Politik, der Verwaltung, Verbänden und Beratungsstellen wurde eine Regelung erarbeitet, die wieder allen Frauen und Männern einen uneingeschränkten Zugang zu Verhütungsmitteln ermöglicht", freut sich die Beraterin.
Neben der Bearbeitung der Anträge steht pro familia den betroffenen Frauen und Männern auf Wunsch mit weiteren Informationen und Beratung zur Seite.
"Weiteres Engagement ist nötig, damit auch andere Kommunen nachziehen", betont Hartig. pro familia wird sich mit Hintergrundinformationen sowie Beobachtungen und Einschätzungen aus der Beratungspraxis beharrlich für die Kostenübernahme ärztlich verordneter Verhütungsmittel einsetzten. Dabei sollen die Aspekte "Erhaltung der Gesundheit", "Prävention gegen ungeplante Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbruch" und "Frühe Hilfen" noch stärker hervorgehoben werden.
Projekte zur Kostenübernahme in Schleswig-Holstein
Außer in Flensburg gibt es mittlerweile Projekte in Geesthacht, in Norderstedt, in Neumünster und in den Kreisen Stormarn und Dithmarschen.
Weitere Informationen zum Flensburger Projekt:
pro familia Flensburg, Marienstr. 29-31, 24937 Flensburg
Tel. 04 61 – 90 92 640, Fax 04 61 – 90 92 649
flensburg[at] profamilia.de
"Der kleine Kumpel packt aus. Nackte Tatsachen für Jungs"
Was passiert eigentlich in der Pubertät? Wie ist das mit dem Penis? Was kann so ein Kondom?
Antworten auf diese und weitere Fragen finden Jungen in der pro familia-Broschüre mit dem Titel „Der kleine Kumpel packt aus! Nackte Tatsachen für Jungs”. Die Comicfigur der kleine Kumpel begleitet interessierte Jungs in einfacher Sprache und mit ansprechenden Zeichnungen.
Auf 36 Seiten finden Jungen auch bei wenig Lesebegeisterung Wissenswertes zu körperlichen Veränderungen in der Pubertät, zu Verhütung ungewollter Vaterschaft und HIV. Die Broschüre enthält auch Adressen von Beratungsstellen und Internetseiten, die Jugendlichen zuverlässige Informationen zu den Themen Liebe, Freundschaft und Sexualität anbieten.
Die Aufklärungsbroschüre entstand im Rahmen der sexualpädagogischen Arbeit von pro familia Lübeck aus den häufigsten Fragen der Jungen zwischen 10 und 16 Jahren. Für das Konzept und die Inhalte ist das sexualpädagogische Team der pro familia Lübeck verantwortlich. Gestaltung und Illustration stammen von Dennis Lorenz. Die pro familia dankt der Michael-Haukohl-Stiftung, Förderung von Jugendlichen in Bildung, Erziehung und Sport. Sie ermöglichte in Lübeck die Jungenarbeit und die Erstellung dieser Broschüre.
Sehr gute Bewertung
Die Broschüre 'Der kleine Kumpel packt aus! – Nackte Tatsachen für Jungs' wurde im Mai 2009 von jeweils 30 Hauptschülern und Gymnasiasten im Alter von 12 bis 16 Jahren mit einem ausführlichen Frageprogramm in persönlichen Gesprächen bewertet. Die bundesweit durchgeführte Untersuchung fand bei den Jugendlichen zu Hause statt.
Insgesamt erfährt die Broschüre eine hohe Akzeptanz: 67% der Hauptschüler und 70% der Gymnasiasten urteilen in der Gesamtbewertung mit 'sehr gut' bzw. 'gut'.
Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem 'kleinen Kumpel' eine Aufklärungsbroschüre entwickelt wurde, die nicht nur bildungsferne Jungen, sondern auch Gymnasiasten im Alter von 12 bis 16 Jahren kurz und verständlich, trotzdem umfangreich und auf eine angenehm lockere Art und Weise über das Thema Sexualität informiert.
Die Untersuchung wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt. Die Projektleitung wurde dem Alpha-Institut aus Mainz übertragen.
Weitere Infos:
pro familia-Beratungsstelle Lübeck, Tel. 04 51 – 62 33 09, luebeck@profamilia.de
Bestellung
Die Broschüre kann bestellt werden unter jungenbroschuere.de und der-kleine-kumpel-packt-aus.de