Hinweis:
Eine Podcast-Reihe, die die beiden Journalisten Joseph Röhmel (Bayerischer Rundfunk) und Claudia Hennen (Deutschlandradio) für diese Tagung produziert haben, widmet sich verschiedenen Themen – zum Beispiel Kindern, die in salafistischen Familien aufwachsen, kommunalen Aspekten oder dem Thema Gefangenenhilfe – ergänzt den Tagungsbericht an unterschiedlichen Stellen und gibt Gelegenheit, einzelne Aspekt noch einmal zu vertiefen. Die Podcasts werden nach und nach veröffentlicht und zeitnah auf dieser Seite ergänzt.
Salafismus spricht vor allem junge Männer an? Selbstproduzierte Propagandavideos und mediale Berichterstattungen vermitteln vielfach einen eben solchen Eindruck. Doch was ist mit den Frauen? Welche Rolle spielen sie im Salafismus? Sind sie die "blinden Flecken", die bislang nicht ausreichend berücksichtigt wurden? Noch ist über die Rolle der Frau und ihre Bedeutung für die salafistische Szene zu wenig bekannt. Nur selten wird erwähnt, dass Frauen überzeugte Islamistinnen sein können. Vielmehr dominiert das Bild der Frau am Kochtopf, als Braut an der Seite eines "IS"-Kämpfers und als "Gebärmaschine" für das Kalifat. Was ist von ihnen zu halten und wie soll die Gesellschaft mit ihnen umgehen?
Auch die Kinder dieser Frauen gehören zu jenen "blinden Flecken", ebenso wie Kinder, die hierzulande in salafistisch geprägten Elternhäusern groß werden. Wie kann verhindert werden, dass Kinder, die in salafistischen Familien aufwachsen, der Ideologie ihrer Eltern nacheifern? Wie soll die Gesellschaft mit Kindern von "IS"-Rückkehrerinnen umgehen? Wie müssen Präventionsmaßnahmen für Frauen und Kinder gestaltet werden?
Die Düsseldorfer Fachtagung Kind. Kegel. Kalifat. Frauen und Kinder: blinde Flecken in der Salafismusprävention? widmete sich möglichen Antworten auf diese und weitere Fragen. Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis boten spannende Perspektiven auf bisher vernachlässigte Aspekte innerhalb einer Thematik, die nach wie vor auf großes mediales und gesellschaftliches Interesse stößt. Der konstruktive Austausch, die rege Beteiligung an Diskussionen im Plenum und in den Vertiefungsmodulen und das Interesse an den diversen vorgestellten Präventionsprojekten zeigten, dass die Düsseldorfer Tagung einen Nerv bei den Fachleuten traf.
Das spiegelte sich auch in einer kleinen Umfrage wider, die die beiden Journalisten Joseph Röhmel (Bayerischer Rundfunk) und Claudia Hennen (Deutschlandradio) unter den Teilnehmenden und Referierenden der Fachtagung durchführten.
Im Folgenden soll ein Blick zurückgeworfen und die zentralen Gedanken der Düsseldorfer Tagung noch einmal gebündelt werden.